Duisburg. Nach der Bundestagswahl kritisierten einige Wahlhelfer die Bedingungen bei der Stimmenauszählung. Die Stadt räumt Fehler ein. Wahlamtsleiter Beyersdorff spricht unter anderem von einer „nicht optimalen“ Ausstattung im Briefwahlzentrum. Die Probleme seien jedoch Einzelfälle gewesen.

Die Situation der ehrenamtlichen Helfer bei der Bundestagswahl sorgt weiter für Wirbel. Mehrere Wahlhelfer klagten über schlechte Arbeitsbedingungen und bemängelten Organisation sowie Ablauf der Stimmenauszählung. Gegenüber der NRZ kritisierte der Wahlhelfer Werner Zeuke die Bedingungen im Briefwahlzentrum scharf. Die Räume an der Memelstraße seien das „Allerletzte“ gewesen. Andere Leser teilten Zeukes Kritik. Unter anderem habe es nicht ausreichend Sitzplätze gegeben.

Die Stadt räumt Fehler bei Planung und Organisation ein. Weil Teile des maroden Bürogebäudes an der Memelstraße leerstehen, seien zwar Tische und Stühle aus Schulen herangeschafft worden – offenbar jedoch nicht genug. Ohnehin sei es sicher „nicht die optimale Ausstattung“ gewesen, gibt Wahlamtsleiter Burkhard Beyersdorff zu. „Die Möbel waren angemessen, aber vielleicht nicht für jeden ausreichend.“

Fehler bei Einladungen zur Schulung

Für Aufsehen hatte auch die vermeintliche „Flucht“ von Wahlhelfern gesorgt. Mehrere Helfer aus verschiedenen Wahllokalen sollen bereits vor Ende der Stimmenauszählung gegangen sein. Das verzögerte diese bis in die Nacht. Eine Helferin aus einem Wahllokal in Duissern protestierte gegen die Vorwürfe und wies auf Probleme bei der Auszählung hin. Immer wieder sie ihr gesagt worden, dass falsch gezählt wurde, nie jedoch wo der Fehler zu finden ist. „Aus meiner Sicht waren Wahlvorstand und Schriftführerin mit dieser Situation überfordert“, urteilt die Frau.

Zumindest das Problem mit der Fehlermeldung kann Beyersdorff erklären: Bei der Übermittlung der gezählten Stimmen zeige das Computersystem der Wahlauswertung nur an, dass es einen Fehler gibt. Es könne aber nicht erkennen, wo dieser liegt. Die Fehlersuche müsse deswegen durch die menschlichen Wahlhelfer geschehen.

Einen Fehler bei den Schulungsmaßnahmen für die Helfer nimmt der Wahlamtsleiter hingegen auf seine Kappe. Zu einer Informationsveranstaltung für Wahlvorstände war in einigen Briefen für 11, in anderen für 11.30 Uhr eingeladen worden. Viele Helfer trafen deswegen erst nach Beginn der Veranstaltung ein. Das sorgte für Ärger und Verunsicherung.

Stadt denkt über neue Schulungen und andere Räume nach

Beyersdorff bemüht sich zurzeit um Schadensbegrenzung und Aufklärung, spricht mit Wahlhelfern und Vorständen. Außerdem will er weiter an den Abläufen für die kommenden Wahlen 2014 feilen. Unter anderem wird über neue Schulungsformen für Wahlhelfer beraten. Auch neue Räume für das Briefwahlzentrum – zum Beispiel in einer Schulen – sind in der Diskussion. Ganz unproblematisch sei das aber nicht, schließlich kann ein Wahlabend lange dauern und Klassenräume müssten ja am Montagmorgen wieder aufgeräumt sein.

Trotz Trubel und Beschwerden zieht der Wahlamtsleiter eine positive Bilanz. Eine grundsätzliche Kritik am Ablauf habe es nicht gegeben. Die Probleme seien Einzelfälle. Er lobt ausdrücklich den Einsatz seiner Ehrenamtlichen: „Ich bin mit der überwiegenden Anzahl der Wahlhelfer sehr zufrieden.“