Duisburg. Der neue Nahverkehrsplan soll erst zum 27. Oktober in Kraft treten, sorgt aber im Vorfeld in ganz Duisburg für Ärger. So reagieren DVG und Stadt.
Ab dem 27. Oktober fahren die Busse und Bahnen in Duisburg nach einem neuen Fahrplan. Der Ärger darüber ist in vielen Stadtteilen groß. So reagieren DVG und Stadt darauf.
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Nach der ersten Protestwelle sei es ein gemeinsames Anliegen, die Hintergründe für die Neuerungen zu erläutern. DVG-Sprecher Ingo Blazejewski macht keinen Hehl aus der Tatsache, dass ein neuer Nahverkehrsplan für Duisburg, für eine Großstadt mit 500.000 Einwohnern eine besondere Herausforderung gewesen sei – auch deshalb, weil „sowohl Rhein als auch Ruhr und die mit ihnen begrenzte Anzahl der Querungsmöglichkeiten planerisch berücksichtigt werden müssen“.
„Es war nötig, einen neuen Fahrplan aufzustellen“
Der neue Plan bringe erstmals nach vielen Jahren große Veränderungen mit sich. „Das bedeutet, dass viele Kunden auf gewohnte Fahrwege verzichten müssen“, stellt der DVG-Sprecher klar. „Das ist gerade am Anfang nicht leicht. Da braucht es eine Eingewöhnungszeit, die individuell passenden neuen Linien und Haltestellen zu finden. Aber Duisburg hat sich weiterentwickelt und wird sich weiterentwickeln. Deshalb war es nötig, ganz genau auf das Busnetz zu schauen und ein neues aufzustellen.“
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Und trotz des aktuellen Ärgers bleiben DVG und Stadt dabei: Der neue Nahverkehrsplan bringe mit Blick auf die Gesamtentwicklung des ÖPNV in Duisburg erhebliche Verbesserungen für nahezu alle Fahrgäste mit sich. Es gebe neue Buslinien und neue Linienwege. Zahlreiche Linienführungen seien angepasst und vereinfacht, Anschlüsse zwischen den Linien verbessert und das Fahrplanangebot insgesamt ausgebaut worden.
Erstmals ein vollständiges Nachtnetz
Es werde erstmals ein vollständiges Nachtnetz, mehr Linien, verstärkte Taktzeiten und den Einsatz von Taxibussen geben. Insgesamt bringe die DVG nach dem für den 27. Oktober vorgesehenen Fahrplanwechsel rund eine Million Kilometer mehr Fahrleistung als heute auf die Straßen.
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„Die Grundlage für alle Überlegungen ist immer die Nachfrage der Fahrgäste“, so Blazejewski. „Und der Bedarf hat sich verändert.“ Die DVG habe sich gemeinsam mit der Stadt an Fahrgastzahlen orientiert, die über Jahre erfasst worden seien. „Dort, wo viel gefahren wird, wollen wir mit unseren Linien stark vertreten sein“, sagt Blazejewski und geht dann auf den aktuellen Protest vieler Menschen im Duisburger Süden ein, die sich künftig unter anderem von einem wichtigen Nahversorgungszentrum abgeschnitten sehen.
Fahrgäste am Nahversorgungszentrum im Duisburger Süden gezählt
„Die Busse der Linie 940 fahren pro Werktag mehr als 30 Mal die Strecke zwischen Ungelsheim und Hüttenheim. Wir haben uns anhand von über 900 erhobenen Fahrten zu unterschiedlichen Uhrzeiten mal angeschaut, wie viele Fahrgäste an der Haltestelle Rembrandtstraße, am Nahversorgungszentrum aus- und einsteigen“, so der DVG-Sprecher. „Aus Richtung Ungelsheim steigen dort jeden Werktag im Schnitt nur 24 Fahrgäste aus und in Richtung Ungelsheim 30 Fahrgäste am Tag ein.“
Er könne den Ärger der Bürger dort und auch an anderen Stellen im Stadtgebiet individuell nachvollziehen. Aber es gebe Fakten, die nicht ignoriert werden könnten. Und deshalb müssten Fahrgäste „in Einzelfällen“ damit rechnen, längere Strecken zu fahren und mehr Zeit einplanen zu müssen, um ans Ziel zu kommen. Dies sei trotz akribischer Planung bei mehr als 60 Millionen Fahrgästen im Jahr nicht zu vermeiden. „Aber kein Ortsteil wird abgeschnitten“, so der DVG-Sprecher.
Stadt und DVG pochen auf Verbesserungen
Linienwege seien vor allem dort verändert worden, wo sich die Busse durch einzelne Stadtteile geschlängelt haben. Fakt sei aber auch, dass es künftig mehr Direktverbindungen zwischen einzelnen Stadtteilen gebe. Dadurch müssten Fahrgäste weniger umsteigen, die Fahrtzeit werde verkürzt.
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Dennoch betonen Stadt Duisburg und DVG, alle Hinweise und Einwände zum neuen Fahrplan prüfen zu wollen. Die DVG hat eine große Info-Kampagne gestartet, möchte Fragen zum Fahrplan auf allen Kanälen per Telefon-Hotline, 0203/60 44 555, per E-Mail an neuerfahrplan@dvg-duisburg.de, über soziale Netzwerke (facebook.de/dvgduisburg, twitter.com/dvg_verkehr) oder persönlich im Kundencenter der DVG am Harry-Epstein-Platz beantworten. Allerdings: Erst wenn der neue Fahrplan in Kraft getreten sei, werde sich im Detail zeigen, ob und an welchen Stellen nachgebessert werden müsse.