Duisburg. . Zwei Tage vor der Bundestagswahl am Sonntag haben in Duisburg bereits knapp 54 000 Bürger ihre Stimmen abgegeben – per Briefwahl. Laut Burkhard Beyersdorff, Leiter des städtischen Wahlamtes, ist dies ein neuer Rekord. Bei der Bundestagswahl 2009 hatten „nur“ 49 000 Wähler von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
Durch die milchig-weißen Wände der Plastiktonnen schimmert das blasse Rot Hunderter Briefwahlumschläge. Fast alle Urnen sind schon prächtig gefüllt. Bis gestern Abend hatten bereits knapp 54 000 Bürger im Vorfeld der Bundestagswahl ihre Stimmen abgegeben. Heute und morgen könnten laut Burkhard Beyersdorff, Leiter des städtischen Wahlamtes, noch rund 1000 hinzukommen: „Das ist auf jeden Fall ein neuer Rekord. Bei der Bundestagswahl 2009 hatten wir nur rund 49 000 Briefwähler.“ Bei insgesamt 330 000 Stimmberechtigten in dieser Stadt bedeutet das: Fast 17 Prozent aller Duisburger haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
Kleinster Stimmbezirk in Baerl
Am Sonntagmorgen ab 8 Uhr öffnen sich die Pforten zu den Wahllokalen: In 323 Urnenstimmbezirken können die Wähler ihre Kreuzchen machen. Der kleinste liegt in Baerl und verfügt über 110 Wahlberechtigte, der größte findet sich in Rumeln-Kaldenhausen mit 2000 Wählern. Alle 323 Stimmbezirke wurden zusammengefasst in 45 Briefwahlbezirke. In entsprechend vielen Urnen landen die Umschläge, die seit August täglich in der Halle an der Bismarckstraße in Neudorf ankommen.
„Etwa zwei Drittel der Briefwähler hatten sich die Unterlagen nach Hause bestellt und sie dann per Post zurückgeschickt, das andere Drittel hat direkt bei uns oder in einem der Bezirksämter gewählt und alles gleich da gelassen“, berichtet Beyersdorff. Ein Team um Wahlorganisator Andreas Weinand kümmert sich um die Sortierung der eintrudelnden Umschläge. „Das sind acht große Kisten pro Tag. Die meisten kommen montags und dienstags an“, sagt Beyersdorff.
700 der 2500 Wahlhelfer erstmals dabei
Rund 40 Mitarbeiter kümmern sich im Vorfeld der Wahl um Ablauf und Organisation, am Sonntag kommen noch 2500 Wahlhelfer hinzu – darunter rund 1000 städtische Bedienstete. „Wir haben diesmal 700 Leute dabei, die zum ersten Mal Wahlhelfer sind“, weiß Beyersdorff. Falls am Wahltag aus Krankheitsgründen noch jemand kurzfristig ausfallen sollte, steht immer ein Pool an Reservekräften zur Verfügung.
Das gilt auch für die ominösen silberfarbenen Metallkoffer, die dem Wahlvorsteher jedes Stimmbezirks ausgehändigt werden. Darin befinden sich alle wichtigen Unterlagen wie die Wahlniederschriften oder das Wählerverzeichnis. „Im Notfall liegen bei uns Reservekoffer bereit. Dass sie mal vergessen wurden, ist den Vorjahren schon einige Male vorgekommen“, erinnert sich der Leiter des Wahlamtes. Auch eine auf orangefarbenem DIN-A-3-Papier gedruckte Wahlbekanntmachung muss in jedem Wahllokal hängen, sagt die Wahlprojektleiterin Michaela Opitz. Auch sie hofft natürlich, dass am Sonntag alles reibungslos über die Bühne geht.