Duisburg. . Stell Dir vor, es ist bald eine Weltmeisterschaft in der Stadt – und kaum einer merkt im Vorfeld etwas davon. . .
In fast genau vier Monaten steigt auf der Regattabahn im Sportpark Wedau die Kanu-WM. Es ist das einzige globale Kräftemessen in einer olympischen Sportart, das in diesem Jahr auf deutschem Boden stattfindet. Rund 800 Athleten aus 90 Ländern kämpfen vom 27. August bis zum 1. September um Titel und Siegermedaillen. Aber trotz seiner herausragenden Bedeutung für die Stadt Duisburg und die Region hält sich die Werbung für das große Wassersportspektakel im Stadtbild bisher in arg engen Grenzen.
Fünf Banner und ein Videoclip
Die Spurensuche nach WM-Indizien beginnt in der Innenstadt. Auf der riesigen Videoleinwand, die auf dem Hauptbahnhofs-Vorplatz befestigt ist und ihre bewegten Bilder auf die täglich viel frequentierte Kreuzung Friedrich-Wilhelm-Straße/Mercatorstraße strahlt, ist ein Zehn-Sekunden-Clip zu sehen. Kanuten durchpflügen mit Paddeln kraftvoll das Wasser. Dann leuchtet der offizielle Slogan auf: „Der Kampf um Gold. Die Kanu-WM ist in der Stadt.“ Plakate, Fahnen oder sonstige sichtbare Hinweise fehlen.
Zweiter Fundort: die Mülheimer Straße. An den Gitterstäben einer Fußgängerbrücke, die auf dem Zoo-Parkplatz endet, hängt ein riesiges Banner, das mit blauer Schrift auf weißem Grund für die WM wirbt. Zwei weitere sind an jener Brücke befestigt, die den Verkehr über die Carl-Benz-Straße führt.
Duisburg ist kurzfristig für Rio de Janeiro eingesprungen
„Von denen haben wir bislang fünf aufgehängt“, bestätigt Hermann Kewitz, Pressesprecher der Kanu-WM. Das war’s. Bis jetzt. Denn eine gezielte Kampagne soll noch folgen. Die WM beginnt am 27. August. „Sechs bis acht Wochen zuvor wollen wir werbetechnisch richtig loslegen“, so Kewitz. „Würden wir das heute schon tun, wäre vieles von der Wirkung verpufft. Außerdem sind unsere Mittel für Werbung begrenzt.“
Dem Team um Oliver Strubel, der für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich zeichnet, steht ein hoher fünfstelliger Betrag zur Verfügung. Die genaue Zahl wollte Otto Schulte, Leiter des Organisationskomitees, aber nicht nennen. Geworben wird in Duisburg selbst, aber auch den Nachbarstädten und einem Teil des Ruhrgebiets, so Kewitz. Der Gesamtetat für die WM liegt bei rund 1,9 Mio Euro.
Kanu Worldcup
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Duisburg ist kurzfristig für Rio de Janeiro als Gastgeber eingesprungen. Es ist die fünfte WM, die hier seit 1979 stattfindet, zuletzt war das im Jahr 2007 der Fall. „Erstmals wollen wir auch massiv über das Internet und soziale Netzwerke für die WM werben“, verrät Kewitz. Aber auch alle Kanuvereine in Deutschland sollen angeschrieben werden. Die Organisatoren hoffen an fünf Wettkampftagen auf insgesamt rund 18.000 Besucher.
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