Bottrop. Im Internet diskutieren Gegner und Befürworter der Skater-Anlage im Ehrenpark in Bottrop. Verständnis gibt es hier für beide Konfliktparteien - die Skater und die Anwohner. Es sei vor allem eine Frage der Nutzungszeiten und deren Einhaltung und Kontrolle, so vielfach die Meinung.

Der Konflikt rund um die Skater-Anlage im Ehrenpark in Bottrop bewegt viele Leser. Auf der einen Seite stehen die Anwohner, die ihre verdiente Ruhe fordern, auf der anderen Seite die jungen Leute, die Freizeitmöglichkeiten auch in der Innenstadt fordern. Auf unserer Internetseite schlägt die Diskussion Wellen. Gegner und Befürworter der Anlage argumentieren hier. Im Folgenden dokumentieren wir einige Stimmen.

Unter dem Pseudonym „wer-will-das“ schlägt sich ein Leser auf die Seite der Anwohner und verweist darauf, dass es Bestimmungen bezüglich der Lärmwerte gebe. Das sei keine Mehrheitsentscheidung: „Es müssen nicht alle dafür oder dagegen sein. Sobald gegen die Rechte eines Einzelnen verstoßen wird, muss gehandelt werden.“ Unter dem Pseudonym „Dandelion39“ hält ein anderer Leser dagegen, dass es nicht sein könne, dass Jugendlichen sämtlicher Raum genommen werde. In seinen Augen ist der Lärm von der Friedrich-Ebert-Straße die größere Belastung.

Skaten bis in die Nacht

Ein anderer Leser verweist auf das Problem, dass sich viele Nutzer nicht an die vorgegebenen Zeiten hielten. So kommentiert „tommypropace“: „Es geht um Jugendliche, die skaten, und dies bis in die Nacht. Außer Rentnern sind dann auch Berufstätige wieder zu Hause und wollen sich erholen.“ Das sei aber aufgrund des „maschinengewehrähnlichen Stakkatos“ der Skateboards nicht möglich und der Ordnungsdienst sei anderweitig beschäftigt. Auf die Nutzungszeiten geht auch ein Leser unter Pseudonym „Ex-Leser“ ein. So lange die eingehalten würden, so meint er, sei alles in Ordnung. Halten sich die Nutzer nicht dann, sei es Sache des Ordnungsamtes.

Ein weiterer Leser fragt sich, ob sich der Konflikt nicht abgezeichnet hätte: „Skater-Anlagen mitten im Wohngebiet und ohne Kontrollen mit Betrieb und Lärm bis in die Nacht sind offenbar Konfliktherde. Aber ist so etwas bei vorausschauender Planung nicht absehbar?“, will „Anecker“ wissen.

Als eine Reaktion auf die Beschwerden wurden Nutzungszeiten festgelegt. Die jedoch, so die Anwohner, würden nicht eingehalten.
Als eine Reaktion auf die Beschwerden wurden Nutzungszeiten festgelegt. Die jedoch, so die Anwohner, würden nicht eingehalten. © WAZ

Unter dem Pseudonym „Juelicher“ weist ein Leser auf die Gesundheitsgefährdung hin, die von Lärm ausgehen könne. Außerdem antwortet er für diejenigen Leser, die glauben, dass sich früher niemand über spielende Kinder und Jugendliche beklagt hätte: „Ich bin mir absolut sicher, dass in meiner Kindheit in den 60er-Jahren ein massiver Lärm, wie er von derartigen Anlagen ausgehen kann, ebenso wenig toleriert worden wäre.“

Einen Vorschlag hat ein Leser unter Pseudonym „Huzt“: „Da hilft nur, solche Anlagen wirksam einzuzäunen, und konsequent abends abzuschließen.“ Dann sei allen Seiten geholfen, denn: „Die Beschwerden sind schon als berechtigt anzusehen, wenn die Nutzungszeiten nicht eingehalten werden.“

Die Diskussion bei Facebook

Zusätzlich zu unserer redaktionellen Internetseite diskutieren die Leser auch auf der Facebook-Seite unserer Zeitung. Auch dort ist die Stimmung geteilt, wobei sich die Mehrheit doch auf die Seite der Skater stellt. So verweist eine Leserin darauf, dass Jugendhäuser, Schwimmbäder oder Bolzplätze geschlossen würden. „jetzt ist auch hier wieder ein Treffpunkt für Jugendliche Störfaktor“, so ihre Kritik.

Etwa anders sieht das eine andere Leserin: In diesem Fall gehe es eben nicht um normalen Kinderlärm. Von Skatern gehe eine besondere Lärmbelastung aus, daher könne sie die Beschwerden der Anwohner verstehen. Wieder eine andere Leserin wägt die Belange von Anwohnern und Skatern gegeneinander ab. „.Ich kann verstehen wenn die Menschen die dort wohnen nach 20 Uhr sich beschweren würden, weil sie keine Ruhe bekommen, aber tagsüber habe ich kein Verständnis dafür.“ Sie verweist zudem auf eigene Erfahrungen. Wegen des Neubaus einer Feuerwehrwache habe sie sich letztlich auch zu einem Umzug entschlossen. Eine eindeutige Position bezieht dagegen ein Mann: „Alle Freizeit-Aktivitäten für unsere Kinder und Jugendlichen werden geschlossen und ihr regt euch auf und wollt ‘nen Skaterpark schließen?“, so seine empörte Stellungnahme.