Duisburg. . Der Einzelhandel in Duisburg geht auf die Barrikaden. Denn laut des Einzelhandelsverbandes überschreitet der Möbel-Riese Krieger die maximale Größe für Randsortimente. Dies stelle eine Gefahr für die Attraktivität der Innenstadt dar.
Randsortimente: Hört sich nebensächlich an, bringt Duisburgs Einzelhandel aber auf die Barrikaden. Dahinter steckt nämlich, was beispielsweise Möbelhändler außer Möbeln verkaufen.
Glas, Porzellan, Textilien, Küchengerät füllen Regale und Wühlkisten – und schließlich die Einkaufswagen der Kunden. Geschieht das aber abseits der Innenstadt auf der grünen Wiese, gibt es Vorschriften, die sogenannte „zentrenrelevante Sortimente“ beschränken, um die Vitalität der City zu schützen.
Nach rechtlicher Einschätzung des Einzelhandelsverbandes darf der Anteil der Randsortimente nur zehn Prozent der Verkaufsfläche einnehmen oder maximal 2500 qm. Diese Beschränkung sieht der Verband im Fall der Planungen südlich des Hauptbahnhofs deutlich überschritten. Dort seien mit der Ansiedlung des Möbel-Riesen Krieger 8000 qm für Randsortimente vorgesehen, protestiert der Verband im Zuge des aktuellen Planverfahrens.
Schädigende Auswirkungen
„Das ist fast eine Größenordnung, die einem Warenhaus entspricht“, warnte Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, gegenüber der WAZ. Zum Vergleich: Der gesamte Kaufhof in der City kommt auf 12.400 qm, bei Karstadt sind’s rund 13.000 qm.
Mit weiteren 2500 qm Fläche für Randsortimente plant laut Einzelhandelsverband auch der zweite Möbel-Riese, der Duisburg entdeckt hat: Ostermann in Meiderich an der A 59. „Wir gehen unter den gegebenen Umständen davon aus, dass es zu Zentren schädigenden Auswirkungen kommen wird, die sowohl die Innenstadt als auch die Stadtteilzentren gefährden.“
Schon jetzt liege Duisburg im Vergleich der Verkaufsfläche pro Einwohner in etwa gleichauf mit Düsseldorf und Essen. Plane man hier munter weiter wie bisher, warnt der Handel, werde die Landeshauptstadt in absehbarer Zeit deutlich überholt – und das in Zeiten massiven Bevölkerungsschwundes in Duisburg.