Duisburg. .
Fast genau zwei Jahre nach dem Baustopp wird der Rat mit seiner erwarteten Zustimmung zum ausgehandelten Küppersmühle-Vertragswerk den Schlussstrich unter einen der größten Bauskandale der Duisburger Geschichte ziehen.
Das Ende ist teuer erkauft: Das missglückte Abenteuer des gescheiterten spektakulären Museums-Quaders, der auf die Silos des Küppersmühle-Museums gehievt werden sollte, kostet die städtische Wohnungsbautochter Gebag 40 Millionen Euro und brachte das Stadtunternehmen an den Rand des Ruins. Die verantwortlichen Gebag-Vorstände sind längst nicht mehr im Amt und müssen mit Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe rechnen.
Kosten wären explodiert
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Mit dem Vertragswerk, das Gebag-Anwälte mit dem Kunstmäzen-Ehepaar Ströher, für dessen Kunstsammlung der 2000 qm große Museumsbau auf den Silos gedacht war, ausgehandelt haben, und das der Rat in nicht-öffentlicher Sitzung am Montag absegnen soll, kommt die Gebag aus der eingegangenen Bauverpflichtung für das Museums-Projekt heraus. Zunächst waren die Kosten von 25 Mio € auf das Doppelte explodiert, dann deckte ein anonymer Schweißer 2011 den Pfusch am Stahlgerüst auf. Ein Weiterbau hätte die Kosten auf 70 Mio € ansteigen lassen. Gebag und Stadt zogen die Reißleine. Auch ein Stadtkredit von 11,5 Mio bewahrte die Gebag vor der Pleite.
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Nun überlässt die Gebag Ströhers das Gebäude Küppersmühle mit Museums- und Gewerbeflächen für 11,5 Mio €. Mit weiteren schon auf einem Sonderkonto geparkten zehn Mio € aus dem Anteilsverkauf der Dinslaken Wohnbau GmbH gleicht die Gebag Forderungen und Baugelder Ströhers aus. Weitere drei Millionen leiht sich die Gebag bei Ströhers und stottert sie über zehn Jahre ab. Dafür gibt sie ihre Zentrale an der Tiergartenstraße als Sicherheit. Aktuell „bar“ werden zwei Millionen Euro als Rückzahlung an den Sponsor Evonik fällig. Weitere rund sechs Mio € drohen der Gebag noch aus Altverträgen mit Baufirmen aus dem Baustopp.