Duisburg.

Mit dem Alter der Duisburger wandelt sich nicht nur die Gesellschaft – es werden ganz andere Anforderungen an den Wohnungsmarkt gestellt. Bevor in den nächsten Ausgaben verschiedene Wohnformen und Neubaugebiete vorgestellt werden, folgt hier ein kurzer Überblick über den Wohnungsmarkt.

Wie viele Wohnungen gibt es derzeit in Duisburg?

Den 492 666 Einwohnern stehen insgesamt 262 559 (Stand Ende 2009) Wohnungen in den Stadtteilen gegenüber.

Wer ist der größte Anbieter?

Immeo zählt etwa 18 000 Wohnungen in seinem Bestand. Die sieben Genossenschaften vermieten insgesamt 15 000. Gebag, Evonik und die Deutsche Annington gehören ebenso zu den großen Anbietern.

Sind denn alle vermietet?

Nein. Die Leerstandsquote betrug im Dezember 2009 5,6 Prozent. Experten gehen jedoch davon aus, dass Wohnungen, die nur drei Monate leer stehen, schnell wieder vermietet werden können und rechnen sie deshalb meist aus der Statistik heraus. 4,7 Prozent stehen allerdings bereits länger als ein Jahr leer. Ermittelt wird dies übrigens mit Hilfe der nicht genutzten Stromzähler.

Im Schnitt stehen dem Duisburger übrigens 2,1 Räume zur Verfügung.

Wo ist der Leerstand am größten?

In Bruckhausen sind 14,2 Prozent der Wohnungen nicht vermietet (Stand 2009), in Marxloh sind es 10,2. Nur ein Prozent Leerstand können Rahm, Ungelsheim sowie Rumeln-Kaldenhausen vermelden.

Selbst in Duissern, das gemeinhin als gesuchte Wohnlage gilt, ist es schwierig, für Angebote einen Mieter zu finden. Woran liegt das?

„In Duisburg gibt es zu wenig sanierte Bestände. Gut sanierte Wohnung sind schwierig zu finden. Aber die Eigentümer scheuen sich zu investieren, weil sie eine Mieterhöhung kaum an die Kunden weitergeben können“, weiß Immobilienmakler Axel Quester.

Eigentumswohnungen sind in den Innenstadtbezirken gefragt

Welche Lagen sind gefragt?

Das hängt offenbar von Alter und Lebensphase ab. „Die klassische Doppelhaushälfte ist nicht mehr besonders gefragt“, so Quester. Junge Familien ziehen bevorzug in den Süden nach Buchholz, Großenbaum oder Rahm. Auf der anderen Rheinseite erfreut sich Baerl großer Beliebtheit. Dies bestätigt auch Katharina Schmeller, Pressesprecherin der Gebag. „Es gibt ein Nord-Süd-Gefälle. Wobei, wer im Norden aufgewachsen ist, bleibt auch gerne dort wohnen“, weiß sie. Dabei seien die Mieten im Norden nicht zwingend günstiger als in anderen Stadtteilen.

Für viele Mieter spielen noch andere Aspekte eine Rolle, wie Reiner Terhorst, Pressesprecher der Arbeitsgemeinschaft der Genossenschaften, berichtet. „Erdgeschoss oder die erste Etage mit Balkon bekommen sie immer vermietet, da kann man gar nicht genug von haben“, beschreibt er den Wohnungstyp.

Eigentumswohnungen werden hingegen in den Innenstadtbezirken Neudorf, Duissern und im Wasserviertel gesucht, so Immobilienmakler Quester. „Grundsätzlich sind größere Wohnungen schneller weg als kleinere“, zeigt Katharina Schmeller die Entwicklung der vergangenen Jahre auf.

Wie reagieren die Wohnungsgesellschaften und Vermieter auf die geänderte Nachfrage?

Wo es möglich ist, werden zwei kleinere Wohnungen zu einer großen zusammengelegt, damit sie für junge Familien interessant werden. Ein anderer Trend ist, die Räume speziell für Senioren barrierefrei umzubauen.

Teilweise werden bei einigen Anbietern die Mietverträge befristet, damit die Eigentümer flexibel auf den Markt reagieren können.