Die jugendlichen Nutzer der Skaterbahn im Ehrenpark wehren sich gegen die Vorwürfe der Anwohner. Sie schlagen vor, die Lärmschutzwand zu erhöhen, umso dem Bedürfnis einiger Anwohner nach mehr Ruhe entgegen zu kommen.

Nebelig trüb, grau und feucht, so zeigt sich der Ehrenpark im Moment. Auch die Sakterbahn macht keinen einladenden Eindruck, sie ist glitschig und feucht, an einigen Stellen stehen Pfützen. Nein, fahren möchte hier im Moment wirklich niemand und es ist schwierig sich vorzustellen, dass hier ein Konflikt schwelt.

Neue Beschilderung der Bahn

Die Nachbarn fühlen sich von der neuen Bahn im Ehrenpark gestört. Die Skater seien zu laut, so ihre Kritik. Deshalb haben Politik und Verwaltung reagiert, haben ein Schild aufgestellt, auf dem Ruhezeiten angegeben sind und der Appell an die Skater, sich daran zu halten und Rücksicht auf Anwohner zu nehmen. Außerdem soll die Bahn während dieser Ruhezeiten gesperrt werden (die WAZ berichtete).

Timo (17) und Jan Melchior (19) sind Skater, nutzen die Anlage bei gutem Wetter fast täglich. Sie und die übrigen Skater fühlen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt, haben den Eindruck, sie seien in dem Mehrgenerationenpark nicht erwünscht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Skaterbahn lauter ist als die Hauptstraße“, sagt Jan Melchior und deutet auf die Friedrich-Ebert-Straße.

Allerdings haben die beiden Brüder durchaus Verständnis dafür, dass die Anwohner sich Ruhezeiten wünschen. Allein: Sie können sich nur schwer vorstellen, dass diese Zeiten tatsächlich eingehalten werden. Die Skaterszene sei eben nicht organisiert, sei kein Verein, entsprechend viele Ansprechpartner und Interessen gäbe es. Und Absperrungen? „Ich glaube nicht, dass die etwas bringen“, sagt Jan Melchior. Im Gegenteil, je nachdem, wie die aussehen, könnten sie für einige Skater vielleicht sogar eher ein Ansporn sein.

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Manchmal, so sagen die beiden Brüder, hätten die Skater das Gefühl, im Park nicht erwünscht zu sein. „Man kann den Eindruck haben, dass es Anwohner gibt, die uns hier loswerden wollen.“ Das können die Jugendlichen nicht verstehen. Schließlich sei der Park öffentlich über einen langen Zeitraum geplant worden, jeder habe sich beteiligen können. „Außerdem habe ich hier noch nie jemanden gesehen, der sich beschwert hat“, sagt Jan Melchior, gibt aber auch zu, dass das wahrscheinlich schwierig sei, „allein gegen eine Horde Skater“.

Jan und Timo hoffen, dass sich eine Lösung findet, mit der beide Seiten gut leben können. Sperrzeiten halten sie für nicht durchsetzbar. Ihr Vorschlag: „Könnte man nicht die Lärmschutzwand entsprechend erhöhen? Zumindest die an den Seiten zur Wohnbebauung?“ Sie verweisen auf die Nachbarstadt Gladbeck. Dort gebe es einen Skatepark, der sei nahezu vollständig von einer Lärmschutzwand umgeben. „Die ist dann aber durchsichtig.“