Bottrop. . Behörde fügt geschützte Parkteile zu einem großen Ganzen zusammen. Der neue Eintrag in die Denkmalliste trägt zur Erhaltung des Kleinods bei.

Der komplette Stadtgarten ist ein Denkmal. „Der Park ist jetzt großräumig unter Denkmalschutz gestellt. Alles ist darin mit eingegangen, auch das Museum Quadrat, das ja selbst schon ein Denkmal ist, der Skulpturengarten, und der ebenfalls bereits denkmalgeschützte Overbeckshof“, erklärt Denkmalschützer Thorsten Kastrup.

Das Wasservbecken mit Fontäne ist im Sommer ein echer Hingucker.
Das Wasservbecken mit Fontäne ist im Sommer ein echer Hingucker. © Winfried Labus

Bisher hatten die Denkmalschützer zwei Kerngebiete des Parks unter Schutz gestellt: den älteren Kaiser-Wilhelm-Park hinter dem historischen Torhaus an der Parkstraße, der etwa bis zu den Tennisplätzen des TC Blau-Weiß Bottrop reicht, und dann das Gelände um die große Festwiese zwischen dem Marienhospital und dem Overbeckshof mitsamt dem schwarzen Weg bis zur Hans-Böckler-Straße. Nun gehört auch alles dazwischen dazu. Nicht nur Gebäude und Einbauten wie das Torhaus, die Wasserbecken und Treppen sind Teile des Denkmals, sondern auch die Wege, Baumalleen, Wiesen, Stauden und Blumen.

Der Stadtgarten ist ein ganz wichtiger Teil Bottrops

„Der Stadtgarten ist kulturell ein ganz wichtiger Teil Bottrops“, begründet Kastrup den Aufwand. Denn die Präzisierung in der Denkmalliste kommt nur auf den ersten Blick wie eine bloße Formalität daher. Sie ist ein wichtiger Schritt, um den Stadtpark, der Anfang der 1920er Jahre nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks angelegt wurde, so erhalten zu können wie es seiner historischen Bedeutung entspricht. „Wir können so auch Fördergelder für den Stadtgarten beantragen“, erläutert Kastrup. „Die Teile aus Naturstein und Sandstein zum Beispiel kommen in die Jahre, und es kostet sehr viel Geld, diese zu erhalten“, nennt der Denkmalschützer Beispiele.

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Zuvor sei aber eine historische Untersuchung nötig, die klären muss, wie der Stadtpark ursprünglich ausgesehen hatte und was davon heute noch vorhanden ist. Darauf soll dann ein Handlungskonzept aufbauen, das festlegt, wie der Stadtgarten zu erhalten ist. Das bedeutet viel Arbeit im Detail. So sind selbst Fragen zu beantworten, aus welchen Materialien die Wege bestehen, wie bepflanzte Flächen eingefasst sind oder welche Beleuchtung möglich ist. Selbst auf eine denkmalgerechte Auswahl der Pflanzen hätten die städtischen Gärtner dann zu achten. Die neue Mauer zum Stadtgarten an der Parkstraße sei da im Grunde schon ein Kompromiss gewesen.

An Pflege der Grünflächen wird eher gespart

„Eigentlich brauchen wir jedes Jahr die Summe X, um den Stadtgarten zu erhalten“, sagt der Denkmalschützer. Nur sei schwer daran zu kommen. „Denn an Grünflächen wird eher gespart“, bedauert Kastrup. Dabei sei doch gerade der Stadtgarten, gibt er zu bedenken, „ein tolles Pfund für die Stadt“.