Bottrop. Am Stadtgartenspielplatz kann kein Toilettenhäuschen gebaut werden. Für Kinder und Eltern gibt es aber nun zwei Ausweichmöglichkeiten.

„Ich muss Pipi und ich will ein Eis“: Welche Eltern kennen sie nicht, die beiden zentralen Bedürfnisse ihrer Kinder, die gerne genau dann besonders hartnäckig erklingen, wenn die Lösung gerade nicht in greifbarer Nähe ist. Im Stau auf der Autobahn, im Bus oder auf der Radtour oder – zurzeit noch – auf dem Spielplatz im Stadtgarten.

Aber es gib gute Nachrichten: Der Eiswagen hält dort schon jetzt regelmäßig und auch für das Pipi-Problem ist eine Lösung in Sicht .„Ein eigenes Toilettenhäuschen kann auf der neuen Spielplatzanlage allerdings nicht errichtet werden“, stellt Katja Schreiber, Abteilungsleiterin des Fachbereichs Umwelt und Grün der Stadt, fest.

Der Stadtgarten steht unter Denkmalsschutz – Das schränkt Baumaßnahmen ein

Das gesamte Areal im Stadtgarten sei denkmalgeschützt, erklärt sie, darunter falle auch der Spielplatz. „Mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, als zuständiger Behörde für den Denkmalschutz, musste abgestimmt werden, welche Veränderungen auf dem Spielplatzgelände vorgenommen werden durften. Das schloss sogar die Wahl der verwendeten Farben ein, die Gesamthöhe der Elemente auf dem Platz und viele weitere Details“, ergänzt sie „Die Errichtung eines Toilettenhäuschens ist mit dem Denkmalschutz sicher nicht vereinbar.“

Die Stadt hat aber dennoch eine Lösung gefunden: Es wurden zwei Vereinbarungen getroffen: eine mit dem Betreiber des Minigolfplatzes neben dem Spielplatz und eine mit dem Museum Quadrat. Auf dem Minigolfplatz ist mit öffentlichen Zuschüssen eine barrierefreie Toilettenanlage ganz neu errichtet worden und die Stadt beteiligt sich an den zu erwartenden steigenden Reinigungskosten.

Nutzbar ist der Platz und damit auch die Toiletten jedoch nur vom 1. April bis zum 30. September. Öffnungsschwerpunkt ist darüber hinaus der Nachmittag, was die Nutzung ebenfalls eingeschränkt. „Über die genauen Zeiten kann man sich auf unserer Homepage www.vfm-bottrop.de informieren,“ empfiehlt Klaus Jarosch, der Vorstandsvorsitzende.

Außerhalb der Minigolf-Saison tritt eine weitere Vereinbarung in Kraft, die mit dem 300 Meter vom Spielplatz entfernten Museum Quadrat geschlossen wurde. „Die Kinder und ihre Eltern sind uns immer willkommen“, bestätigt Direktorin Linda Walther. „Und wenn der eine oder die andere bei der Gelegenheit auch noch das Mammut besucht oder sich an der Mitmachstation im Foyer auf ein kleines Farbexperiment einlässt, freuen wir uns besonders.“

Am weitesten entfernt ist das Torbogenhaus mit seinen Sanitäreinrichtungen

Dazu gibt es ja auch die Toiletten im Torbogen an der Parkstraße, 500 Meter entfernt. Auf dem Spielplatz wird es demnächst eine schriftliche Information mit Hinweisen zur Nutzung der Toilettenanlagen im näheren Umfeld geben. Bereits jetzt ist dort eine allgemeine Kommunikationstafel angebracht, die auf komplizierte schriftliche Erklärungen verzichtet und spezielle Piktogramme, sogenannte Metacom Symbole nutzt.

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So können Spielplatzbesucher untereinander Kontakt aufnehmen, auch wenn die nicht die gleiche Sprache sprechen oder noch zu klein sind, um sich über Worte auszutauschen. Demnächst werden dort die Hinweise zur Nutzung der Toilettenanlagen angebracht. Und wenn jetzt noch das Wetter mitspielt, sind der Spielfreude im Stadtgarten keine Grenzen gesetzt.