Duisburg.

Die Deutsche Kleinboot-Meisterschaft findet von Freitag bis Sonntag auf der Duisburger Regattabahn statt.

Kanu ist eine medaillenträchtige Olympia-Sportart. Und auch die Ruderer räumen gerne alle vier Jahre ab. Nachdem die „vorwärts paddelnden“ Kollegen vom Kanurennsport ihre erste Ranglistenregatta auf der Wedauer Regattabahn hinter sich gebracht haben – mit vielen Stars der Szene –, sind nun die Ruderer an der Reihe. Und auch bei den „Rückwärtsfahrern“ sind von Freitag bis Sonntag bei der Deutschen Kleinboot-Meisterschaft an Wedau die Topathleten des Landes am Start.

„Die Teilnahme ist verpflichtend“, sagte Georg Grützner, Vorstandsmitglied im Deutschen Ruderverband. Der Hintergrund: Der Wettkampf in Duisburg gehört zum alljährlichen Startprogramm der Ruderer. Los ging es in Leipzig mit einem Ergometertest und einem ersten Rennen für die Kaderathleten. Weiter geht es mit diesem „Test“ in Duisburg, in den seit sieben Jahren die Kleinboot-Meisterschaften integriert sind.

Skull-Einer und Riemen-Zweier

Was bedeutet Kleinboot? Es handelt sich jeweils um die kleinsten Boote im Skull- und Riemenbereich. Die Skuller haben in jeder Hand ein Ruder; im Riemenbereich hat jeder Athlet nur ein Ruder, sodass in Duisburg die Skull-Einer und die Riemen-Zweier als jeweils kleinstmögliches Boot aufs Wasser gehen.

Für den Deutschen Ruderverband geht es darum, in diesen kleinen Booten die Form der Ruderer und Ruderinnen zu überprüfen, um darauf aufbauend später auch die großen Boote zu besetzen. Daher werden auch vier Athleten des „Deutschland-Achters“, der bei den Olympischen Spielen in London Gold gewonnen hatte, dabei sein. So gehen Kristof Wilke, Lukas Müller, Richard Schmidt und Maximilian Reinelt an den Start. Die anderen vier haben sich eine „Auszeit“ genommen. Auch die Goldruderer vom Doppel-Vierer werden hier in Duisburg dabei sein.

Neben den großen Ruderstars sind aber auch drei Athleten vom Duisburger Ruderverein dabei – und zwei von ihnen gehören zu den Besten. So macht sich Stefan Wallat im Leichtgewichts-Zweier der Männer ohne Steuermann große Hoffnungen, bei der Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Südkorea dabei zu sein. „Mein Ziel ist es, mich für den leichten Männer-Vierer ohne Steuermann zu qualifizieren“, sagt der 26-jährige Duisburger. Er kann dabei schon internationale Erfahrung vorweisen. 2008 startete er bei der U-23-WM in Brandenburg. 2009 wurde er bei seiner ersten A-WM in Posen Sechster im leichten Achter. 2011 feierte er in Bled im leichten Doppel-Vierer die Vizeweltmeisterschaft. „In Leipzig lief es schon sehr gut“, freut sich Wallat, der in Duisburg gemeinsam mit Daniel Wisgott vom ETuF Essen antritt.

Auch Olympia-Teilnehmerin Lena Müller, die aus dem Duisburger RV stammt, aber studienbedingt für Ulm startet, ist dabei. Sie will sich im leichten Frauen-Einer beweisen. „Auch wenn sie in Ulm trainiert, sie fühlt sich als Duisburgerin“, berichtet Hermann Kewitz, der Pressesprecher der Veranstaltung. Darüber hinaus ist auch der Duisburger Alexander Roos dabei, der gerade 18 geworden ist und nun erstmals in den Seniorenbereich hinein schnuppert.

Die Zuschauer werden auch die Gelegenheit haben, alle Ergebnisse auf der Video-Anzeigetafel zu verfolgen. Das gute Stück ist nun doch rechtzeitig für die Deutsche Kleinboot-Meisterschaft aus Winterberg in Duisburg eingetroffen.

Freier Eintritt

Wer die Ruderer bei der Deutschen Kleinboot-Meisterschaft in Duisburg sehen will, muss nichts bezahlen. Der Eintritt ist an allen drei Tagen frei. Freitag laufen die Rennen von 15.30 bis 19 Uhr, Samstag von 8.30 bis 19 Uhr und Sonntag von 8 bis 14.15 Uhr. Die Topfahrer ermitteln ihre Meister am Sonntag zwischen 10.35 und 12.10 Uhr.