Bottrop. Das Hörstudio Sporkmann ist bis heute ein Bottroper Familienbetrieb. Bernd Sporkmann erzählt auch, warum die Arbeit mit Babys so erfüllend ist.
Forum für „Gutes Hören“ nennt Bernd Sporkmann seine Hörstudios. Denn Hören ist immer auch eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Aber auch die Arbeit eines Hörakustikers hat sich über die Jahrzehnte gewandelt. Wer wüsste das besser, als Bernd Sporkmann, der neben dem Hauptgeschäft an der Poststraße noch drei weitere Filialen im Südringcenter, in Kirchhellen und in Gladbeck betreibt.
Veränderungen gehören einfach dazu: „Technische Berufe bleiben nie stehen.“ Es gebe heute keine Lötarbeiten mehr, erläutert der Hörgeräteakustikermeister. Wo man früher Ohrstücke mühsam gefräst habe, gebe es heute die Erstellung über den Computer und den 3-D-Drucker. Wichtigstes Werkzeug sei daher inzwischen der Computer geworden, so Sporkmann.
„Hörgeräte werden heute nicht mehr als Zeichen der Behinderung gewertet, die Menschen sind offener geworden,“ sagt Regine Sporkmann, die sich noch an die Zeiten erinnert, als die Schaufenster abgedunkelt werden mussten, weil die Kundschaft nicht gesehen werden wollte. Das habe sich grundsätzlich verändert. Hörgeräte seien manchmal nicht mehr nur Hilfsmittel, sondern auch Accessoire: „Neulich wollte ein Kunde unbedingt knallrote Hörgeräte.“
Die meisten Menschen hätten erkannt, dass gutes Hören die Lebensqualität entscheidend verbessere, erklärt Bernd Sporkmann. „Sie helfen im Straßenverkehr und man ist in der Gesellschaft wieder dabei.“ Dabei müsse man sich die Zeit nehmen, sich an die Geräte zu gewöhnen. „Man muss sich darauf einlassen.“ Die Beratung sei das wichtigste Kriterium für individuelle Lösungen: „Der Kunde muss Vertrauen in unsere Kompetenz haben.“ Jeder Mitarbeiter habe seine eigenen Kunden, sodass über den Wiedererkennungswert auch Vertrauen entstehen könne.
Die Beratung, die Vielfältigkeit und das verlässliche Personal seien das Plus, mit dem man sich gegen die großen Ketten mit riesigem Werbeetat behaupten könne. Die Ketten haben oft nur einen oder wenige Hersteller im Programm, bei Sporkmann kann man aus Geräten von fast allen großen Herstellern wählen. „Durch unsere Flexibilität können wir auf Neuerungen schneller reagieren und Entscheidungen treffen.“ So können auch die Kunden verschiedene Geräte in Ruhe zu Hause probieren und sich dann erst entscheiden.
Bottroper Hörakustiker: Die Geräte sind zuletzt immer kleiner und individueller geworden
Die Hörgeräte seien in den letzten Jahren immer kleiner geworden nach dem Grundsatz „Gutes Hören muss man nicht sehen können.“ Da die neuen Geräte aber auch die Möglichkeit zur individuellen Einstellung über das Smartphone, zum Hören von Fernsehern oder Telefonen bieten, ist auch der Verbrauch an Batterieleistung erheblich höher. Daher gehe der Trend zu akkubetriebenen Geräten, die nachts aufgeladen werden. „Auch Menschen mit gestörter Feinmotorik haben es etwas leichter, da man die winzige Batterie nicht mehr ,rein fummeln‘ muss“, erklärt der Fachmann.
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Personell ist das Geschäft nach Engpässen im 13-köpfigen Team nun wieder gut besetzt. Auch ein ehemaliger Mitarbeiter kommt als Meister zurück in den Betrieb. Die meisten Angestellten haben im Betrieb gelernt und sind anschließend geblieben. Auch der zurzeit einzige Auszubildende solle noch möglichst erfolgreich zum Bleiben „überzeugt“ werden.
Traditionsunternehmen in Bottrop:
- Tischlerei Schnieder
- Gartenbau Kaufmann
- Metallbau Eickelschulte
- Schornsteinfeger Rößler
- Schustermeister Hornung
- Metzger Urbann
- Floristik Junghänel
Sporkmanns würden gern wieder Auszubildende einstellen. Allerdings fehle es an geeigneten Bewerbern. Die Nachfolge sei jedoch im familiären Bereich gewährleistet. Sohn Sven kam über die gelegentliche Mitarbeit zur Ausbildung und betreut inzwischen als Hörakustikermeister die Filiale in Gladbeck. Ehefrau Regine ist für die Verwaltung zuständig und auch sonst „Mädchen für alles“, wie Bernd Sporkmann es ausdrückt.
Auch mit der sogenannten Sonderversorgung kann der Betrieb punkten. Das kann die Versorgung von einseitigen Hörschäden sein, Haus- oder Heimbesuche, aber auch die individuelle Einstellung von in der Klinik eingesetzten Implantaten.
Schon ab dem dritten Lebensmonat können Kinder hörakustisch betreut werden
Einen besonderen Platz nimmt dabei die Versorgung der Allerkleinsten ein, die bereits ab dem dritten Lebensmonat möglich ist. Begeistert spricht Sporkmann über die Momente, wenn Kinder plötzlich ihre Umgebung wahrnehmen können und mit den Eltern um die Wette strahlen. „Es ist sensationell und traumhaft schön, allein dafür bin ich Akustiker geworden.“
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Kundenbindung durch Kundenzufriedenheit ist für die Familie Sporkmann wichtig. Leuchtend rote Stühle und der Tisch mit dem Blumenkorb laden schon vor dem Geschäft an der Poststraße zum Verweilen ein. Der Eingangsbereich mit Kaffee und Keksen verkürzt notwendige Wartezeiten.
Zu Geburtstagen und Weihnachten erhalten die Kunden per Post kleine Heftchen mit Geschichten, Gedichten und Rezepten. „Die Mundpropaganda bleibt für uns die beste Werbung.“ Dazu gehört auch die selbstverständliche Beteiligung an Stadtevents mit dem beliebten kleinen Pavillon auf dem Bürgersteig.
Hörstudios Sporkmann, Poststraße 6. Mo bisFr von 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Samstag 9.30 bis 12 Uhr. Tel.: 02041 698973. E-Mail: Info @hssporkmann.de