Duisburg. .

Möbelunternehmer Rolf Ostermann will in Duisburg-Meiderich für 100 Millionen Euro einen riesigen Möbelmarkt bauen. Zum Weihnachtsgeschäft 2013 soll das Haus fertig sein und der Stadt 300 Vollzeitarbeitsplätze und 30 Ausbildungsstellen bringen.

Kurt Krieger will’s alleine machen oder gar nicht. Rolf Ostermann will’s auf jeden Fall machen: die Ansiedlung eines riesigen Möbelmarkts in Duisburg.

„Wir kommen nicht wegen Krieger, aber wir kommen auch nicht wegen Krieger nicht“, stellte der Chef der Einrichtungskette Ostermann am Dienstag gegenüber der WAZ-Mediengruppe klar. Er sei fest entschlossen, in Meiderich an der A 59 eine Möbelzentrum zu errichten mit rund 50 000 Quadratmeter Fläche. Für den Standort sprächen unter anderem die gute Erreichbarkeit durch die Autobahnanbindung und die Nähe zu weiteren Autobahnen. Zusammen mit dem Nachbarn Ikea könne man auf dem alten Zeus-Gelände einen „Kompetenzstandort“ für Möbel bilden: „Das ergänzt sich eher als es sich kannibalisiert“, so Ostermanns Sicht auf einen Einrichtungsballungsraum Meiderich. Das werde ein „wesentlicher Beitrag zur Strukturverbesserung im Norden Duisburgs“. Und verwirkliche Krieger zusätzlich noch sein Vorhaben am Hauptbahnhof, könne Duisburg gar zum „Einrichtungs-Mekka für die gesamte Region“ werden. Ostermann: „Wettbewerb belebt das Geschäft!“

100 Mio Euro will er in sein Duisburger Vorhaben stecken, zum Weihnachtsgeschäft 2013 die Türen des Möbelhauses öffnen. 300 Vollzeitarbeitsplätze und 30 Ausbildungsstellen seien damit verbunden, maximal ein Drittel der Belegschaft arbeite in Teilzeit.

Beim Erwerb des Geländes „keine Rückgabeklausel vereinbart“

Eine Fläche von 12,5 Hektar hat Ostermann gekauft, 8 Hektar werden für das Möbelvorhaben gebraucht, etwa 4 Hektar könne man für eine Nutzung durch Handwerk oder Kleinindustrie nutzen, erläuterte der Chef des Wittener Familienunternehmens. Und man habe beim Erwerb des Geländes „keine Rückgabeklausel vereinbart“, wies er Bedenken zurück, er könne sich möglicherweise nur für Duisburg interessieren, um Kriegers Expansion zu verhindern.

Ostermann sei bereits seit mehr als einem Jahrzehnt auf der Suche nach einem Standort in Duisburg, ein Vorhaben in Kaßlerfeld habe sich wegen unklarer Altlastenfragen zerschlagen. Auch das Gelände des früheren Güterbahnhofs, das jetzt größtenteils von Krieger erworben wurde, habe man ins Auge gefasst, als dort noch das Einkaufszentrum „Multi Casa“ geplant war.

Nun gehe man „mit voller Kraft“ an die Umsetzung der Pläne für Meiderich. Bei Bedarf werde Ostermann eine Brücke über die A 59 verbreitern, um Verkehrskonflikte zu vermeiden. Was Altlasten angeht, gebe es klare Vereinbarungen schon zwischen Stadt und Vorbesitzern, an die man sich zu halten habe. Das Grundstück selbst wolle man an die vorhandenen Grünverbindungen anschließen, die Parkplätze „parkähnlich“ anlegen und die Zusammenarbeit mit dem nahen Landschaftspark suchen.

Einer der 20 größten Möbelhändler in Deutschland

Konkurrenz für das eigene Haus in Bottrop befürchtet Ostermann nicht. Kunden aus Duisburg seien dort eher selten. Das Meidericher Möbelzentrum soll vor allem Kunden ansprechen in Mülheim, Oberhausen, Dinslaken, Wesel sowie im linksrheinischen Raum.

Ostermann gehört nach eigenen Angaben zu den 20 größten Möbelhändlern in Deutschland und ist die Nummer 1 im Ruhrgebiet. Es betreibt vier große Einrichtungszentren mit insgesamt 1500 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Witten, Haan, Bottrop und Recklinghausen. Auf einer Gesamtverkaufsfläche der Geschäftsbereiche Ostermann und Trends (Mitnahmemarkt) erwirtschaftet das 1949 gegründete Unternehmen 300 Mio Euro Jahresumsatz. An der Spitze stehen die Brüder Manfred und Rolf Ostermann.