Duisburg. . Bekannt wurde das “Problemhaus“ in Duisburg-Bergheim wegen großer Müllhaufen auf dem Fußgängerweg. Das von bulgarischen und rumänischen Zuwanderern bewohnte Gebäude ist seitdem vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. Nun sorgen Nazi-Schmierereien an der Haus-Fassade für neue Probleme.

Bislang sorgte das „Problemhaus“ In den Peschen in Duisburg-Bergheim vor allem wegen großer Müllhaufen für Ärger, nun ermittelt dort außerdem der Staatsschutz. Denn an einer Haustür prangt jetzt ein Hakenkreuz, das mit Filzstift auf ein mit einer Spanplatte verrammeltes Fenster geschmiert wurde.

Man nehme die Sache sehr ernst, sagt Polizeisprecher Stefan Hausch, doch wer heutzutage Nazi-Symbole hinterlasse, sei längst nicht mehr immer auch ein „Hardcore-Rechtsradikaler“, sondern oft ein „Normalo, der um die Brisanz solche Symbole weiß und Rabatz machen will“. Die Chancen den oder die bisher unbekannten Täter zu erwischen, schätzt Hausch allerdings als nicht sehr hoch ein.

Ein äußerst unschöne Färbung

Sollten die Ermittlungen aber Erfolg haben, drohen empfindliche Geldstrafen, weil das Hakenkreuz ein verbotenes Zeichen ist. Unabhängig von den laufenden Ermittlungen wird die Polizei nun den Hauseigentümer auffordern, die Nazischmiererei zu entfernen.

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Auch der Rheinhauser Bezirksvertreter Karsten Vüllings (BL) nimmt das Hakenkreuz nicht auf die leichte Schulter, ebenso wenig den NPD-Aufkleber daneben. „Es zeigt, wie dringend Handlungsbedarf angesagt ist.“ Wenn jetzt die rechte Szene mitmische, bestehe die Gefahr, dass all jene, die dortige Missstände anprangern, in die rechte Ecke gestellt werden. Damit sei der Sache nicht geholfen. „Wer auch immer dafür verantwortlich ist, erweist den Bemühungen dort für Ruhe und Ordnung zu sorgen, einen Bärendienst.“ Die gesamte Diskussion um die „Problemimmobilie“ bekäme jetzt eine äußerst unschöne Färbung, die unter Umständen die Situation verschärft als sie zu verbessern.

Unterschriftensammlung der Anwohner

Immerhin, bei der Lösung des Müllproblems sei man ein ganzes Stück voran gekommen. Die städtischen Wirtschaftsbetriebe sollen Vüllings nach seiner Kritik in der vergangenen Woche zugesagt haben, ab sofort einmal täglich vor Ort vorbeizuschauen und bei Bedarf den Müll direkt mitzunehmen. „Über dieses Sofort-Dreck-Weg-Versprechen freue ich mich.“

Den Anwohnern in Duisburg-Bergheim ist das Roma-Haus immer noch ein Dorn im Auge. In dem Hochhaus sind bulgarische und rumänische Zuwanderer untergebracht. Bisheriger Höhepunkt: eine Unterschriftensammlung der Anwohner . Vor wenigen Tagen unterzeichneten 330 Anwohner einen Brief an Oberbürgermeister Sören Link, an Hannelore Kraft und Angela Merkel. Sie fordern die „Umsiedelung“ der Rumänen.