Bottrop. Das Projekt hilft Schülern im Schwimmunterricht, damit sie schwimmen lernen. Die Finanzierung steht nur bis zum Sommer – und dann?
Bis zu den Sommerferien ist das Sportif-Projekt „Schwimmhelfer/innen“ an Bottrops Schulen gesichert. Im Dezember hieß es noch, dass die Finanzierung bis Ende April reichen würde.
Sponsoren und Restgelder von Sportif haben das Projekt nun bis zum Sommer gesichert, wie Michael Schön, Berater im Schulsport bei der Bezirksregierung Münster und Mitglied von Sportif, gegenüber der WAZ mitteilt.
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Seit Mai 2022 werden alle Bottroper Grundschulen und weiterführende Schulen beim Schwimmunterricht neben den jeweiligen Sportlehrern von qualifizierten Schwimmhelfern unterstützt. So soll laut Sportif eine individuellere Förderung ermöglicht werden, um Defizite in der Schwimmausbildung zu kompensieren. Das Angebot kostet für Schulen und Schüler nichts.
Zusätzlich werden in den Oster-, Sommer- und Herbstferien Schwimm-Intensivkurse für Schüler der dritten und vierten Klasse angeboten. Angesprochen sind Nichtschwimmer. Auch diese Kurse sind kostenfrei und werden geleitet von qualifizierten Trainerinnen und Trainern.
Schwimmen: Sportif bekommt Fördergeld durch ein NRW-Programm
Weiteres Geld kommt vorerst aus Düsseldorf. Das Programm „NRW kann schwimmen. Schwimmen lernen in den Ferien und in der Freizeit“ ist bis 2028 verlängert worden. Und das vorlegte Konzept der Intensivkurse hat letztlich die NRW-Landesregierung überzeugt. Daraus wurden zuletzt die Kurse in den Osterferien finanziert. Allerdings fließt das Fördergeld nicht die gesamte Laufzeit bis 2028. Jedes halbe Jahr muss ein Folgeantrag gestellt werden.
Das Geld wird somit irgendwann wieder knapp, das gilt auch für das Projekt „Schwimmhelfer/innen“. Schon im vergangenen Jahr stand den Projekten finanziell das Wasser bis zum Hals. Die Finanzierung lief zum 31. Dezember aus.
Sportif hatte gehofft, dass die Stadt für 2024 bei der Finanzierung einspringt und für ein Jahr die Kosten von 40.000 Euro übernimmt. Wegen des Millionenlochs im Haushalt und der Unsicherheit suchte Sportif parallel bis zuletzt nach anderen finanziellen Lösungen, wie eben erfolgreich mit „NRW kann schwimmen“.
Intensivkurse/ Schwimmhelfer: Bottroper Modell besitzt Alleinstellungsmerkmal
Allgemein bezeichnet Michael Schön die Schwimmfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen noch immer als „katastrophal“. „Diese Kurse können Leben retten“, wirbt er. Das Bottroper Modell besitzt zudem ein Alleinstellungsmerkmal. „Dieses Projekt, so wie wir es machen, gibt es meines Wissens nur einmal in NRW und in ganz Deutschland“, sagt Michael Schön.
Über die Bedeutung dieser Projekte gibt es keine zwei Meinungen. „Nach wie vor herrscht große Begeisterung vonseiten der Schulen. Man hofft, dass es weitergeführt wird“, sagt er. Im Schwimmunterricht würden sich die Lehrer über die qualifizierten Helferinnen und Helfer im Wasser und am Beckenrand freuen. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv, so Schön. In den Schwimm-Intensivkursen hätten bisher ein Drittel der Kinder zumindest das Seepferdchen erreicht.
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Auch die Politik hat bislang positive Signale gesendet. Sportif hat zur Kenntnis genommen, dass diese freiwillige Leistung der Stadt nicht auf der Streichliste und somit im Entwurf des Haushaltssicherungskonzepts (HSK) auftauchte. Am 30. April stimmte eine Mehrheit aus SPD und CDU für das HSK.
Nun liegt der Ball bei der Bezirksregierung Münster. Gibt diese demnächst grünes Licht für das HSK, dann läuft für ein Jahr die Finanzierung und das Projekt „Schwimmhelfer/innen“ sowie die Intensivkurse für die Ferien können fortgesetzt werden. Doch solange die Bezirksregierung nicht entschieden hat, will niemand bei Sportif die Sektkorken knallen lassen.
Zur Info: Sportif ist eine Initiative der Bezirksregierung Münster, des städtischen Sport- und Bäderbetriebes und des Bottroper Sportbundes.