Bottrop. . Nach dem Polizeieinsatz schildern die Skater ihre Sicht und ärgern sich über das Auftreten des Ordnungsdienstes. Jetzt machen Streetworker Gesprächsangebote.
Das Auftreten des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) – den Skatern im Ehrenpark ist es ein Dorn im Auge. Die Ansprache des KOD lasse zu wünschen übrig, klagt einer der Skater* gegenüber der WAZ. Der 32-Jährige Sozialpädagoge ist am vorletzten Sonntag ins Visier der Ordnungshüter geraten. Der Konflikt endete mit einem Einsatz der Polizei (die WAZ berichtete). Jetzt hat sich der junge Mann in er Redaktion gemeldet, schildert seine Sicht der Dinge.
Profibedingungen im Park
„Wir waren zu früh an der Bahn, es war noch nicht geöffnet, also haben wir noch gewartet und uns auf eine Bank gesetzt.“ Andere, jüngere Skater seien weiter auf der Bahn gewesen und seien vom Ordnungsdienst nicht weiter behelligt worden. Stattdessen sei am Ende er aufgefordert worden, sich auszuweisen. Weil er sich weigerte, musste letztlich die Polizei kommen.
Was ihn empört, ist die Art und Weise, wie der KOD mit den Skatern spricht. „Wir sind zum Teil erwachsene Leute, mit uns kann man normal reden.“ Schon seit Jahren – er ist gebürtiger Bottroper, fahre er im Ehrenpark, „noch auf der alten Bahn“. Die neue Bahn sei ein echtes Aushängeschild für die Stadt. „Das sind Profibedingungen, hierher kommen Skater aus der ganzen Region“, lobt er. Und ein Großteil der Skater sei vernünftig, habe Verständnis für die Anwohner und halte sich an die Öffnungszeiten. Überhaupt lobt er die Solidarität unter den Skatern. „Gerade wir Älteren werden häufig angesprochen und sollen den Jüngeren was zeigen.“ Der 32-Jährige,glaubt, es sei wirkungsvoller, hätte man an einer solchen Bahn einen Sozialarbeiter oder Pädagogen eingesetzt. „Die würden anders auftreten als der KOD.“
Einen ähnlichen Wunsch gab es auch in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte, das sei auch an den Fachbereich Jugend und Schule herangetragen worden. so Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff. Der habe das Ansinnen aber abgelehnt, man sei nicht zuständig. Das scheint sich inzwischen geändert zu haben, denn mittlerweile gibt es immer freitags von 18 bis 20 Uhr Gesprächsangebote der Streetworker an der Skateranlage. Das teilte die Verwaltung schriftlich mit.
Ein Saktertag im Park
Aber auch Kalthoff selbst hat inzwischen – wie angekündigt – mit den Skatern über die Probleme gesprochen. Sein Fazit: „Es war ein gutes, ausgesprochen positives Gespräch.“ Die Jugendlichen hätten Verständnis gezeigt und sich gefreut, dass man das Gespräch mit ihnen gesucht habe. Kalthoff räumt ein, dass es auch da zu Klagen über den Umgangston des KOD gekommen sei. Auch darüber werde noch gesprochen. Lob hatte er auch für die vielen Ideen der Skater parat. „Ein Vorschlag: war, dass ein Skater-Tag an der Anlage stattfinden soll.“ Eine gute Idee, findet Kalthoff. Deshalb sucht er Unterstützung bei den entsprechenden Ämtern. Schließlich könne so ein Tag helfen, weiter miteinander ins Gespräch zu kommen.
*Name der Red. bekannt