Bottrop. . Bernd und Regine Sporkmann eröffneten vor 25 Jahren ihr erstes Geschäft. Weitere Niederlassungen folgten.
Helga Pech war die erste Kundin, die vor 25 Jahren das frisch eröffnete Hörstudio Sporkmann betrat. Daran erinnern sich Regine (54) und Bernd Sporkmann (58) auch deshalb so genau, weil die ältere Dame noch immer zu ihnen kommt. „Unser Beruf hat viel mit Vertrauen zu tun“, sagt Bernd Sporkmann. Dazu kommt der Einsatz einer Technik, die sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant entwickelt hat. „Heute sind Hörgeräte kleine Computer, die angebunden sind ans Handy oder den Fernseher.“
Im ersten Beruf Konditor
Das sah noch ganz anders aus, als der Konditor aus gesundheitlichen Gründen auf Hörgeräteakustiker umschulte und in diesem Handwerk („ich bin immer ein Tüftler gewesen“) schließlich auch seinen Meister machte. Acht Jahre verbrachte der Bottroper in Hamburg und kehrte mit Ehefrau Regine, einer gelernten Fremdsprachenkorrespondentin, erst in der Familiengründungsphase wieder ins Ruhrgebiet zurück.
An der unteren Hochstraße eröffneten die beiden Bottroper dann Ende März 1993 ihr erstes eigenes Hörstudio. Doch die Frontfläche des Geschäftes war klein, „die Kunden haben uns dort kaum gefunden“. Also zogen die Sporkmanns fünf Jahre später mit ihrem Hörstudio an den heutigen Standort an der Poststraße.
Es blieb nicht bei einem Geschäft
Es blieb nicht bei einem Geschäft. Noch im Gründungsjahr wurde in Gladbeck die erste von aktuell zwei Filialen eröffnet, „dort feiern wir im Oktober 25-Jähriges“, sagt Regine Sporkmann. Heute gibt es darüber hinaus Niederlassungen in Kirchhellen (seit 2000) und am Südringcenter (seit 2009).
Aktionswoche zum Jubiläum findet Ende April statt
Mit einer Aktionswoche vom 23. bis zum 27. April wollen Regine und Bernd Sporkmann das 25-Jährige zusammen mit ihren Kunden feiern. Dazu gehören zum Beispiel zwei Tage der offenen Tür und ein Hörtesttag.
Sich selbstständig zu machen wurde Bernd Sporkmann im Elternhaus vorgelebt. „Ohne Einwilligung meiner Frau hätte ich es aber nicht gemacht.“ Er mag auch die Arbeit mit den Kollegen, von denen viele lange dabei seien.
Mit ihrem Sohn Sven, der in Gladbeck als Hörgeräteakustiker im Einsatz ist, steht auch schon die nächste Generation in den Startlöchern. Grundsätzlich sei es aber schwierig, Nachwuchs in Form von Auszubildenden zu finden, erzählen die Eheleute Sporkmann. „Die jungen Leute können mit dem Berufsbild nichts anfangen. Am besten ist eigentlich, wenn sie einmal ein Praktikum hier machen“, sagt der Chef. „Viele junge Leute gehen auch lieber studieren“, weiß die Chefin. Voraussetzung für eine Lehre zum Hörakustiker – das Berufsbild wurde gerade erst neu beschrieben – sei mindestens eine sehr gute Mittlere Reife. Darüber hinaus sind kommunikative Fähigkeiten im Umgang mit Kunden wichtig in der Branche.
Die aktuellen Hörgeräte lassen Betroffene in der Regel besser hören als früher. Dennoch könnten Kunden nicht erwarten, sofort nach Einsatz des Gerätes problemlos klarzukommen. Die Eingewöhnung dauere bis zu einem Jahr, sagt Bernd Sporkmann. Für ihn ist wichtig: „Das richtige Hören erhält das Verstehen.“