Duisburg. . Möbel-Riese Krieger ließ durchblicken, er wolle sein Vorhaben auf dem Gelände der “Freiheit“ in Duisburg vielleicht “ruhen lassen“. Nun wächst in der Stadt die Sorge: Droht die Dauer-Brache? Oder pokert der Unternehmer, um Konkurrenz auszustechen?

„Ruhen lassen“ wolle er womöglich sein Vorhaben auf dem Gelände der „Freiheit“ – das war ein Tenor der Duisburg-Kontakte des Möbel-Riesen Kurt Krieger in den letzten Tagen. Die Sorge vor Ort: Droht die Dauer-Brache? Dabei hätte der umtriebige Berliner eher Grund zum Feiern, denn im Berliner Verkehrsministerium zeichnet sich ein „Ja“ zu einer neuen Anschlussstelle der Autobahn A 59 ab – genau dort, wo Krieger sein Möbelzentrum plant.

In Berlin war es auch, wo Krieger am Montag mit Oberbürgermeister Adolf Sauerland sprach – über des Investors Probleme mit dem Ratsbeschluss, auch für das Ostermann-Vorhaben neben Ikea in Meiderich das formale Bauverfahren auf den Weg zu bringen. Daher auch die Information des Ältestenrates. „Das ist eine politische Entscheidung“, erklärte Sauerland. Es sei nun an den Fraktionen des Rates und an Krieger, eventuelle Probleme zu erörtern. Die ersten Gespräche dürften schon heute stattfinden.

Gleich zwei neue Möbelzentren?

Letztendlich geht es um die Frage, welcher Möbelhändler in Duisburg ein funkelnagelneues Möbelzentrum errichten darf. Krieger, Ostermann oder gar beide. Dem Rat der Stadt wurde am 17. Januar ein Gutachten vorgelegt, nach dem beide Häuser in Duisburg profitabel betrieben werden könnten. Fazit der Fachleute: „Die gemeinsame auch parallele Realisierung beider Möbelstandorte wird mit Durchführung der erforderlichen Verfahrensschritte als landesplanerisch umsetzbar bewertet.“ Aber, und dazu braucht es kein Gutachten: Einer allein hätte es natürlich leichter – und profitabler.

Die Stadtplaner müssen sich beim anstehenden Genehmigungsverfahren an Recht und Gesetz halten. Ihre Aufgabe, so hieß es im Zusammenhang mit der Ratsentscheidung, sei es nicht, einem Investor „die Konkurrenz vom Leibe zu halten“. Was eine öffentliche Verwaltung auch gar nicht dürfte.

Möglich sei aber, so wird in der Politik auch gemutmaßt, dass Krieger „pokert“, um Druck auf die Politik aufzubauen – gegen Ostermann.