Duisburg. Für das Fiasko der Gebag an der Küppersmühle steht eine Lösung in Aussicht. Jüngst wurde ein aus mehreren Verträgen bestehendes Lösungspaket vorgestellt, das in Kürze unterschrieben werden soll. Mit der Vereinbarung kann sich die Gebag aus der Bauverpflichtung für die Museumserweiterung befreien.
Die Gebag steht vor dem – wenn auch teuren – Schlussstrich unter das Küppersmühlen-Desaster.
Am Dienstagnachmittag wurde der Aufsichtsrat von der Geschäftsführung und einem Tross von Anwälten über das umfangreiche, aus mehreren Verträgen bestehende Lösungspaket informiert, das in Kürze unterschrieben werden soll. Schon im Rat Anfang Juli könnte der Rat auch mit seiner Zustimmung grünes Licht geben.
Aus Bauverpflichtung befreien
Mit der erarbeiteten Vereinbarung vor allem mit dem Sponsoren-Ehepaar Ströher kann sich die Gebag aus der Bauverpflichtung für die Museumserweiterung der Küppersmühle befreien. Das wird sie Millionen kosten, aber gilt als Befreiungsschlag. Denn mit der Einigung werden sich Zinslasten und Kreditkonditionen verbessern, kann sich die Gebag leichter Geld für ihr Kerngeschäft als städtische Wohnungsbautochter beschaffen.
Zum Lösungspaket gehört nach WAZ-Informationen, dass Ströhers das Gebäude der Küppersmühle (rechnerischer Kaufpreis: 11,5 Mio €) gegen Verrechnung von Verbindlichkeiten erhält; außerdem bekommt der Sponsor die 10 Mio €, die die Gebag als Sicherheit aus dem Verkauf ihrer Anteile an der Dinslakener Wohnungsbau schon hinterlegt hatte.
Fiasko wird 30 Mio. Euro kosten
Auf die Übernahme des Werhahn-Speichers mit dem Explorado-Kindermuseum sollen Ströhers aktuell verzichtet haben. Er bleibt in Gebag-Besitz. Alles in allem wird das Musems-Fiasko die Gebag aber Mitte 30 Mio € kosten, noch offen ist der Belastung aus der Abrechnung von Altverträgen und aus Schadensersatzverfahren.
Wie es heißt, seien Ströhers der Gebag in vielen Punkten entgegengekommen. Offenbar stimmt wieder die Chemie mit der Gebag- und der Stadtspitze. Zugleich mehren sich die Hinweise, dass Ströhers nun selbst einen Erweiterungsbau an der Küppersmühle für ihre Kunstsammlung anpacken. Auch auf das Silodach soll „etwas kommen“, heißt es.