Bottrop. Kriegt der Spielplatz im Bottroper Stadtgarten eine Piste für Bobbycar-Rennen? Die Stadt lobt einen Ideenwettbewerb aus. Was dabei wichtig ist.

Der große Spielplatz im Bottroper Stadtgarten soll Ende 2023 wieder so gut wie neu sein. Dazu wird die Stadt sozusagen mehrere Spielplätze in einem bauen lassen. Denn der alte Spielplatz wird in Spielräume für mehrere Altersgruppen unterteilt sein. Auf dem Gelände zwischen dem Tennisclub, dem Overbeckshof und der alten Stadtgärtnerei sollen Kinder unter drei Jahren ebenso Spaß finden wie Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren sowie Schulkinder bis zu 14 Jahren. Zu den neuen Attraktionen, die sich die Spielplatz-Planer schon jetzt dort vorstellen, gehört eine Rennstrecke für Bobbycars.

Dabei will die Stadt die genaue Gestaltung größtenteils Spielgeräte-Herstellern überlassen. Dazu lobt sie in Kürze einen Wettbewerb aus. Die neuen Spielgeräte auf dem Spielplatz sollen möglichst aus einer Hand kommen und ein harmonisches Miteinander ermöglichen. Denn: „Kinder haben ein gutes Gefühl für Ästhetik“, sagt Katja Schreiber. Sie leitet inzwischen im städtischen Ressort für Umwelt und Grün die Abteilung für Grünflächenunterhaltung und Grünplanung, in deren Händen auch der Ausbau des Spielplatzes liegt. Eine Bottroper Jury, der Vertreterinnen und Vertreter der Ratsparteien sowie der Stadtverwaltung angehören, soll am Ende entscheiden, welche Ideen verwirklicht werden.

Ähnliche Herausforderung wie in Xantens historischer Mitte

Katja Schreiber war auch zuvor schon in dem Umweltfachbereich beschäftigt und kennt sich mit der Gestaltung von Parks gut aus. So war die 51-Jährige zum Beispiel Projektleiterin beim Umbau des Natur- und Erlebnisparks Welheim. Auch an Planungen für das Freiheit-Emscher-Gebiet zwischen Bottrop und Essen wirkte sie mit und war zwischenzeitlich für die Planergruppe GmbH Oberhausen tätig. „Es ist für uns ein Glücksfall, dass wir mit Katja Schreiber eine Abteilungsleiterin haben, die bereits die Arbeit in der Verwaltung kennt und zugleich Erfahrungen in Planung und Bau aus der Wirtschaft mitbringt“, meint Beigeordneter Klaus Müller.

Die meisten Spielgeräte auf dem großen Spielplatz im Bottroper Stadtgarten seien nicht mehr zeitgemäß, urteilen Fachleute der Stadtverwaltung. Nur die Seilbahn, das Stufenreck und der Drehkreisel sollen bleiben.
Die meisten Spielgeräte auf dem großen Spielplatz im Bottroper Stadtgarten seien nicht mehr zeitgemäß, urteilen Fachleute der Stadtverwaltung. Nur die Seilbahn, das Stufenreck und der Drehkreisel sollen bleiben. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zu den Höhepunkten ihrer Arbeit zählt die studierte Landschaftsarchitektin den Umbau des Stadtparks um die denkmalgeschützten Wallanlagen in der historischen Mitte Xantens. „Darauf bin ich stolz“, betont die Fachfrau. „Dort habe ich mit meinem Team neue Wege, Bepflanzungen und einen themenbezogenen Spielplatz einrichten können“, berichtet Katja Schreiber.

Bei der Erneuerung des großen Spielplatzes im Bottroper Stadtgarten sieht sie eine ähnliche Herausforderung für die Stadt. „Wir müssen uns auch hier an die Regeln der Denkmalpflege halten“, erklärt die städtische Abteilungsleiterin. Das sei zum Beispiel bei der Materialauswahl der Spielgeräte maßgebend oder bei der Frage, wie hoch diese sein dürfen. Denn der Stadtgarten steht ja vom Torbogenhaus an der Parkstraße bis zum Marienhospital mitsamt dem Spielplatz dazwischen unter Denkmalschutz.

Die Seilbahn, das Stangenreck und der Drehkreisel bleiben

Vorschläge für die Erneuerung des Spielplatz sollen zwar Spielgerätehersteller unterbreiten, einige Vorgaben macht die Stadt allerdings durchaus. „Wir möchten schmalere Wege anlegen, damit der Spielbereich für die Kinder unter drei Jahren näher an den großen Spielbereich heranrückt“, erläutert Katja Schreiber. So werde das Spielgelände auch übersichtlicher und Eltern hätten alles besser im Blick. Sehr wichtig sei der Stadt, dass auf dem neuen Spielraum als Ganzes auch Kinder mit Behinderungen spielen und Spaß haben können. „Die Anlage wird daher so weit wie möglich barrierefrei sein“, fordert Beigeordneter Klaus Müller.

Dabei sehen erste Entwürfe aus der Verwaltung zur Orientierung vor, dass Baumtore den Eingang zu dem Spielraum markieren sowie Büsche und Bäume dem Gelände Struktur geben. Mehr Schatten wird der Spielplatz demnach ebenfalls brauchen, denn jetzt liegt die zentrale Sandfläche gerade im Sommer zu sehr in der prallen Sonne. Die meisten Spielgeräte seien nicht mehr modern genug, stellten die städtischen Fachleute längst fest. „Nur die Seilbahn, das Stangenreck und der Drehkreisel werden hier stehen bleiben“, erläutert Katja Schreiber.

Stadt gibt schon Tipps für alternative Spielplatzbesuche

Zu Beginn des nächsten Jahres sollen die ersten Arbeiten beginnen. Der Spielplatz müsse dann abgesperrt werden, heißt es bei der Stadt. Der Stadtgarten werden aber weiterhin begehbar bleiben. Schon jetzt gibt Stadtsprecherin Sarah Jockenhöfer daher Familien ein paar Tipps, auf welchen Spielplätzen in Bottrop sich sonst noch Besuche lohnen.

Dazu zählt sie etwa den erneuerten Waldspielplatz Bischofssondern an der Oberhausener Straße. Im Bottroper Süden werde zum kommenden Frühjahr auch der dann neue Spielplatz im Volkspark Batenbrock eröffnet. Den Abenteuerspielplatz an der Devensstraße mit seinem Klettergarten und dem kleinen Streichelzoo empfiehlt sie ebenso wie den kürzlich eröffneten Spielplatz im Natur- und Erlebnispark Welheim.