Eine Woche nach der Bundestagswahl hat die Stadt eine Einordnung der Ergebnisse vorgelegt. Die Zahlen erlauben einen Blick auf das Wahlverhalten der Duisburger. Die Wahlbeteiligung lag aktuell bei 67,4 Prozent und damit 2,6 Prozentpunkte höher als zur letzten Wahl in 2009.

Gut eine Woche nach der Bundestagswahl 2013 hat jetzt die Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten der Stadt Duisburg eine Einordnung der Ergebnisse vorgelegt: Demnach waren diesmal 337.326 Duisburger wahlberechtigt.

Die Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung lag aktuell bei 67,4% und damit 2,6 Prozentpunkte höher als zur letzten Wahl in 2009. Damit hat Duisburg zwar nicht mehr den bisherigen Tiefststand der Wahlbeteiligung von 2009 erreicht, aber die dennoch zweitniedrigste Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen.

Das Duisburg-Ergebnis

Das Duisburger Ergebnis zur Erinnerung: 22 Parteien bzw. Wählergruppen waren mit einer Landesliste in Duisburg an der Wahl beteiligt. Die SPD konnte bei den Zweitstimmen gegenüber der Bundestagswahl 2009 einen Anstieg von 2,7 Prozentpunkten verzeichnen und erreichte 40,9 % der gültigen Stimmen Das ist historisch tiefes Niveau. Nur die SPD-Zweitstimmenergebnisse der Bundestagswahlen in den 50-Jahren sowie das Zweitstimmenergebnis der Bundestagswahl 2009 fielen knapp geringer aus. Auf die CDU entfielen 28,4 %, das sind 3,3 Prozentpunkte mehr als noch zur letzten Bundestagswahl. Den dritten Rang bei den Zweitstimmen erreichte wieder die Linke mit 8,3 % der gültigen Stimmen, das sind jedoch 4,2 Prozentpunkte weniger als zur Bundestagswahl 2009.

Auf Bündnis ´90/Die Grünen entfielen 6,1 % (-2,4%) der Stimmen . Die FDP bewegt sich in Duisburg im Bundestrend: Sie erreichte mit 3,1 % 6,2 Prozentpunkte weniger als noch zur letzten Bundestagswahl.

Stimmen-Splitting

Beim Verhältnis von Erststimmen zu Zweitstimmen lässt sich nach Beobachtung der Experten des Wahlamtes ein „Stimmensplitting“ im Sinne von Wählerwanderungseffekten zwischen verschiedenen Parteien erkennen: Zweitstimmen von SPD-Erststimmenwählern gingen wohl an die AfD und an die FDP. Wähler, die sich nicht mehr für die FDP entschieden haben, haben wohl vermehrt die AfD gewählt.

Wähermobilisierung

Auch eine Analyse der Wählermobilisierung macht dies deutlich, dass es der SPD zu 75 % gelang, ihr Wählerpotenzial auszuschöpfen. Mobilisierungsquoten von über 100 % bei der CDU und den Sonstigen (also deutlich über dem prognostizierten Wählerpotenzial) verweisen auf Wählerwanderungen von der FDP (teilweise wohl auch den Grünen hin zur CDU und zu den Sonstigen(damit zur AfD und zur NPD).

Die Briefwähler

War der Briefwähleranteil von der Bundestagswahl 2005 bis hin zur Bundestagswahl 2009 schon von 18,4 % auf 21,0 % angestiegen, so erreichte der Anteil der Briefwähler 22,8 % (ca. 52.000 Briefwähler).

Im Vergleich der Großstädte

Ein Vergleich der (Zweit-)Stimmenanteile der deutschen Großstädte mit mehr als 300.000 Einwohnern sowie in ausgewählten Ruhrgebietsstädten gibt Aufschluss über das Wahlverhalten in den Ballungsräumen. Unter den deutschen Großstädten erzielte die CDU 2013 in Düsseldorf mit 38,8 % der gültigen Stimmen ihr bestes Ergebnis. Am schlechtesten schnitt die CDU mit 27,7 % in Gelsenkirchen ab, gefolgt von Duisburg mit 28,4 % . Demgegenüber holte die SPD ihr bestes Bundes-Ergebnis (44 %) in Gelsenkirchen, gefolgt von Oberhausen (41,7 %) und Duisburg (40,9 %). Schlusslicht bei der SPD war mit 14,9 % in Dresden.

Unter den Ruhrgebietsstädten holte Die Linke in Duisburg ihren höchsten Stimmenanteil (8,3 %). Auch die NPD erreichte ihr bestes Stadt-Ergebnis in Duisburg mit 2,8% der Stimmen, (Dresden 2,4 %, Gelsenkirchen 2,2 % und Oberhausen 2,2 %.