Duisburg.

Erster Ermittlungserfolg im Rockerkrieg: Vier Tage nach Schüssen auf einen 23-jährigen Duisburger Hells Angel vor einem Schnell-Restaurant in Oberhausen-Sterkrade, hat am Donnerstag ein Spezialeinsatzkommando der Duisburger Polizei einen tatverdächtigen 25-jährigen Mann in seiner Wohnung in Köln-Chorweiler festgesetzt und vorläufig festgenommen.

Der Mann wird nach Auskunft eines Sprechers der Duisburger Polizei der Kölner Gruppierung der Rockerbande „Bandidos“ zugerechnet. Zeitgleich verschaffte sich ein Einsatzkommando der Polizei im benachbarten Oberhausen Einlass in die privaten Räume eines zweiten verdächtigen Mannes. Doch die Wohnung war leer, nach dem Mann wird jetzt gefahndet.

Dreizehn Kugeln auf 3er BMW

Er, wie der Kölner Bandido, werden nach Erkenntnissen der Fahnder verdächtigt, am vergangenen Sonntagabend in Oberhausen-Sterkrade auf dem Parkplatz vor der Restaurantkette Burger-King in jener Personengruppe dabei gewesen zu sein, aus der heraus insgesamt dreizehn Schüsse mit einer Pistole Kaliber 9mm auf den 3er BMW des Duisburger Hells Angels abgefeuert wurden.

Schüsse in Oberhausen

Schon wieder ein Großeinsatz für die Polizei in Oberhausen: Die Fehde...
Schon wieder ein Großeinsatz für die Polizei in Oberhausen: Die Fehde... © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
... zwischen Rockerbanden in der Region ist am Sonntagabend erneut eskaliert.
... zwischen Rockerbanden in der Region ist am Sonntagabend erneut eskaliert. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Auf dem Burger-King-Parkplatz in Oberhausen...
Auf dem Burger-King-Parkplatz in Oberhausen... © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
... wurde ein 23 Jahre alter Mann angeschossen. Er soll den Hells Angels nahe stehen.
... wurde ein 23 Jahre alter Mann angeschossen. Er soll den Hells Angels nahe stehen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Wer die Schüsse abgefeuert hat, war zunächst unklar. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.
Wer die Schüsse abgefeuert hat, war zunächst unklar. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Schießerei in Oberhausen. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Am Krankenhaus, in dem der 23-Jährige behandelt wurde, versammelten sich am Abend rund 70 Hells Angels.
Am Krankenhaus, in dem der 23-Jährige behandelt wurde, versammelten sich am Abend rund 70 Hells Angels. © Stephan EickershoffWAZFotoPool
Schwer bewaffnete Polizisten sicherten den Eingang.
Schwer bewaffnete Polizisten sicherten den Eingang. © dpa
Nachdem die Nachricht die Runde machte, dass es dem Verwundeten besser gehe, löste sich die Versammlung wieder auf.
Nachdem die Nachricht die Runde machte, dass es dem Verwundeten besser gehe, löste sich die Versammlung wieder auf. © dpa
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Zwei Schüsse hatten den Rocker aus der Hells-Angels-Szene dabei schwer am Bauch verletzt. Eine halbe Stunde später meldete er sich dann in der Notaufnahme des Hamborner St. Johannes Klinikums. Nach einer Not-OP schwebte der 23-Jährige dann nicht mehr in Lebensgefahr.

„Wir haben aus ihm ein Paket gemacht“

Zu den näheren Umständen des gestrigen Zugriffes gaben Polizei und Staatsanwaltschaft wenig Auskünfte. Demnach war der Mann unbewaffnet und hatte offenbar keine Möglichkeit zur gewalttätigen Gegenwehr. Ein Sprecher: „Wir haben aus ihm ein Paket gemacht.“

Klar indes ist, dass offenbar am Sonntag und Montag eine Reihe von Zeugenaussagen mit Personenbeschreibungen die Fahnder doch dazu geführt haben, ein Ermittlungsbild von tatverdächtigen Personen zusammenzusetzen, welches sie dann gestern frühmorgens um 6 Uhr nach Köln-Chorweiler und Oberhausen geführt hat.

Zornige Anwohner beklagen sich bei OB Link über die Polizei

Erst heute werden die Polizei und Staatsanwaltschaft entscheiden, ob ihre Beweise gegen den tatverdächtigen Bandido, der derzeit im Duisburger Polizeigewahrsam einsitzt, für einen Antrag auf Haftbefehl ausreichen wird.

Unterdessen haben sich am Mittwoch in Rheinhausen die Bewohner der Häuser Friedrich-Ebert-Straße 76 bis 84 in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Sören Link gewandt und sich über die rüde Gangart der Polizei gegenüber unbescholtenen Bürgern beschwert. Die Anwohner fühlten sich von der Polizei in ihrer Bewegungsfreiheit massiv und unberechtigt eingeschränkt. Wiederholte Ausweiskontrollen und verweigerte Durchfahrten zu ihren Wohnungen trotz erkennbarer Gehbehinderungen wurden in dem Brief an das Stadtoberhaupt als „massiver Eingriff in die Grundrechte“ beschrieben und verurteilt.