Bottrop. Geplant ist eine Spiellandschaft mit drei unterschiedlichen Bereichen. Im Bericht gibt’s mehr dazu sowie Bilder und Details zu den Spielgeräten.

Bald bekommt der große Spielplatz im Stadtgarten ein neues Gesicht. Verschiedene Hersteller von Spielgeräten haben bei einer öffentlichen Ausschreibung der Verwaltung Angebote gemacht. Nun sind die Würfel gefallen.

Laut Katja Schreiber, Abteilungsleiterin im Fachbereich Umwelt und Grün und verantwortlich für die Grünflächenunterhaltung und Grünplanung, sei in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses der Auftrag vergeben worden. An der Fläche sollen zusätzlich Garten- und Landschaftsbauarbeiten erfolgen.

Beim Spielplatz im Stadtgarten wird der Denkmalschutz berücksichtigt

Hierfür wird laut Schreiber zurzeit die Ausschreibung vorbereitet. Möglicherweise wird darüber im nächsten Bau- und Verkehrsausschuss am 25. Mai entschieden. Aber die geplante Spiellandschaft kann Gestalt annehmen.

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Das Gesamtprojekt steht unter dem Motto „Grün in der Stadt“. Insgesamt soll der Spielplatz für die Altersgruppen jeweils entsprechende Spielgeräte bekommen.

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Holz ist das dominierende Material. Bei der Planung muss berücksichtigt werden, dass der Stadtgarten unter Denkmalschutz steht. Die neuen Spielgeräte dürfen etwa nicht höher sein als ihre Vorgängermodelle.

Laut des Spielgeräteherstellers wird das Angebot funktional neu strukturiert in Kletter-, Sandspiel- und Bewegungsbereich.
Laut des Spielgeräteherstellers wird das Angebot funktional neu strukturiert in Kletter-, Sandspiel- und Bewegungsbereich. © SIK-Holzgestaltung

In der kommenden Woche würde man laut Schreiber noch kleinere Änderungen mit dem Spielgerätehersteller besprechen. Die Abteilungsleiterin spricht von Modifizierungen, die vom Entwurf aber nicht grundlegend abweichen. Denn ein zentraler Bestandteil des neu gestalteten Spielplatzes ist und bleibt die Inklusion. Die Rutsche soll zum Beispiel breiter werden, damit sich auch Menschen mit Einschränkungen an ihr erfreuen können. Und: An den geplanten Schaukeln soll ein spezieller Sitz eingebaut werden.

Spielplatz im Stadtgarten in Bottrop: Das ist den drei Bereichen geplant

Die Spielbereiche werden laut Konzept funktional neu strukturiert. Sie teilen sich in einen Kletter-, Sandspiel- und Bewegungsbereich – ergänzt durch einen Bereich für Mehrgenerationen im Süden und einem sportiven Bereich im Norden. Höhepunkt der Kletteranlage: ein zweigeschossiger Rutschenturm mit einer vier Meter hohen, teilweise verrohrten Rutsche. Die Gesamtanlage dieses Bereichs ist höhentechnisch gestaffelt und spricht so unterschiedliche Nutzergruppen an.

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Der Sandspielbereich orientiert sich dem Konzept zufolge vorrangig an den Bedürfnissen von Kindern von drei bis sechs sowie für die unter Dreijährigen. Dort befinden sich Sandspielwände, Sandaufzüge sowie Backtische verschiedenster Bauart. Wer will, kann klettern oder balancieren. Ebenso vor Ort sind Spielhäuser. Eine Podestanlage bietet laut Konzept einen hindernisfreien Zugang in die Spielanlage, so dass auch Menschen mit Einschränkungen das Spielangebot nutzen können.

Höhepunkt der Kletteranlage ist ein zweigeschossiger Rutschenturm mit einer vier Meter hohen, teilweise verrohrten Rutsche.
Höhepunkt der Kletteranlage ist ein zweigeschossiger Rutschenturm mit einer vier Meter hohen, teilweise verrohrten Rutsche. © SIK-Holzgestaltung

Im Bewegungsbereich geht es mit unterschiedlichen Schaukeln hoch in die Wolken. Zum Beispiel mit einer 4,50 Meter hohen Riesenschaukel. Auch hier wurden Angebote mit integrativem Charakter integriert. Der Denkmalschutz musste berücksichtigt werden. Verwendet werden natürliche Farbtöne und Naturholz, ergänzt durch zwei unterschiedliche Grüntöne.

Der hohe Rutschenturm auf dem Spielplatz am Stadtgarten ist für die Nutzung gesperrt, siehe Metallblech.
Der hohe Rutschenturm auf dem Spielplatz am Stadtgarten ist für die Nutzung gesperrt, siehe Metallblech. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Nun die schlechte Nachricht: Der Spielplatz wird im Sommer zur Baustelle und bleibt somit gesperrt. Nach aktuellen Planungen soll ab Juni gebaut, die Spielflächen ausgebuddelt und die Fußwege neu angelegt werden. Hinzu kommen die Fundamente für die Spielgeräte. Diese werden anschließend aufgestellt, dann folgt die Befüllung u.a. mit Sand als Fallschutz. Katja Schreiber rechnet damit, dass der Spielplatz erst ab Herbst dieses Jahres für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Nur drei Spielgeräte bleiben: die Seilbahn, das Stangenreck und der Drehkreisel. Alles andere ist inzwischen oder wird noch abgebaut. Auch auf die Grubenbahn wartet eine Veränderung. Katja Schreiber weiß um deren Bedeutung: „Sie ist die Attraktion.“ Viele Familien würden an ihr hängen. „Aber sie ist kein offiziell zugelassenes Spielgerät“, sagt sie. Lok und Waggon weisen an zu vielen Stellen eine zu hohe Verletzungsgefahr für Kinder auf.

Die alte Grubenbahn ist aus Sicht des Fachbereichs Umwelt und Grün kein offiziell zugelassenes Spielgerät. Zu groß ist die Verletzungsgefahr. Mit einem Kran wird die Grubenbahn demnächst abtransportiert.
Die alte Grubenbahn ist aus Sicht des Fachbereichs Umwelt und Grün kein offiziell zugelassenes Spielgerät. Zu groß ist die Verletzungsgefahr. Mit einem Kran wird die Grubenbahn demnächst abtransportiert. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Laut Schreiber sollen beide mit einem Kran abtransportiert werden – vorläufig. „Ich hoffe, dass wir sie überarbeitet bekommen und wieder aufstellen können.“ Dies sei aber noch in der Planung und Überlegung. Sollte die Entscheidung positiv ausfallen, ist angedacht, die Grubenbahn an einer anderen Stelle auf dem dann neuen Spielplatz aufzustellen.

Bis zum 31. Dezember dieses Jahres muss die Umgestaltung des Spielplatzes im Stadtgarten laut Schreiber abgeschlossen sein. So sieht es die Förderung vor. Nach Angaben der Verwaltung beläuft sich das Projekt auf mehr als 700.000 Euro und wird zu 90 Prozent von der Städtebauförderung von Bund und Land finanziert. Der restliche Betrag wird von der Stadtverwaltung getragen.