Duisburg-Ruhrort. Götz-George-Fans aus ganz Deutschland kritisieren das neue Schimmi-Denkmal in Duisburg-Ruhrort. Das sagt der Stifter Gernot Schwarz dazu.
Kaum da, schon in der Kritik: Mit einer Bronzefigur haben der Fotograf Gernot Schwarz und die Künstlerin Carolin Höbing dem Kult-Kommissar Horst Schimanski in Ruhrort ein Denkmal gebaut. Doch nicht allen gefällt die Büste.
Bei Facebook gibt es Kritik für das neue Schimanski-Denkmal in Duisburg-Ruhrort
Die Mitglieder des Horst-Schimanski-Fanclubs, die sich bei Facebook austauschen, sparen jedenfalls nicht mit Kritik. „Ich war entsetzt, never ever Schimmi!“, schreibt eine Nutzerin. „Wer immer das sein soll – Götz George ist es nicht“, ein anderer. Die Figur erinnere an Fußballer Bernd Schuster, Jurist und TV-Schauspieler Ingo Lenßen oder oder Schauspieler Stefan Jürgens. „Man sollte den Künstler verklagen!“
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Die Büste sei „Geldverschwendung“, es gebe „nicht den Hauch einer Ähnlichkeit“. Von Schauspieler Götz George wäre „das Dingen“ im Rhein versenkt worden. „Mit den Worten: Du, der Rhein der ist so dreckig, der spuckt nichts wieder aus!“
Dagmar Dahmen: „Die Figur ist Kunst!“
Dagmar Dahmen, in der Stadt als „Frau Schimanski“ bekannt, kann die Kritik nicht nachvollziehen. „Die Figur ist eine weitere Bereicherung für Ruhrort“, stellt die Initiatorin und Anbieterin der beliebten Schimmi-Touren klar.
Die Frage sei nicht, ob die Büste, die gerade erst an der Horst-Schimanski-Gasse in Ruhrort aufgestellt wurde, dem Schauspieler Götz George ähnlich sehe. „Die Figur ist Kunst!“, sagt Dahmen. „Wenn es mir um Ähnlichkeit geht, kann ich auch ein Foto von Schimanski aufhängen.“
Egal ob das neue Wahrzeichen dem persönlichen Geschmack entspreche oder nicht – wichtig sei, dass man respektvoll bleibe. „Man muss bedenken, dass das hier alles aus Eigeninitiative entstanden ist!“
Erst durch Gernot Schwarz kam wieder Schwung in die Sache
Tatsächlich gäbe es ohne das Engagement von Gernot Schwarz wohl bis heute keine Schimmi-Figur in Ruhrort. Zwar hatte die Bildhauerin Carolin Höbing die Stadt schon vor einigen Jahren gefragt, ob sie Interesse an einer Schimanski-Büste habe. Doch nichts passierte – bis Schwarz, Fotograf und Mitbegründer des Fotoclub Ruhrort, die Initiative ergriff.
Er sagte zu, die Schimmi-Büste größtenteils zu finanzieren, und kontaktierte Carolin Höbing. Die freute sich, dass plötzlich Schwung in die Sache gekommen war, und ein neues Wahrzeichen für Duisburg war geboren.
Die Schimanski-Büste in Duisburg-Ruhrort - eine Chronik:
- Fotograf will Schimanski-Büste für Duisburg Ruhrort stiften
- Das erste Foto von der neuen Schimmi-Büste ist gemacht
- Politiker befürworten Schimanski-Büste
- Schimmi-Büste parkt im Duisburger Rathaus
- Tatort-Kommissar ist nun ein Duisburger Denkmal
Stifter Gernot Schwarz lässt die Kritik deswegen kalt. „Ich sehe das mit Gelassenheit. Damit muss man leben“, sagt der Fotograf. Es seien ja schon viele Skulpturen im öffentlichen Raum abgelehnt worden. „Zum Beispiel der Poseidon von Lüpertz.“
Tatsächlich hatte die über fünf Meter große Büste des Meeresgottes „Poseidon“, die die Binnenschiffer von der Spitze der Ruhrorter Mercatorinsel grüßt, in der Stadt anfangs für Diskussionen gesorgt. Und nicht nur das. Auch mit Tatort-Kommissar Schimanski selbst hatten die Duisburger zunächst ihre Probleme: Duisburg werde zu sehr als dreckige Schmuddelstadt inszeniert, so die Kritik.
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Inzwischen sind Götz George und sein Schimanski für Duisburg Kult. Ob sich die Diskussion um die neue Schimmi-Büste ähnlich entwickeln wird? Stadtführerin Dagmar Dahmen hat da ihre eigene Meinung: „Die einzige, die sich über die Figur beschweren darf, ist Götz Georges Witwe. Und die hat sich noch nicht geäußert.“
>>> Ruhrort: So kam die Horst-Schimanski-Gasse zu ihrem Namen
Die neue Schimmi-Büste steht in der Horst-Schimanski-Gasse – und auch diese heißt nur deswegen so, weil sich kreative Ruhrorter für die (Um)Benennung eingesetzt haben. Denn die Gasse, die heute ein beliebtes Fotomotiv ist, war lange Jahre namenlos. Erste Ideen, Schimanskis Namen auf das Straßenschild zu schreiben, machte 2013 die Verwaltung zunichte. Schließlich schuf die Strick-Guerilla Fakten, indem sie ein gestricktes Straßenschild anbrachte. Ein halbes Jahr später, 2014, kam die Schimmi-Gasse dann doch.