Essen. Der Kommunale Ordnungsdienst bekommt tierischen Zuwachs. Der Aufbau einer Hundestaffel ist geplant. CDU und Grüne fordern ein Konzept.
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadt Essen rüstet weiter auf: Es wird eine Million Euro mehr Geld sowie zusätzliches Personal geben - erstmals auch in Gestalt von Vierbeinern. Ordnungsdezernent Christian Kromberg soll federführend ein Konzept für den Aufbau einer Diensthundestaffel entwickeln, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit Gelsenkirchen und Bochum. Einen entsprechenden Arbeitsauftrag hat die Essener Ratsmehrheit von CDU und Grünen am Mittwoch erteilt.
Ganz neu sind diese Pläne nicht. Bereits im März des vergangenen Jahres hatte Kromberg im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigt, dass der Wunsch nach tierischer Verstärkung aus den Reihen des KODs geprüft werde. Düsseldorf zum Beispiel hat bereits gute Erfahrungen damit gemacht, hieß es seitens der Stadt. In Zeiten, in denen es um den Respekt gegenüber den Ordnungshütern nicht gerade gut bestellt ist, dienen die Hunde dem Schutz der Mitarbeiter, sie wirken abschreckend und können bei Bedarf über große Entfernungen agieren. Sie sind aber auch eine Waffe. Deshalb müssen die Tiere wie die Ordnungskräfte, die sie führen, gut ausgebildet sein. Zudem braucht es Mitarbeiter, die bereit sind, ein Tier in der Familie aufzunehmen.
Essen geht von bis zu drei Diensthunden aus
Da keine der drei potenziell an dem Projekt beteiligten Kommunen bislang Erfahrungen damit hat, in welchem Umfang tatsächlich Einsätze anfallen, bei denen vierbeinige Begleitung im Sicherheitsdienst Sinn macht, steht die Idee der interkommunalen Zusammenarbeit im Raum. Sich die Aufgabe zu teilen, kann Kosten sparen. Zudem wollen Tiere, die nicht wenig Geld kosten, beschäftigt sein.
Für Essen steht je nach Praxiserfahrung die Größenordnung von einem bis zu drei Diensthunden im Raum. Ob die dann auch in den Nachbarstädten eingesetzt werden können, oder Gelsenkirchen wie Bochum eigene Fellnasen zu der geplanten Hundestaffel beisteuern werden und wollen, wird sich wohl erst in der Praxis zeigen.
Es sind noch einige Fragen zu klären
Bis die beginnen kann, sind noch einige Fragen zu klären: die einer geeigneten Rasse, des Tierschutzes, der Ausbildung von Herrchen, Frauchen als auch Hund und nicht zuletzt die der Unterbringung. Zudem braucht es klare Regeln, wann und wie die tierische Verstärkung durch den Kommunalen Ordnungsdienst eingesetzt werden darf.
Die Anforderungen im täglichen Dienst sind für den KOD hoch. Im vergangenen Jahr absolvierten rund 50 Kräfte 2787 Bestreifungen im Zweischichtbetrieb, um rund 500 Verwarngelder zu kassieren und 447 Ordnungswidrigkeiten anzuzeigen. Dazu kamen weitere 13.351 Fälle, die die 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ermittlungsdienstes zusätzlich abwickelten – darunter allwöchentliche Kontrollen im Rahmen der BAO-Clan, Hygiene- oder Gaststätten-Überprüfungen oder auch Schulzuführungen.