Duisburg. .
Wie sollen wir wohnen in den nächsten zehn, zwanzig Jahren? Die Entscheidung fällt jetzt. Und mitentscheiden kann jeder bei „Duisburg 2027“, der Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans.
Acht zentrale Themen umfasst das erste Konzept, in dem Vorstellungen von Stadtplanern und Anregungen von Bürgern, beispielsweise aus den Bürgerforen in allen sieben Stadtbezirken, eingeflossen sind. Thema Nummer 1: „Buntes Wohnen und Leben. Zu Hause in der Stadt“.
Eine Tendenz wird das Leben und Planen in Duisburg in den nächsten Jahren in starkem Maße bestimmen: Die Stadt schrumpft, verliert Jahr für Jahr an Einwohnern. Die Steuerkraft, die Kaufkraft sinkt als Folge, die Kosten für Infrastruktureinrichtungen, wie etwa das Kanalsystem, müssen auf immer weniger Schultern verteilt werden.
Das Schrumpfen bremsen
So ist es denn ein vordringliches Anliegen der Planer, den Schrumpfungsprozess zu bremsen und zu gestalten. So sollen vor allem „einkommensstarke Haushalte und junge Familien“ gewonnen oder zumindest in Duisburg gehalten werden, heißt es im jüngst von der Stadtplanung vorgelegten Entwurf „Strategie für Wohnen und Arbeiten“. Hochwertigen Neubau will man anbieten und dabei die unmittelbare Nachbarschaft zum attraktiven und immer noch wachsenden Düsseldorf als Werbung nutzen.
Bezahlbarer Wohnraum soll erhalten bleiben, bei Bedarf auch durch „nachfrageorientierten“ Neubau ergänzt werden. Der vorhandene Wohnungsbestand soll aufgewertet werden, aber es wird auch deutlich gemacht, dass in manchen Fällen Abriss die bessere Lösung wäre. Die Schaffung des Grüngürtels in Bruckhausen ist schon eine solche Maßnahme, und Jürgen Dressler, damals noch in Amt und Würden als Planungsdezernent, hatte zu Anfang des Jahres schon gefordert: „Wir müssen Teile der Stadt abreißen.“ Neben den steigenden Kosten für Ver- und Entsorgungssysteme drohten in Duisburg Wohnungsleerstände in erheblichem Umfang, vor allem in eher unattraktiven Wohnquartieren. Es gebe „dringenden stadtentwicklerischen Handlungsbedarf“.
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Umfassendes Angebot für Kinder, Jugendliche, Familien
Mittel zur Attraktivitätssteigerung der Stadt sind aus Sicht der Planer ein umfassendes Angebot für Kinder, Jugendliche, Familien mit einem abgestimmten und umfassenden System von Betreuung und (möglichst früher) Bildung. Zudem soll die „gebaute Umwelt“ „nachhaltig ästhetisch“, also attraktiver gestaltet werden, barrierefrei sowieso.
Was sicherlich vor Ort für Zündstoff sorgen dürfte, ist der Vorschlag, „Bildungs-, Betreuungs- und Beratungsangebote an zentralen Standorten“ zu konzentrieren, um bei zurückgehender Bevölkerungszahl Qualität zu gewährleisten. „Kulturelle Infrastruktur“ soll hingegen „möglichst erhalten und qualitativ weiterentwickelt werden“.