Duisburg. .

Möbel-Investor Kurt Krieger hat Gesprächsbedarf: Mit Duisburger Politikern spricht er dieser Tage engagiert über das Planverfahren für einen weiteren Möbel-Riesen. Offenbar will Krieger sein Höffner-Projekt am Hauptbahnhof deswegen aufgeben.

Mit den einen hat er schon, mit den anderen will er noch: Möbel-Investor Kurt Krieger sucht in diesen Tagen fast im Stundentakt das Gespräch mit Duisburgs Politikern. Grund ist der Aufstellungsbeschluss, mit dem der Rat grundsätzlich das Planverfahren für einen weiteren Möbel-Riesen in Duisburg, nämlich Ostermann, auf den Weg gebracht hat.

Frank Börner, planungspolitischer Sprecher der SPD, wurde am Dienstag angerufen. Ihm wurde angedeutet, dass Krieger „intensiv überlegt“, sein Duisburg-Vorhaben am Hauptbahnhof aufzugeben: „Offiziell ist das noch nicht“, sagt Börner: „Aber überraschend ist schon, dass Krieger vor Ostermann einknickt und sein Engagement im Ruhrgebiet damit aufgeben würde.“

Petra Vogt, CDU-Fraktionsvorsitzende, hatte Mittwochabend einen Termin mit Krieger, und die Grünen sind mit ihm in der nächsten Woche verabredet, sagte Dieter Kantel, der Kriegers Pläne nach wie vor für wünschenswert hält: „Es kommt mit einem wesentlichen Stück Stadtentwicklung.“

Potenzielle Kaufkraft-Abschöpfung?

FDP-Ratsherr Wilhelm Bies, am Mittwoch auf Kriegers Gesprächsliste, hält es für „abenteuerlich“, dass die Politik planerisch die Konkurrenz verhindern soll.

Im Gegensatz zu Kriegers Kaufleuten bewertet ein Gutachten, das die Stadt auf Verlangen des Rates in Auftrag gegeben hatte, beide Standorte für ein Möbelhaus positiv. Während Ostermann in Meiderich von der Nähe zu Ikea profitieren würde, könnte Kriegers Möbelhaus Höffner aus der Nähe zur Innenstadt Nutzen ziehen. Weiter heißt es in dem Fazit des Gutachtens: „Durch die Realisierung beider Vorhaben kann nachrangig von Kopplungen zwischen den beiden Standorten ... ausgegangen werden.“

Die potenzielle Kaufkraftabschöpfung für Ostermann und Höffner ist in vielen Bereichen zwar deckungsgleich, wobei sich Höffners Einzugsbereich aber noch viel weiter nach Süden erstrecken würde und damit den gesamten „Speckgürtel“ von Düsseldorf einschließlich Neuss und Hilden umfassen kann.

Das Ostermann-Haus in Bottrop ist übrigens nur zehn Kilometer vom Möbelhaus Kröger in Essen entfernt. Etwa die gleiche Entfernung läge zwischen Ostermann und Höffner in Duisburg.