Bottrop. Der Andrang auf dem Spielplatz im Bottroper Stadtgarten ist groß. Auch Eltern spielen begeistert mit und loben das erneuerte Gelände.
Pure Lebensfreude herrschte am Wochenende auf dem Stadtgartenspielplatz, der Anfang Januar neu eröffnet wurde. Schon letzte Woche, am ersten sonnigen Märzwochenende, war dort der Andrang riesig, der vergangene Samstag war mit mehr als 200 Besucherinnen und Besuchern in den Nachmittagsstunden rekordverdächtig. Und obwohl die Kids teils an den Spielgeräten sogar anstehen mussten, bis sie dran waren, herrschte überall gute Laune.
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Natürlich kommt es immer einmal zu dem einen oder anderen Sandburgenmassaker oder es müssen Eigentumsverhältnisse – Wem gehört die Schippe, wem der Eimer? – geklärt werden, aber die Eltern bleiben gelassen und beweisen sich als geübte Streitschlichter. Da auf dem neuen, in fünf Bereiche eingeteilten Spielplatz wirklich für jede Altersgruppe etwas dabei ist, müssen die Erwachsenen aber nur selten eingreifen und sitzen auf den Bänken am Rand oder auf den Wiesenhügeln rings um den Spielplatz. Sie genießen die frühlingshaften Temperaturen, während ihre Kinder ausgelassen auf den Spielgeräten toben.
Mit viel Gejohle und Gekreische geht es die Rutsche hinunter
Altes und neues Highlight ist der acht Meter hohe Turm mit der angeschlossenen Röhrenrutsche. Die Leiter ist neuerdings mit Netzen gesichert, sodass auch für jüngere Kinder der Aufstieg gefahrlos möglich ist. Auch die Seilrutsche gehörte zum Bestand des Spielplatzes, kommt aber immer noch gut an. Die Zwillinge Noah und Henry (4) kommen aus Düsseldorf und sind bei ihren Großeltern in Bottrop zu Besuch. Alle vier genießen den sonnigen Nachmittag sehr. „Das ist nicht nur für die Jungs, sondern auch für uns viel besser, als zu Hause zu sitzen“, sagt der Opa und lacht zufrieden.
Eduard (12) und Alessya (12) helfen ihren Schwestern Amélie und Rassia auf den Tellersitz der Seilrutsche. Sie achten darauf, dass die beiden Dreijährigen sich gut festhalten, bevor die Abfahrt mit viel Gejohle und Gekreische losgeht. Selbst rutschen wollen die beiden Großen aber nicht. Eduard zieht es zum Kletter-Parcours, der vor dem großen Turm aufgebaut ist, Alessya möchte gerne mal die neue Schaukel testen, die an vier Seiten mit Seilen aufgehängt ist und bei der man eine Menge Gleichgewicht braucht, wenn man darauf im Stehen balanciert.
Vater hüpft mit der Tochter im Arm auf dem Trampolin
Allerdings vergnügen sich da gerade schon Hayley (8) und Lia (5). Die beiden sind heute zum ersten Mal seit der Neueröffnung hier und wollen einfach alles mal ausprobieren. Sie finden sogar die neuen Wege toll, die zwischen den fünf Platzbereichen angelegt wurden. Da können sie nämlich nach Herzenslust Fahrradfahren - und auf welchen Spielplatz darf man sowas schon? Auch Sahin (12) und Berfin (5) warten schon auf einen Schaukelplatz. Ihre Mutter, Andrea Hobritz, findet die Neugestaltung des Spielplatzes super. „Es ist ein himmelweiter Unterschied zu vorher“, stellt sie begeistert fest.
Echtes Engagement spricht auch aus den Gesichtern vieler Väter, die selbst mit ihren Kids auf dem Platz aktiv sind. Ob mit der Tochter im Arm auf dem Trampolin oder als Sandburgenarchitekt bis zum Ellenbogen im Burggraben, das Kind im Mann kommt hier auf seine Kosten. Sogar das fest installierte aufrechte Xylophon stößt auf Interesse, obwohl nach der dritten Strophe „Hänschen klein“ die Begeisterung spürbar nachlässt.
Eltern haben als Kinder schon selbst auf dem Spielplatz getobt
Ein bisschen wehmütig erinnern sich einige Eltern an die Grubenbahn, die gleich am Eingang des alten Platzes stand. „Das war immer was Besonderes“, spricht Tobias Kroll (37) das Thema an. „Sowas gab’s einfach auf keinem anderen Spielplatz.“ Er ist zusammen mit seiner Frau Julia (33) und mit Hanno Romswikel (36) und Elisa Kroll (37) hier. Beide Paare haben zwei Kinder - die Jüngste ist ein Jahr alt, der Älteste sechs - und alle Erwachsenen haben als Kinder selbst hier auf dem Stadtgartenspielplatz getobt. Aber alle sind sich einig: So schön es damals auch war, der neue Spielplatz ist einfach viel, viel schöner.
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Unter anderem fällt den Erwachsenen positiv auf, dass hier genug Mülleimer aufgestellt sind. „Es gibt tatsächlich Spielplätze, auf denen es gar keine Möglichkeit zur Müllentsorgung gibt, da kann man sich hier wirklich nicht beklagen“, stellt Julia Kroll fest. „Problematisch wird es höchstens, wenn eines der Kinder mal dringend Pipi muss.“ Denn anders als die kleinen Spielplätze in den Wohngebieten, von denen aus die Besucher „im Notfall“ schnell mal zurück nach Hause gehen können, ist der Spielplatz in Stadtgarten auch attraktiv für Gäste aus allen Bottroper Bezirken und sogar aus den Nachbarstädten.
An den Wochenenden hält immer ein Eiswagen am Spielplatz
Die Instandsetzungs- und Erneuerungsarbeiten am Spielplatz im Stadtgarten haben insgesamt 970.000 Euro gekostet. Gut angelegtes Geld, da sind sich alle Eltern einig. Und auch auf anderen Bottroper Spielplätzen wurde investiert. Zum Beispiel auf dem Spielplatz zwischen Eigener Markt, Gladbecker Straße und Wildenhoff. Ein zusätzliches Highlight im Stadtgarten: An den Wochenenden kommt der Eiswagen regelmäßig vorbei, und alle freuen sich riesig über die willkommene Erfrischung. Gemütlich in einer Nestschaukel Erdbeereis mit Sand und Sahne schlemmen: welch ein Genuss!