Duisburg. .

„Wenn ein Gespräch gewünscht ist, wird geredet.“ Eduard Zimmerle, Geschäftsführer in Diensten des Möbel-Investors Kurt Krieger, schlägt die Tür zu Duisburg noch nicht ganz zu. Dennoch gelte: Wenn Ostermann kommt, geht Krieger.

Aber er macht auch klar, dass Krieger auf dem Güterbahnhofsgelände nicht investieren wird, solange die Stadt Duisburg die Planungen für ein weiteres großflächiges Möbelzentrum in Meiderich (neben Ikea) weiter betreibt. Der Zaun um das 30-Hektar-Gelände südlich vom Hauptbahnhof, das beim Krieger-Rückzug wohl über Jahre Brache bliebe, sei schon kalkuliert: 250.000 Euro koste die Absperrung in stabiler Ausführung und samt Fundamenten.

„Es ist eine wirtschaftliche Betrachtungsweise“, erläuterte Zimmerle im Gespräch mit der WAZ, warum Krieger auf sein Vorhaben zwischen A 59 und Bahnstrecke verzichten würde, wenn sich mit Ostermann ein zweiter Möbel-Riese in Duisburg ansiedeln sollte: „So groß ist Duisburg nicht.“

Und wenn die Politik sich nicht anders besinnt? „Dann hat man uns schlichtweg verloren.“ Man habe in den vergangenen Monaten mehrfach die Planungen für das „Freiheit“-Gelände geändert, habe sich bereit erklärt, eine zweistellige Millionensumme in die Infrastruktur des Geländes zu investieren, dort Platz für die politisch erwünschten Bürobauten zu schaffen, großzügiges Grün zu schaffen und sogar die Gestaltung der Bahnhofsplatte über der A 59 mit bis zu einer Million Euro zu unterstützen. Alle Zusagen sei man auch bereit, mit einem städtebaulichen Vertrag zu garantieren.

„Bei der Duisburger Freiheit handelt es sich nicht nur um die Ansiedlung eines Möbelmarktes, sondern um ein für die Stadtentwicklung allgemein wichtiges Areal. Ohne die Ansiedlung des Investors Krieger wäre es sehr schwierig, die nötige Infrastruktur für das brachliegende Gelände zu finanzieren und umzusetzen. Ich stehe weiterhin dahinter, dass sich Krieger auf diesem Gelände ansiedelt“, erklärte Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Aber der Stadtrat habe Aufstellungsbeschlüsse für beide Standorte gefasst: „Das ist eine rein politische Entscheidung, für deren Folgen auch die Politik die Verantwortung trägt.“

Eine Rücknahme des Ostermann-Beschlusses, sagt Stadtdirektor Dr. Peter Greulich, sei „schadlos“ möglich. Es sei zu bedenken, dass es Krieger nicht nur um ein Möbelhaus gehe, sondern um weitere Investitionen in „ordentlich-zweistelliger Millionenhöhe“.

„Man sollte zumindest neu nachdenken“, empfiehlt Innenstadt-Entwickler Dr. Ralf Oehmke der Politik. Schließlich plane man mit Krieger ein „ganzes Quartier“.