Bottrop. Vor drei Jahren haben die heutigen Geschäftsführer die Tischlerei Schnieder von ihrem ehemaligen Chef übernommen. Das sind ihre Schwerpunkte.
„Schön geworden“ ist nicht nur der Werbe-Leitsatz, sondern vor allem die Bemerkung, die Bernhard Roring und Leonhard Grewing von zufriedenen Kunden hören wollen.
Die beiden Geschäftsführer haben als gelernte Tischler den Handwerks- und Produktionsbetrieb im Bereich „Fenster, Türen, Einrichtungen“ vor drei Jahren von ihrem ehemaligen Chef Bernd Schnieder übernommen und den Namen des Kirchhellener Traditionsbetriebs beibehalten.
Im zweigleisigen Betrieb werden Kunststofffenster und Türen selbstgefertigt und von eigenen Teams eingebaut. Die zugehörige Schreinerei fertigt Möbel und Objekteinrichtungen nach Wunsch des Kunden „alles aus einer Hand“. Trotz des Einsatzes modernster Maschinen ist hier noch vieles Handarbeit, die sich im Laufe der Jahre gewandelt hat. „Es ist alles schnelllebiger geworden, durch die Maschinen ist es ein anderes Arbeiten geworden“, erläutert Grewing.
Tischlerei Schnieder Kirchhellen: „Wir suchen immer gute Leute“
Die Personallage mit etwa 40 Beschäftigten sei im Augenblick recht gut, sagt Roring, aber „wir suchen immer gute Leute“. Auch Quereinsteiger sind dabei willkommen: „Mit etwas handwerklichem Geschick kann man hier alles lernen.“ Während man früher oft mehr Bewerbungen als Ausbildungsplätze gehabt habe, bekäme man heute kaum noch Bewerbungen, sodass zurzeit nur ein Tischler-Azubi im Betrieb ist.
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Die Bürokratie ist hier wie überall auch ein Thema, das den Blutdruck hochtreibt, die Antragstellung für geförderte Investitionen würde manche Kunden überfordern: „Es wird oft schwer gemacht.“ Über die Beratung könne und müsse man bei den vielfältigen Anträgen helfen.
Beraten und vermessen wird bei den Kunden vor Ort, aber in der großen Ausstellung am Firmenstandort kann man sich schon über zahlreiche Beispiele aus der Fertigung informieren und mit den Händen „begreifen“. Das gilt nicht nur für Fenster, sondern auch für Türen, die ja auch nur große Fenster zum Durchgehen sind.
Besonderes Thema ist die Energieeinsparung bei der Modernisierung, man will Wärmeverluste vermeiden, Emissionen und Heizkosten senken. „Liebling, wir haben die Heizung geschrumpft!“ heißt es plakativ auf einer Stellwand.
Hier kann man auch „schlöffnen“, eine Wortschöpfung aus öffnen und schließen. Durch eine besondere Beschlagart stehen die Fenster nicht mehr „auf Kipp“, sondern öffnen sich rundum ein wenig, dadurch gibt es eine bessere und einbruchssichere Lüftung und Energieeinsparung.
Traditionsunternehmen in Bottrop
Montage-Termine reichen schon bis in den November
Die moderne Technik zeigt sich besonders in der Produktionshalle, dort werden die Fenster vom Zuschnitt bis zum Endprodukt gefertigt. Die benötigten individuellen Maße werden im Planungsbüro eingegeben und auf die Maschinen übertragen. Im ersten Arbeitsgang erfolgt der passgenaue Zuschnitt der Kunststoffstangen, nach den notwendigen Bohrungen werden die Rahmen verschweißt und mit Beschlägen versehen. Das Glas kommt erst bei der Endmontage vor Ort dazu, Selbstabholer bekommen die Fenster komplett.
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Vor der Lagerhalle stehen einige Hundert Fenster, die auf die Montageteams warten, Mit den Terminen sei man schon bis in den November gekommen, sagt Roring: „Für dieses Jahr sind wir schon fast durch.“ Zurzeit sei die Auftragslage super, obwohl manche Firmen in dieser Branche mit Kurzarbeit rechnen.
Man wolle den Kunden alle Wünsche erfüllen, alles leisten, was machbar ist, aber die Kunden seien auch kritischer geworden, stellen die Geschäftsführer fest, manche würden sich über Kleinigkeiten unverhältnismäßig aufregen, aber: „Wir stehen jeden Morgen noch gerne auf!“ Und am Ende solle eben jeder Kunde sagen können: „Schön geworden.“
Bernd Schnieder GmbH, Bergiusstr. 7-11, Bottrop-Kirchhellen, 02045 4055-0, info@schnieder-gmbh.de