Essen. Der Streik bei Bus und Bahn verschlimmert die Situation auf Essens Straßen. Denn zeitgleich gibt es Baustellen und eine Bombensuche.

Der vierte Streik bei der Ruhrbahn in vier Wochen (Dienstag, 5. März, und Mittwoch, 6. März) verschärft das chronische Stau-Problem auf Essens Straßen erheblich. Autofahrer müssen in den nächsten Tagen mit Behinderungen rechnen, die noch weitreichender sind als die bisher bekannten.

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Am Freitag (1. März) hatte die Gewerkschaft Verdi den nächsten Warnstreik in den Nahverkehrsunternehmen in NRW ausgerufen. Entsprechend werden viele Beschäftigte der Ruhrbahn an diesem Dienstag und Mittwoch die Arbeit niederlegen. Die Ruhrbahn wird wie an den letzten Streiktagen wieder einen Notfahrplan bilden mit Bussen, die tagsüber die Routen der Nachtexpress-Linien entlangfahren. Während der vergangenen Streiktage waren Busse alle 60 Minuten auf den Routen der Nachtexpress-Linien tagsüber durchs Stadtgebiet gefahren und hatten somit zumindest einen Teil der Fahrgäste aufnehmen können.

Baustellen an neuralgischen Punkten sorgen für Stau auch ohne Ruhrbahn-Streik

Fahren Busse und Bahnen nicht, sind Essens Straßen vor allem in den kritischen Stunden morgens und nachmittags noch voller als sonst: Diese leidvolle Erfahrung mussten Autofahrer in den letzten Tagen wiederholt machen. Hinzu kommen Baustellen an neuralgischen Punkten: Die Hachestraße am Hauptbahnhof ist zum Beispiel blockiert wegen eines Baukrans, und Arbeiten an einer Bahnbrücke auf der Kronprinzenstraße (Südviertel) sorgen derzeit auch ohne Ruhrbahn-Streik für ständigen Rückstau auf der Ruhrallee.

Essens Norden ist wegen der A42-Sperrung, die mindestens noch den Monat März andauern wird, ohnehin chronisch verstopft. Die Vogelheimer Straße, Hafenstraße und andere wichtige Verbindungen im Norden sind täglich verstopft von Autos, die Umleitungen fahren müssen.

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In dieser Woche kommt verschärfend hinzu, dass unter der A52 auf Essener Stadtgebiet alte Blindgänger vermutet werden. Viele Abfahrten in Richtung Düsseldorf sind in dieser Woche deshalb dicht, schon am Montagmorgen verstopfte der Umleitungsverkehr rund um die A52 zum Beispiel Bereiche in Huttrop rund um die Steeler Straße und die Oberschlesienstraße. Falls – wovon man ausgehen muss – entsprechende Blindgänger gefunden werden, bedeutet das: Noch in dieser Woche ist mit einer Entschärfung zu rechnen. Dem Vernehmen nach soll es frühestens Donnerstag so weit sein, doch die Entschärfung einer Bombe an der A52 bedeutet einen erwartbaren Stillstand des innerstädtischen Verkehrs über Stunden.

Donnerstag fahren die Züge nicht, aber dann eine Bombe könnte entschärft werden

Ausgerechnet Donnerstag werden außerdem die Züge nicht fahren: Die Bahn-Gewerkschaft GDL hatte am Montag einen Streik angekündigt, der am Mittwoch mit dem Güterverkehr beginnen und am Donnerstag auf den Personenverkehr ausgeweitet werden soll. Das heißt: In und um Essen werden nur wenige Züge fahren. Dann ist zwar der Ruhrbahn-Streik vorbei, doch dann kommt womöglich eine Bombenentschärfung an der A52 hinzu.

Der vierte Ruhrbahn-Streik in vier Wochen führt übrigens dazu, dass immer mehr Kunden bei allem Verständnis für die Härten des Berufsalltags eines Bus- oder Straßenbahnfahrers langsam die Geduld verlieren: Längst gibt es erste Geld-zurück-Forderungen von Dauerkartenbesitzern. Doch Streik gilt als „höhere Macht“, und die Mobilitätsgarantie, zu der sich Nahverkehrsunternehmen wie die Ruhrbahn verpflichtet haben, gilt an Streiktagen nicht.

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