Loveparade-Mahnmal bekommt Platz auf städtischer Grünfläche in Duisburg
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Duisburg. . Der Platz für das Mahnmal der Loveparade-Opfer steht fest: Es wird auf eine städtischen Grünfläche am Rande der Karl-Lehr-Straße errichtet. Auf der acht Tonnen schweren Stahltafel werden neben dem Unglücksdatum auch die Namen der Toten zu lesen sein.
Das Mahnmal für die Opfer der Loveparade-Katastrophe soll seinen Platz nun endgültig auf einer städtischen Grünfläche am Rande der Karl-Lehr-Straße auf der Neudorfer Seite des Tunnels finden.
Sie liegt gegenüber von jenem Grundstück, auf dem derzeit der Glaskubus mit den Trauergaben zu finden ist. Über eine entsprechende Beschlussvorlage wird am Freitag in der Sitzung des Kulturausschusses und der Bezirksvertretung Mitte diskutiert. Die endgültige Entscheidung fällt dann in der Ratssitzung am Montag.
Gedenktafel aus Stahl
Der richtige Standort für die aus Stahl gefertigte Gedenktafel bewegt seit vielen Monaten die Gemüter der Menschen: Zahlreiche Betroffene, aber vor allem auch die Angehörigen der 21 Opfer hätten sich einen Platz für das Mahnmal auf oder in unmittelbarer Nähe jener Rampe gewünscht, auf der am 24. Juli 2010 das Unfassbare geschah. Dies war aber nicht möglich, da die Rampe nicht mehr der Stadt Duisburg gehört und der neue Eigentümer (Möbelzentrum Krieger) sie als zentrale Zufahrt für die künftige Baustelle auf dem früheren Güterbahnhofsgelände nutzen will.
Der jetzige Standort des Glaskubus kam ebenfalls nicht infrage. Die Anwohner der unmittelbar angrenzenden Mehrfamilienhäuser Wegnerstraße 1 und 3 sahen in dem mit Trauergaben gefüllten Container einen ungeliebten Nachbarn. In Gesprächen mit Kulturdezernent Karl Janssen und Alt-Oberbürgermeister Josef Krings zeigten sie auf, warum diese Stelle aus ihrer Sicht nicht geeignet ist. Und sie stießen mit ihren Argumenten auf offene Ohren.
Städtische Fläche als Standort
Nun soll eine städtische Fläche als Standort herhalten, die mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt ist und in unmittelbarer Nähe eines im Vorjahr abgebrannten Lebensmittel-Discounters liegt. Hier gibt es genügend Parkflächen, das Gelände ist öffentlich einsehbar und direkte Nachbarn wie auf der gegenüberliegenden Seite gibt es hier nicht.
Auch deshalb stieß dieser Standort auf viel Wohlwollen bei den beteiligten Ämtern der Stadtverwaltung, beim Mahnmal-Künstler Gerhard Losemann sowie bei der Initiative Spendentrauermarsch. Diese besteht aus dem Lions-Club Duisburg Rhenania, dem Stadtsportbund, dem Bürgerhaus Steinhof und dem Verein Pro Duisburg.
Absprache mit den Angehörigen
Diese Gruppe war für die Planung des Mahnmals verantwortlich. In enger Absprache mit den Angehörigen der Opfer wurde bei einem Wettbewerb der Entwurf des Duisburger Künstlers Gerhard Losemann ausgewählt. Es besteht aus einer 3 x 3 Meter große Stahltafel, die mit 21 Vierkantrohren – eine für jedes Opfer – verschweißt ist und auf einer Grundplatte mit einer Fläche von 5,50 x 1,50 Meter angebracht wird. Das Datum der Katastrophe wird ebenso zu lesen sein wie die Namen der Verstorbenen. Das Gesamtgewicht beträgt acht Tonnen. Das Kunstwerk wird mit seiner Aufstellung in den Besitz der Stadt übergehen.
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