Duisburg. . Die Zeus-Reporterinnen Tabea Lommes und Meret König waren zu Gast im Museum Küppersmühle im Duisburger Innenhafen. Bis 1999 wurde in der „Küppersmühle“ noch Getreide gelagert, bevor es zu einem Museum umgebaut wurde.
Wir stehen am Duisburger Innenhafen und schauen auf ein großes altes Backsteingebäude. Es ist schwer vorstellbar, dass uns eines der bekanntesten Museen für Moderne Kunst erwartet. Bis 1999 wurde in der „Küppersmühle“ noch Getreide gelagert, bevor es zu einem Museum umgebaut wurde. Die vielfältige Sammlung wird vom Ehepaar Ströher zur Verfügung gestellt und der Direktor des Museums Küppersmühle (MKM), Walter Smerling, hat eine ganz besonders wichtige Aufgabe: Er gilt als Verbindungsglied zwischen den Künstlern und dem Sammlerehepaar.
Viele interessante Projekte
Im Museum werden wir bereits erwartet und mit freundlichen Worten begrüßt. Alic-Claudia Krämer, die uns den Tag über begleiten wird, kümmert sich hier um die Büroarbeiten und führt uns hinter die Kulissen des Museums. Im Erdgeschoss zeigt sie uns zuerst die Wechselausstellung namens „London Pictures“ von Gilbert & George, einem englischen Künstlerpaar.
„Die Eröffnungen der Ausstellungen sind immer wieder spannend“, schwärmt Alic-Claudia Krämer. Und auch während der Ausstellungszeiten laufen im MKM viele interessante Projekte. Das erleben wir hautnah, als uns eine der 20 Schulklassen begegnet, die am Projekt „Jugend interpretiert Kunst“ teilnimmt. Die Schüler werden von der Pädagogin Sabine Falkenbach durch das Museum geführt. Anschließend haben sie sechs Wochen Zeit, selbst ein Kunstwerk zu entwerfen, das dann für einen bestimmten Zeitraum im Museum ausgestellt wird.
Unser weiterer Weg durchs Museum führt uns durch das von den Schweizer Star-Architekten Herzog & de Meuron geschaffene Treppenhaus, das uns vorkommt wie eine riesige Skulptur.
Luftdruck und Temperatur müssen stimmen
Während Alic-Claudia Krämer in der ersten Etage den Luftdruck und die Temperatur misst, damit die empfindlichen Kunstwerke nicht durch Umwelteinflüsse beschädigt werden, sorgt ein Sicherheitsbeauftragter dafür, dass niemand die Gemälde berührt. „Es sind meistens die älteren Damen, die sich nicht damit abfinden können, die Kunstwerke nur zu betrachten“, scherzt er.
Durch die im MKM ausgestellten Fotografien und Skulpturen wird uns klar, dass Kunst sehr viel mehr bedeutet, als Farbe auf Papier zu bringen. Vor allem sprang uns das riesige Gemälde „Die goldene Bulle“ von Anselm Kiefer ins Auge. Das 1995 entstandene Kunstwerk zeigt eine Treppenpyramide aus der Maja-Region nach dem Vorbild der Nohoch Mul in Cobá. Der Titel des Werkes spielt auf die 1494 erlassene Bulle des Papstes Alexander VI. an. Eine Linie aus Blattgold durchschneidet die Pyramide, dem Rhythmus der Stufen folgend, von oben nach unten.
Wir sind überwältigt von der Vielfalt der modernen Kunst im MKM und es wird für uns noch deutlicher, dass sich ein Besuch der „Küppersmühle“ wirklich lohnt. Wir haben viele Künstler und ihre Werke kennen gelernt. Doch wie man diese interpretiert, bleibt jedem selbst überlassen. Leider ist jetzt unsere Führung auch schon zu Ende und wir verabschieden uns dankbar von Alic-Claudia Krämer.
Tabea Lommes, Meret König, 8d, Gymnasium Voerde