Duisburg. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft stellt zum 27. Oktober den Fahrplan um. Das sind die Änderungen und neuen Linien in einer großen Übersicht.

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) stellt zum 27. Oktober 2019 den Fahrplan um. Und sie rührt kräftig die Werbetrommel: Mehr als 60 Millionen Fahrgäste pro Jahr, so die DVG, sollen sich künftig über mehr Linien, bessere Anschlüsse in einem optimierten Netz und erstmals auf ein durchgängiges Nachtnetz freuen. Insgesamt werde die DVG pro Jahr etwa eine Million Kilometer mehr fahren. Fahrgäste sollen künftig schneller und flexibler an ihr Ziel kommen. Und: Das Netz sei am Bedarf und der Nachfrage der Fahrgäste ausgerichtet. Das sehen allerdings längst nicht alle so.

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Ganze Stadtteile fühlen sich durch den neuen Fahrplan abgehängt. Vielerorts rührt sich Protest. Im Duisburger Süden etwa gab es bereits große Demonstrationen mit einer Menschenkette.

DVG pocht auf die Vorteile des neuen Fahrplans

Die DVG pocht auf dagegen auf die Vorteile des neuen Fahrplans , verweist auf mehr Buslinien als bisher: Ihre Zahl steige von 30 auf 42. Zukünftig gebe es zudem sechs statt bisher vier Nachtexpresslinien, die jede Nacht ab 23.30 Uhr im Stundentakt fahren, montags bis freitags bis 1.30 Uhr, samstags bis 6 Uhr und sonntags bis 7 Uhr morgens.

Ein Bus, eine Straßenbahn und ein „myBUS“ der DVG vor dem alten Hamborner Bahnhof in Duisburg.
Ein Bus, eine Straßenbahn und ein „myBUS“ der DVG vor dem alten Hamborner Bahnhof in Duisburg. © DVV | Daniel Tomczak

Neu seien auch die elf Taxibuslinien, die Fahrgäste in weniger nachgefragten Gebieten nachts weiter an ihr Ziel bringen sollen. Sie haben feste Haltestellen und müssen unter 0203/604 4949 mit einem Vorlauf von 30 Minuten gebucht werden. Die DVG setzt fünf im Norden, drei im Westen, eine in der Stadtmitte und zwei im Süden der Stadt ein. Sie fahren täglich ab 23.30 Uhr im Stundentakt. Montags bis freitags bis 1.30 Uhr, samstags bis 6 Uhr und sonntags bis 7 Uhr morgens. Es gelten die VRR-Tickets.

Die Linien 901, 902, 903 und U79 sollen als „Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs“ in Duisburg nicht verändert werden. Die Bahnen fahren laut DVG zukünftig häufiger, grundsätzlich im 15-Minuten-Takt, wenn viele Fahrgäste unterwegs sind, im 7,5-Minuten-Takt. Durch neu konzipierte Ringlinien sollen Fahrgäste deutlich weniger umsteigen müssen.

Klar ist aber auch: Die Linien SB42, 919, 937, 944 und 946 werden mit ihrer letzten Fahrt am 26. Oktober eingestellt. Oder wie die DVG es formuliert: „Sie gehen mit optimierten Streckenverläufen in neuen Linien auf.“

Die neuen Linien in der Übersicht

• Ringlinie 905/906: Die neue Ringlinie verbindet die Stadtteile Alt-Walsum, Overbruch, Walsum, Fahrn, Röttgersbach und Marxloh. Die 905 und 906 fahren den gleichen Weg, aber in entgegengesetzte Richtungen. Sie ersetzen größtenteils die bisherigen Linien 905 und 919.

• Linie 907: Die neue Linie 907 schafft eine direkte Verbindung von Beeckerwerth über Beeck, Hamborn, Marxloh, Fahrn bis zum Bahnhof in Oberhausen-Holten. Die bisherige 907 endete in Meiderich.

• Linie 908: Die Busse fahren nun einen kürzeren Linienweg von Hamborn über Neumühl, Buschhausen bis Oberhausen-Sterkrade. Der Abschnitt zwischen St.-Johannes-Hospital und Matenastraße entfällt. Im Schülerverkehr sind dort Schulbusse (E-Linien) unterwegs.

• Ringlinie 909/910: Die neue Ringlinie verbindet die Stadtteile Hamborn, Röttgersbach, Neumühl, Obermeiderich, Mittelmeiderich und Marxloh. Die 909 und 910 fahren den gleichen Weg, aber in entgegengesetzte Richtungen. Sie ersetzen größtenteils die bisherigen Linien 906 und 910.

• Linie 916: Die neue Linie 916 verkehrt als West-Ost-Verbindung von Hochheide über Homberg, Ruhrort, Mittelmeiderich zur Sympherstraße und soll auf direktem Wege den Duisburger Westen mit den zuvor genannten Stadtteilen verbinden.

• Linie 917: Die neue Linie 917 verkehrt als West-Ost-Verbindung von Hochheide über Homberg, Ruhrort, Laar, Beeck, Untermeiderich, Meiderich nach Obermeiderich und soll so ebenfalls auf direktem Wege den Duisburger Westen mit den zuvor genannten Stadtteilen verbinden.

• Linie 920: Der Haupteil der bisherigen Linie 924 wird in Linie 920 (Rumeln-Kaldenhausen, Rheinhausen, Hochfeld, Stadtmitte, Neudorf) umbenannt und fährt zukünftig im 15-Minuten-Takt. Gemeinsam mit der Linie 921 fahren die Busse zwischen Stadtmitte und Rheinhausen im 7,5-Minuten-Takt.

• Linie 921: Der Linienweg von Moers über Rheinhausen, Hochfeld bis Stadtmitte ändert sich nicht. Auch hier gibt es gemeinsam mit der Linie 920 zwischen Stadtmitte und Rheinhausen einen 7,5-Minuten-Takt.

• Linie 922: Die Linie 922 verkehrt als Nord-Süd-Verbindung im Duisburger Westen von Friemersheim über Rheinhausen-Mitte, Asterlagen, Homberg, Ruhrort bis nach Beeckerwerth. Gemeinsam mit der Linie 923 gibt es zwischen Rheinhausen und Homberg einen 15-Minuten-Takt. Es soll eine bessere Anbindung an den Bahnhof in Rheinhausen entstehen.

• Linie 923: Die neue Linie 923 verkehrt als Nord-Süd-Verbindung im Duisburger Westen von Friemersheim über Rheinhausen-Mitte, Asterlagen, Homberg nach Baerl. Gemeinsam mit der Linie 922 gibt es so zwischen Friemersheim und Homberg einen 15-Minuten-Takt. Auch hier soll es dadurch eine bessere Anbindung an den Bahnhof in Rheinhausen geben. Die 923 soll den Abschnitt zwischen Baerl Kirche und Bismarckplatz der bisherigen Linie 925 ersetzen.

• Linie 924: Die neue Linie 924 verkehrt von Kaldenhausen über Rumeln, Friemersheim, Logport, Rheinhausen, Asterlagen nach Winkelhausen. Die Linie ersetzt Abschnitte der bisherigen Linien 914 (ab Dezember 2019), 922 und 923.

• Linie 926: Der Linienweg von Homberg über Hochheide, Essenberg, Stadtmitte bis Neudorf ändert sich nicht.

• Linie 928: Der Linienweg von Winkelhausen über Asterlagen, Stadtmitte, Neudorf bis Bissingheim ändert sich nicht. Der Takt zwischen Bissingheim und Stadtmitte soll ab 15. Dezember als Ersatz für die Entenfanglinie (RB37) der Deutschen Bahn verdichtet werden.

• Ringlinie 930/931: Die Ringlinie verbindet Duissern, Neudorf, Wanheimerort, Hochfeld und die Stadtmitte. Die 930 und 931 fahren den gleichen Weg, aber in entgegengesetzte Richtungen. Sie sollen größtenteils die bisherigen Linien 923, 937 und 944 ersetzen.

• Linie 933: Sie verkehrt von Neuenkamp über Stadtmitte bis Neudorf, ändert aber ihren Linienweg in der City. Die Busse fahren über Schäferturm und Stadttheater anstatt über die Friedrich-Wilhelm-Straße.

• Linie 934: Sie verkehrt von Stadtmitte über Neudorf, Wedau, Buchholz bis Großenbaum und ändert auch ihren Linienweg in der Stadtmitte. Die Busse fahren über die Saarstraße, Duissern und Schillerplatz anstatt wie bisher über Schäferturm und Stadttheater. So soll eine schnellere Verbindung vom Hauptbahnhof zum Innenhafen entstehen.

• Linie 935: Der Linienweg von Oberhausen-Sterkrade über Hamborn, Neumühl bis Alt-Oberhausen ändert sich nicht.

• Linie 939: Die neue Linie führt zukünftig vom Schnabelhuck in Duissern über das Univiertel zum Hauptbahnhof Osteingang und endet dort. Der Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Klinikum Duisburg entfällt.

• Linie 940: Die neue Linie führt vom Rahmer Bahnhof über Großenbaum, Buchholz, Wanheim bis nach Huckingen und soll Abschnitte der bisherigen Linien 940, 941, 942 und 946 ersetzen.

• Linie 941: Sie fährt an Schultagen alle 15 Minuten von Mündelheim, Ehingen, Hüttenheim, Huckingen und Buchholz nach Wedau, am Wochenende im 30-Minuten-Takt. Einmal stündlich fahren die Busse bis nach Krefeld-Uerdingen. Die 941 soll Abschnitte der bisherigen Linien 940, 941, 942 und 946 ersetzen.

• Linie 942: Der neue Linienweg führt von Ehinger Berg, wo eine Anbindung zur Linie 941 besteht, über Serm, Ungelsheim, Huckingen, Buchholz bis nach Bissingheim. Die Linie soll Abschnitte der bisherigen Linien 940, 941, 942 und 946 ersetzen.

Nachtexpresslinien:

• Linie NE 1: Die Linie fährt von Duisburg Hauptbahnhof Osteingang über Kaßlerfeld, Ruhrort, Laar, Beeck, Bruckhausen, Marxloh, Neumühl zur Buschhauser Straße.

• Linie NE 2: Die Linie fährt von Duisburg Hauptbahnhof Osteingang über Hochfeld, Rheinhausen, Bergheim, Trompet nach Rumeln Rathaus.

• Linie NE 3: Die Linie fährt von Duisburg Hauptbahnhof Osteingang über Meiderich, Hamborn, Marxloh, Walsum nach Dinslaken Bahnhof.

• Linie NE 4: Die Linie fährt von Duisburg Hauptbahnhof Osteingang über Neudorf, Wedau, Buchholz nach Huckingen zum St. Anna-Krankenhaus.

• Linie NE 5: Die Linie fährt von Duisburg Hauptbahnhof Osteingang über Kaßlerfeld, Ruhrort, Homberg nach Hochheide Markt.

• Linie NE 6: Die Linie fährt von Duisburg Hauptbahnhof Osteingang über Hochfeld, Wanheimerort, Wanheim nach Hüttenheim bis zum Mannesmann Tor 2.

Schnellbusse:

• Die Schnellbuslinie 40 (SB40) fährt wie bisher von Walsum über die A 59 bis Stadtmitte, allerdings nun von Montag bis Freitag in einem 30-Minuten-Takt. Zuvor fuhren die Busse stündlich.

• Die Schnellbuslinie 42 (SB42) wird eingestellt. Die SB42 verkehrte zwischen „Duisburg Hauptbahnhof“ und „Rumeln Rathaus“. Die Nachfrage ist laut DVG zu gering gewesen. Dafür fahre die neue Linie 920 zukünftig im 15-Minuten-Takt anstatt im 30-Minuten-Takt.

Taxibusse:

• Taxibus 1: Die TB 1 fährt zwischen Walsumer Wardtstraße und Walsum Rathaus.

• Taxibus 2: Die TB 2 fährt zwischen Walsum Rathaus und Oberhausen Holten Markt.

• Taxibus 3: Die TB 3 fährt zwischen Nauheimer Straße und Meiderich Bahnhof.

• Taxibus 4: Die TB 4 fährt zwischen Bergstraße und Meiderich Bahnhof.

• Taxibus 5: Die TB 5 fährt zwischen Schwalbenplatz und Friedrichsplatz.

• Taxibus 6: Die TB 6 fährt zwischen Baerl Kirche und Hochheide Markt.

• Taxibus 7: Die TB 7 fährt zwischen Landesarchiv NRW und Rheindeich.

• Taxibus 8: Die TB 8 fährt zwischen Bruchstraße und Rheinhausen Markt.

• Taxibus 9: Die TB 9 fährt zwischen Rumeln Rathaus und Mühlenberg.

• Taxibus 10: Die TB 10 fährt zwischen Bissingheim Dorfplatz und Kiesendahl.

• Taxibus 11: Die TB 11 fährt von Mannesmann Tor 2 über Ungelsheim, Serm und Mündelheim bis zum Ehinger Berg.

Unsere Berichterstattung zum Duisburger Nahverkehrsplan

So haben wir bislang über den Nahverkehrsplan berichtet: