Duisburg-Rheinhausen. . Das Problemhaus kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Immer wieder beschweren sich Anwohner und Kommunalpolitiker über Müll und Lärm. Jetzt haben Polizei und Ordnungsamt das überwiegend von Rumänen bewohnte Haus durchsucht und sechs Kinder mitgenommen.

Die gute Nachricht vorweg: Die sechs vorübergehend in Obhut des Jugendamts genommenen Kinder sind zurück bei ihren Eltern. Ansonsten gibt es allerdings wenig Positives zu berichten rund um das sogenannte Problemhaus In den Peschen.

Um kurz vor 7 Uhr waren am Mittwoch Mitarbeiter des Ordnungsamtes und rund 50 Polizisten gekommen, um, wie sie selbst sagen, „ein Zeichen zu setzen“. Mit einem Durchsuchungsbeschluss in der Tasche hatten sich Beamte einige der Wohnungen in dem überwiegend von Rumänen bewohnten Haus vorgenommen. „Wir wollten Beweismittel finden bei drei 16- bis 20-jährige Trickbetrügerinnen“, sagt Polizeisprecher Ramon an der Maat. Zudem habe man auch klären wollen, wer von den 180 in dem Haus gemeldeten Personen denn auch tatsächlich hier wohnt.

Mitgenommen hatten die Beamten am Ende des rund zweistündigen Einsatzes neben allerlei Beweismaterial auch sechs Kinder im Alter von einem bis 14 Jahren. „Wir haben keine Erziehungsberechtigten angetroffen, sie daher in Obhut genommen“, sagt Stadt-Sprecherin Anja Huntgeburth. Die Kinder seien inzwischen wieder zurück in Bergheim. Unter anderem waren eine 14-jährige Mutter und eine 32-jährige Großmutter aufgetaucht, um eines der Babys abzuholen.

Von den 180 gemeldeten Bewohnern konnten die Beamten lediglich 130 den insgesamt 23 Wohnungen zuordnen, das heißt, einige seien bereits weitergezogen, hätten damit keinen Wohnsitz mehr in Duisburg. „Wir haben das Melderegister bereinigt. Wenn einer der 50 etwa in einer anderen Stadt strafrechtlich in Erscheinung tritt, kann dieser festgehalten werden, wenn er keinen korrekten festen Wohnsitz angeben kann“, sagt van der Maat.

Immer wieder Beschwerden von Anwohnern und Politikern

Das Haus im bürgerlichen Bergheim kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Immer wieder beschweren sich Anwohner und Kommunalpolitiker über sich türmenden Müll und zu hohe Lautstärke (wir berichteten) . Die Feuerwehr bemängelt fehlende Schutztüren und Rauchabzüge. Die Polizei geht davon aus, dass an dieser Adresse jede Menge potenzielle Diebe und auch Trickbetrüger wohnen, die unter anderem am Hochemmericher Markt und im gesamten Ruhrgebiet aktiv seien.

Gehören soll die Immobilie übrigens einer Rotlicht-Größe aus Hochfeld. Der Mann wolle das Haus laut Informationen der Redaktion wohl aber schnell wieder loswerden. Ob sich ein Käufer findet, ist mehr als fraglich. Laut Bezirksvertreter Karsten Vüllings (Bürgerlich-Liberale) ist die Immobilie so marode, dass eine Sanierung kaum noch lohne.