Duisburg. .
Die Initiative Spendentrauermarsch, die nach der Loveparade Geld für ein Mahnmal gesammelt und dieses am Ostausgang des Tunnels Karl-Lehr-Straße realisiert hat, legt eine Dokumentation über ihre Arbeit seit der Katastrophe vor.
Seit mehr als drei Monaten steht das Mahnmal des Künstlers Gerhard Losemann vor dem Ostausgang des Tunnels, in dem sich am 24. Juli 2010 das Loveparade-Unglück ereignete. Den Weg von der Idee bis zur Einweihung der Stahlkonstruktion zeichnet die Initiative Spendentrauermarsch in der nun vorgelegten Dokumentation „Ein Mahnmal für Duisburg“ nach.
„Unsere Arbeit ist damit abgeschlossen“, erklärt Hermann Kewitz, Vorsitzender von Pro Duisburg. Gemeinsam mit dem Stadtsportbund, dem Lions Club Duisburg-Rhenania und dem Steinhof e.V. engagierte sich die bürgerschaftliche Vereinigung in der Initiative. Mehr als 200 Menschen haben sich außerdem am Projekt beteiligt. Die Geldspenden in Höhe von 30.000 Euro seien vollständig ausgegeben worden. Beziehe man die Sachspenden ein, „käme man leicht auf eine sechsstellige Summe“, erläutert Arno Eich vom Steinhof.
„Eine würdevolle Situation“
Gelungen sei der Initiative schließlich mehr, als man zunächst geplant habe. „Am Anfang dachte ich an etwas Kleineres“, räumt Jörg Bunert vom Lions Club ein. Vorrangiges Ziel sei gewesen, mit einem Mahnmal die Bürgerschaft zu vereinen und ihre Gefühle nach dem Unglück zu bündeln. Resultat ist nun ein Werk mit einem Gewicht von mehr als zehn Tonnen. „Und es ist mehr als ein Mahnmal geworden. Man hat es uns ermöglicht, einen Platz zu schaffen, eine würdevolle Situation“, erklärt Georg Stahlschmidt von Pro Duisburg.
Auf den knapp 50 Seiten der Dokumentation finden sich Auszüge aus Reden, Fotos, die Entstehungsgeschichte des Mahnmals in der Werkstatt von Thyssen-Krupp, aber auch die Querelen um den ersten Entwurf, der verworfen wurde. Die Diskussionen darüber im Dezember 2010 hätten „die Jury zusammengeschweißt, und das soll in der Dokumentation deshalb nicht ausgeklammert werden“, sagt Arno Eich. Der größte Antrieb für die Erstellung der Dokumentation seien „die positiven Erfahrungen auf der gesamten Wegstrecke gewesen“, ergänzt Kewitz. „Wir haben sehr viel Unterstützung bekommen, und nun wollen wir zeigen, was hinter unserer Arbeit gesteckt hat.“
Die Dokumentation gibt es gegen die Zahlung einer Schutzgebühr (3 €) beim Stadtsportbund, Bertaallee 8b. Informationen: 0203 / 3000 811. (za)