Duisburg. .

Duisburger Grüne sehen im geplanten Projekt „Autohof“ am Kaiserberg, zwischen dem Spagetti-Knoten und der Ruhr, keine Lösung der Probleme mit großen Lastwagen in Duisburg.

Im Gegenteil: Einerseits solle zur Finanzierung von einigen wenigen Lkw-Stellplätzen noch mehr Glücksspiel in Duisburg angesiedelt werden, anderseits werde eine weitere naturnahe Fläche zugebaut. Duisburg habe genügend Brachflächen, die genutzt werden könnten. „Dieser so genannte Autohof ist in der Tat eine Mogelpackung“, sagt Matthias Schneider, Sprecher der Duisburger Grünen.

„Von der Größe her wird man es nicht mal Autohof nennen dürfen, weil da im Verhältnis zum Flächenfraß zu wenige Lastzüge eine adäquate Abstellmöglichkeit finden. Wo will man dann weiter bauen? An der Ruhr?“. Für die Probleme der Fernfahrer, die bisher in Wanheim oder auf der anderen Rheinseite auf den Logport-Geländen oder in angrenzenden Wohngebieten übernachten mussten, biete das vorliegende Konzept mit wenig Augenmaß ebenfalls keine Lösung. „Sollen die mit ihren Lastzügen durch ganz Duisburg kurven, um auf die Toilette gehen zu können?“, fragt sich Schneider.

Umdenken ist gefordert

„Wir fordern schon lange, dass Logistikflächen dieser Größenordnung mit einer entsprechenden Infrastruktur ausgestattet werden. Eine einzelne Toilette auf Logport I hilft da wenig!“, sagt Claudia Leiße, Ratsfrau für die Grünen und Sprecherin für Verkehrspolitik: „Da muss endlich ein Umdenken einsetzen und auf ehemaligen Industrieflächen müssen auch die notwendigen Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Logistikstandorts geschaffen werden. In der Diagonale zwischen Hafen, Hochfeld und Wanheim bzw. Rheinhausen müssen Stellplätze für Lkw geschaffen und damit auch die Belastung für die in der Nähe von Logport I und II lebende Bevölkerung reduziert werden.“.

Die Grünen fordern eine ganzheitliche Betrachtung des LKW-Verkehrs und erwarten von der Stadt die Erarbeitung des längst beauftragten LKW-Verkehrskonzeptes für die ganze Stadt, das seinen Namen auch verdient hat. Insellösungen machen keinen Sinn. Freiflächen zu verbrauchen, nur weil ein Investor im Grunde Pkw-Fahrer zum Glücksspiel anlocken will, sei völlig kontraproduktiv. Augenmaß hätte an dieser Stelle bedeutet, dass die Forderung der Bevölkerung im Konzept mit Duisburg 2027 berücksichtigt worden wäre, das Projekt nicht dort durchzuziehen.