Bottrop. Die Sparpolitik könnte auch das gerade erweiterte Museum Quadrat treffen. Kulturausschuss berät über Stellenabbau und weiteren Schließtag.
Montags geschlossen: Das ist seit Urzeiten der Klassiker in fast allen deutschen Museen. Im Zuge der Sparmaßnahmen des städtischen Haushalts könnte für Bottrops Museumszentrum Quadrat demnächst ein weiter Tag dazu kommen. Über einen geschlossenen Dienstag, eventuell sogar darüber hinaus, berät am Freitag der Kulturausschuss.
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Damit ginge dann auch eine Reduzierung des Schließpersonals um 1,5 Stellen einher. Die finanzielle Größenordnung dieser Einsparung könnte sich laut Vorlage, die auch die Sparpläne im übrigen Kulturbereich nennt (die WAZ berichtete), auf rund 89.000 Euro belaufen.
Neben ohnehin interessierten Museumsgästen träfe diese Maßnahme vor allem auch organisierte Gruppen. 43 Gruppenbuchungen nur dienstags im Jahr 2023 nennt schon die Ausschussvorlage, darunter mehr als 700 Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder. Aus dem Museum selbst ist zu hören, dass es die angenommene Konzentration auf die Wochenenden so nicht mehr gebe. Selbst für die üblicherweise geschlossenen Montage gebe es verstärkt Gruppenanfragen für Führungen. Eine Tendenz, die sich seit Eröffnung des neuen Museumsanbaus eher verstärkt habe.
Sparmaßnahmen und Schließtage würde die positive Entwicklung des Museums bremsen
Angesichts des Rückenwinds auch in der Publikumsgunst, den das Haus im Stadtgarten seit der gelungenen Erweiterung und den ersten vielbeachteten Sonderausstellungen erlebt, erscheinen diese Sparpläne eher kontraptroduktiv. So jedenfalls formulierten es die neuen Vorsitzenden des Museumsvereins mit seinen gut 400 Mitgliedern, Dr. Alexander Natz und Dr. Johannes von der Gathen. (Ein Gespräch mit beiden lesen Sie in einer der nächsten WAZ-Ausgaben).
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Aus Museumssicht fände auch Direktorin Dr. Linda Walther einen Stellenabbau und damit verbundene Schließtage „bedauerlich“. Zwar sei das Museum als großer und wichtiger Baustein der Bottroper Kulturlandschaft – dazu noch mit überregionaler Strahlkraft – ein Teil des Großen und Ganzen der Stadt und jeder Bereich müsse sicher einen Beitrag leisten.
Nur gibt sie zu bedenken: „Das Museum befindet sich nach der viel beachteten Eröffnung des Erweiterungsbaus im Jahr 2022 und den ersten dort sehr erfolgreich gelaufenen Ausstellungen in einer wichtigen und positiven Entwicklungsphase, in der Kürzungen besonders schmerzhaft wären.“