Essen. Wilder Müll, Hundekot, Beschwerden: Als erste Revier-Stadt hat Essen jetzt eine Anlaufstelle für Bürger mit Fragen, die das Ordnungsamt regelt.
Das Ordnungsamt Essen hat jetzt eine eigene Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Sie können dort Fragen klären, für die die Behörde zuständig ist – zum Beispiel wilde Müllkippen, Ruhestörungen, Probleme mit Schrott-Immobilien oder Ärgernisse wie Hundekot auf Bürgersteigen.
Die Anlaufstelle nennt sich „Stadtwache“ und ist schon vor Monaten in das Gebäude einer ehemaligen Schule an der Ellernstraße in Altenessen-Süd gezogen. Zuletzt war das Backsteingebäude von der Universität benutzt worden. Seit 2018 hatte man mit den Umbauten begonnen, die sich mehrfach in die Länge zogen und insgesamt mehr als sechs Millionen Euro kosteten.
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Entstanden ist jetzt nicht nur eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, sondern der Dienstsitz für mehrere Abteilungen des Ordnungsamtes. Untergebracht an der Ellernstraße sind die „Allgemeine Gefahrenabwehr“, der „Kommunale Ordnungsdienst“, die „Besonderen Verbindungskräfte“ sowie die „Stabstelle Sicherheitskoordination“. Das bedeutet: So gut wie alle Einheiten des Ordnungsamtes, deren Mitarbeiter regelmäßig auf die Straße müssen, sind jetzt an der Ellernstraße versammelt – bis auf die Kolleginnen und Kollegen, die Knöllchen verteilen; die Abteilung „Verkehrsüberwachung“ blieb im Rathaus am Porscheplatz.
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Vor allem der „Kommunale Ordnungsdienst“ (KOD), dessen Mitarbeiter Doppelstreife laufen mit Polizeibeamten, zum Beispiel in der Innenstadt, ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen. „Im Jahr 2015 waren es zwölf Kräfte, Ende des laufenden Jahres werden es 73 Mitarbeiter sein“, stellte Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der offiziellen Einweihungsfeier am Dienstag (27. Februar) fest.
Ohnehin sei die neue Stadtwache, die werktags von sieben bis etwa 21 Uhr besetzt ist, „keine umetikettierte Polizeiwache“. Man könne mit einer solchen Dienststelle „mehr Bürgerinnen und Bürger erreichen“; das Haus sei somit ein Beitrag für mehr Sicherheit und Ordnung in Essen.
Stadtwache Ellernstraße: „Wir sind nicht nur Anlaufstelle“
„Wir sind nicht nur Anlaufstelle, sondern wir beraten auch“, kündigt Jörg Stratenwerth an, der Leiter des Ordnungsamtes. Das heißt: „Wenn jemand kommt, der ein Gewerbe anmelden will, sind wir zwar nicht zuständig, können ihm aber sagen, an wen er sich wenden muss.“ Das gelte auch für so gut wie alle anderen Sachverhalte.
Das ansehnliche Backsteingebäude empfängt den Bürger direkt mit einer großräumigen Anmeldung und einer Sitzecke. An einem Tresen können die Bürgerinnen und Bürger ihr Anliegen vortragen; nebenan ist eine neue Leitstelle eingerichtet, die Funkkontakt hält zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort. Auch Bilder von so genannten „Bodycams“, Videokameras an der Schutzausrüstung der Mitarbeitenden, können live auf Monitore in der Leitstelle übertragen werden.
Stadtwache Ellernstraße: „Mehr als ein Dienstgebäude“, sagt der Chef
Das neue Gebäude, sagt Stratenwerth, sei „nicht einfach nur ein Dienstgebäude, sondern stellt einen Meilenstein dar in der Entwicklung des Ordnungsamtes.“ Oberbürgermeister Thomas Kufen pflichtete dem Amtsleiter bei: „Noch sichtbarer kann man es nicht machen, dass der Stadt die Sicherheit, das Recht und die Ordnung wichtige Anliegen sind.“
Seit die Abteilungen des Ordnungsamtes einzogen und seit an der Tür groß und deutlich „Ordnungsamt“ steht, kamen auch schon regelmäßig Bürgerinnen und Bürger vorbei – mit den unterschiedlichsten Anliegen. Zuletzt war es ein junges Schulmädchen, „das wollte seine Eltern anrufen und hatte den Akku im Handy leer“, berichtet Stratenwerth schmunzelnd. Auch dieser jungen Bürgerin wurde selbstverständlich geholfen.
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