Bottrop. . Wegen Auseinandersetzungen zwischen Skatern und Ordnungsdienst musste die Polizei anrücken. Durchsetzung der Mittagsruhe wird zum Problem. Kommunaler Ordnungsdienste und Bezirksvertretung müssen das Thema ausbaden

Zu Auseinandersetzungen zwischen Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) und jugendlichen Skatern kam es am Wochenende im Ehrenpark. Am Ende musste die Polizei eingreifen. Im Dauerkonflikt rund um die Skaterbahn ist das eine weitere Verschärfung. Polizeisprecherin Ramona Hörst bestätigte auf Nachfrage, dass es am Sonntagmittag zu diesem Einsatz kam. „Die Kollegen mussten Personalien feststellen und haben anschließend gegen drei Jugendliche Platzverweise ausgesprochen.“

Mittagsruhe durchsetzen

Schon seit geraumer Zeit schwelt der Konflikt um die neugestaltete Bahn in dem Innenstadtpark. Mehrfach haben sich die Anwohner bereits über den Lärm beklagt, der von der Bahn ausgeht, zuletzt in einem Gespräch mit dem Bürgermeister im Bezirk Mitte. Ein Ergebnis dieses Treffens war die Festlegung einer Mittagsruhe. Und genau die wollten die KOD-Mitarbeiter am Sonntag durchsetzen – mit dem bekannten Ergebnis.

Das zusätzliche Problem: Eigentlich beginnt die Dienstzeit des KOD an Sonntagen erst später. Die Kontrollen der Mittagsruhe, so KOD-Leiter Stefan Pietz können allenfalls sporadisch geschehen. „Auf Dauer können wir den Ehrenpark mittags nicht bestreifen.“ Nach der Sparrunde hat der KOD noch sieben Kräfte. Wegen Urlaub und Krankheit fielen drei aus, derzeit stünde eine Streife zur Verfügung. Die muss die Stadt von Feldhausen bis Ebel abdecken. Teilweise, so Pietz, müssten seine Leute zwölf Tage am Stück arbeiten. Hört man sich beim Fachbereich Recht und Ordnung um, so gibt es auch Stimmen, die sagen, dass die Skateranlage eigentlich rund um die Uhr beaufsichtigt werden müsste.

Unmut macht sich auch in den Fraktionen des Bezirks Mitte breit. Man fühlt sich von der Stadtspitze im Stich gelassen. Manch einer ärgert sich, dass sich zahlreiche Verantwortliche im Glanz des neuen Parks gesonnt hätten, den Konflikt aber allein auf die Bezirksvertretung abwälzen.

Kein Wunder also, wenn Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff von einer „neuen Stufe der Eskalation“ spricht. Nach wie vor steht er zu der Bahn, kündigt an, das Gespräch mit den Skatern suchen zu wollen, in der Hoffnung, auf sie einwirken zu können. Auch der KOD hofft noch, dass die Präsenz wirkt, die derzeit gezeigt werde.

Bei den Anwohnern ist der Geduldsfaden nach den ersten Frühlingstagen, an denen die Bahn intensiv genutzt wurde, zum Zerreißen gespannt. Die Ruhezeiten würden gar nicht eingehalten, so die Klage. Nach wie vor überlegen sie, einen Anwalt einzuschalten oder zumindest Lärmmessungen in Auftrag zu geben.