Bottrop. Verkehrsströme durch Feldhausen: Der Chef des Straßenverkehrsamtes sagt weitere Hilfe zu. Doch wie groß ist die Belastung wirklich?
Wie groß ist die Verkehrsbelastung in Feldhausen durch die Besucher der Freizeitparks? Aus Sicht der Behörden hat sich die Verkehrslage gebessert. Anwohnerinnen und Anwohner beklagten sich dagegen erst kürzlich wieder, dass alles noch viel schlimmer geworden sei. „Wie können wir den Anwohnerinnen und Anwohnern in Feldhausen helfen?“, bekräftigte Verkehrsamtsleiter Fabian Fingerlin jetzt vor Kirchhellener Bezirksvertretern, bleibe weiterhin der Leitgedanke für die Bottroper Verwaltung.
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Die Ergebnisse des Verkehrsversuches, den der Amtsleiter vorlegte, stellte allerdings auch die Bezirksvertreter und Bezirksvertreterinnen nicht zufrieden. Der Tenor lautet: Die Bürgerinnen und Bürger wollen Reaktionen auf ihre Beschwerden hin sehen. „Was ist das Fazit? Mir fehlt die Perspektive für die kommende Saison“, bedauerte daher Sigrid Lange für die Grünen. Dies gelte um so mehr für die Zeit um die Halloween-Veranstaltungen im Movie Park, wenn dort erfahrungsgemäß das Aufkommen an Besucherinnen und Besuchern, die mit ihren Autos anreisen, sehr stark in die Höhe schnelle.
Verkehrsaufkommen auf Parallelstraßen nahm deutlich zu
CDU-Sprecher Dominik Nowak betonte mit Blick auf die Beschwerden ebenfalls: „Wir versprechen uns, dass konkrete Vorschläge aus der Verwaltung erfolgen.“ Die Ergebnisse des Verkehrsversuches bestätigen die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger in Feldhausen in Detailfragen allerdings auch. So berichten wie sie auch die Gutachter, dass die Belastung auf dem Liboriweg während des Verkehrsversuches abnahm. Allerdings nahm dadurch das Verkehrsaufkommen auf der Marienstraße und der Straße „Hohes Feld“ zu.
Um das feststellen zu können, hatte die Stadt bereits vor dem Verkehrsversuch im vorigen September eine Woche lang das Verkehrsaufkommen auf den Straßen „Hohes Feld“ nördlich des Lippwegs, auf dem Liboriweg südlich der Straße „Am Dornbusch“ und auf der Marienstraße zwischen der Straße „Am Dornbusch“ und dem Lippweg zählen lassen. Auf dem Liboriweg war dann zwischen der Straße Am Dornbusch und dem Lippweg eine unechte Einbahnstraße in Fahrtrichtung Süden eingerichtet und die Einfahrt von Süden untersagt worden.
Gutachter: Durchgangsverkehr durch Ortskern ist gering
Die Verkehsgutachter stuften die Belastungen der Straßen aber auch vor diesen Maßnahmen als gering ein. Das stärkste Pkw-Aufkommen wurde demnach auf dem Liboriweg mit insgesamt 94 Kraftfahrzeugen pro Stunde und auch in der Marienstraße mit 96 Autos pro Stunde gemessen. Nach den Richtlinen gelten für Wohnstraßen allerdings noch Verkehrsstärken bis zu 400 Kraftfahrzeugen je Stunde als verträglich, berichtet die Verwaltung.
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Die Gutachter empfehlen inzwischen, den Liboriweg wieder zu öffnen und vermuten, dass dies ohnehin auch im Sinne der Anwohner sei. Sie kommen zu der Erkenntnis, dass die Beschilderung genüge, um die Besucherströme in Richtung der Freizeitparks im Bottroper Norden zu lenken. Sie halten außerdem den Durchgangsverkehr, der durch den Feldhausener Ortskern zu den Freizeitsparks rollt, für relativ gering.
Durchfahrtsverbot jetzt auch bei Goople maps aufgenommen
Am meisten versprechen sich Verkehrsgutachter wie Straßenverkehrsamt aber von Anpassungen der Anfahrtswege zu den Parks in den Navigationssystemen. Amtsleiter Fingerlin berichtet, dass das Durchfahrtverbot durch den Ortskern von Feldhausen in Google Maps aufgenommen worden sei. Das zeige schon positive Wirkungen. „Es ist besser geworden. Das sehen wir auch daran, dass die Anzahl der Beschwerden zurückgegangen ist“, unterstrich Fabian Fingerlin. Es werde auch weiterhin daran gearbeitet, dass das Durchfahrtverbot in möglichst allen gängigen Navigationssystemen berücksichtigt werde.
Allerdings erwarten die Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter in Kirchhellen auch Verbesserungen bei der Parksituation. ÖDP-Vertreterin Elly Vaupel wies auf die Lage am Gasthof Berger hin, über die sich auch die Inhaber schon länger beklagen. Für die CDU hob Dorothee Aßkemper auf die Park-and-Ride-Stellplätze am Feldhausener Bahnhof ab: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Autofahrer mit NL-Zeichen von dort aus mit dem Zug fahren“.
Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs machte die Bandbreite klar, in der sich alles bewegt: „Wir müssen bei allem selbstständlich die Feldhausener im Blick haben, aber auch den Movie Park und Schloss Beck“, sagt er. Denn beide Freizeitparks seien ja Aushängeschilder für den Ort.