Duisburg. . Bei der Großrazzia gegen Einbrecher im gesamten Ruhrgebiet haben Polizei und Ordnungsamt am Dienstagmorgen auch das überwiegend von Rumänen bewohnte „Problemhaus“ in Bergheim durchsucht. Auf das Konto einiger Bewohner sollen hunderte Straftaten in ganz NRW gehen. Die Einsatzkräfte zählten 110 Kinder.
Bei der landesweiten Großrazzia am Dienstagmorgen gegen Einbrecherbanden an Rhein und Ruhr haben Polizei und Stadt Duisburg mit großem Aufgebot das sogenannte „Problemhaus“ in Duisburg-Bergheim durchsucht.
Das von Roma aus Rumänien und Bulgarien bewohnte Haus In den Peschen 3-5 war seit diesem Sommer mehrfach in den Schlagzeilen, weil Nachbarn eine Umsiedlung der Roma-Familien gefordert hatten. Anwohner und Kommunalpolitiker hatten sich immer wieder über Müll und Lärm beschwert, das Jugendamt nahm im Sommer Kinder aus dem Haus in Obhut.
379 registrierte Straftaten zwischen Januar und September
Die Polizei schickte am Dienstag 50 Beamte, das Ordnungsamt war mit 40 Mitarbeitern vertreten. Anlass zur Durchsuchung der 23 Wohnungen gab auch die Kriminalitätsstatistik: In den Peschen 3-5 sind beziehungsweise waren Tatverdächtige gemeldet, die für 379 Straftaten in ganz Nordrhein-Westfalen verantwortlich sein sollen. Der Erhebungszeitraum: Januar bis September 2012. Die Zahlen hatte die Landtagsabgeordnete Petra Vogt (CDU) per Anfrage an die Landesregierung angefordert. „Mittlerweile dürften es über 400 Straftaten sein“, sagte Polizeisprecher Ramon van der Maat.
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Am Dienstagmorgen nahmen die Ordnungshüter im Bergheimer „Roma-Haus“ die Personalien von 256 Personen auf. In den Wohnungen hielten sich 110 Kinder und 25 Jugendliche auf. Vier der Bewohner mussten mit aufs Präsidium, weil sie sich nicht ausweisen konnten. Diebesgut konnten die Einsatzkräfte jedoch nicht sicherstellen. Die Polizei erhofft sich jedoch von ihrem Besuch „weitere Ermittlungsansätze“, so van der Maat. „Es ist schon hilfreich zu wissen, wer da im Moment überhaupt wohnt.“
Autofahrer ohne Versicherungsschutz
Die Polizei registrierte so 35 Autos mit ausländischen Kennzeichen, von denen einige die Beamten möglicherweise noch beschäftigen werden, wie van der Maat erklärt: „Viele Bulgaren und Rumänen sind hierzulande in Autos mit britischen Kennzeichen unterwegs.“ Um den Versicherungsschutz müssen sich in diesen Fällen die Fahrer kümmern – was die meisten nicht tun: „Etliche Osteuropäer sind hier ohne Versicherungsschutz unterwegs.“
Andere Objekte nahm die Polizei Duisburg im Rahmen des Razzia nicht unter Lupe.