Bottrop. Nachdem die Best das betroffene Gebiet in Bottrop geräumt hat, laden Unbekannte erneut Baumaterial und Schutt am selben Ort ab.
Regelmäßig wird ein kleines Waldgebiet an der Boye nahe der Horsterstraße als Müllkippe missbraucht. Unbekannte laden neben Hausmüll vor allem Bauschutt, leere Fässer, Dämmmaterial und andere Überbleibsel in dem Naturschutzgebiet ab. Der Müll wird achtlos in Büsche geworfen oder einfach mitten auf dem Waldweg liegen gelassen.
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Die Emschergenossenschaft, die für die Renaturierung der nahegelegenen Boye zuständig ist, und Straßen-NRW sind Besitzer des vermüllten Gebietes. Obwohl das Waldstück und die Zufahrtswege regelmäßig vom illegal abgelegten Abfall befreit werden, besteht das Problem weiter. Wer für die Reinigung zuständig ist, entscheide sich meterweise je nach Lage der Müllhaufen.
„Wir sollten nicht als Gratis-Deponie herhalten“
Die Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sehe in der anhaltenden Umweltverschmutzung ein schwer zu behebendes Problem. „Wir können nur reagieren, wenn uns derartige Müllkippen gemeldet werden. Sobald wir den Müll auf eigene Kosten beseitigen lassen, fällt schon neuer an“, so Ilias Abawi, Pressesprecher der EGLV.
Die EGLV könne nur an den gesunden Menschenverstand appellieren, den Müll fachgerecht zu entsorgen: „Es ist bedauerlich, in welcher Regelmäßigkeit die häufig als Naturschutzgebiete gekennzeichneten Flächen als Mülldeponie herhalten müssen.“ Die Genossenschaft erstatte stets Anzeige. Meist würden die Ermittlungen aber aufgrund mangelnder Beweise im Sand verlaufen.
Die Flächen können kaum überwacht werden
Auch auf präventive Maßnahmen greife die EGLV im schlimmsten Fall zurück: „Unsere Philosophie besteht in der Renaturierung unserer Wald- und Flussflächen. Deshalb soll ein möglichst einfacher Zugang für Wildtiere und Spaziergänger bestehen bleiben. Die Flächen mit Zäunen, Stacheldraht oder Toren zu versiegeln wäre der letzte Schritt.“ Außerdem überwinden manche selbst diese Barrieren.
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In einigen Gebieten setze die EGLV schon Kameras ein, um Autokennzeichen festzuhalten und Personen zu identifizieren. „Eine flächendeckende Kameraüberwachung ist nicht realisierbar. Zum einen wäre dies ein enormer logistischer Aufwand, der nicht im Verhältnis zum Nutzen steht. Zum anderen dürfen wir aufgrund des Datenschutzes vielerorts nicht dauerhaft filmen“, so der Pressesprecher.
In wöchentlichen Runden wird Müll gesammelt
Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen ist der Besitzer des Feldweges. Dort sei die Stelle, an der regelmäßig Gewerbemüll abgeladen wird, bereits bekannt. „Da die Stelle wenig befahren wird und von der Straße aus schlecht einsehbar ist, wird dort leider regelmäßig Müll abgeladen. Das hat System“, so Straßen-NRW-Pressesprecherin Petra Vesper. Die Art des Mülls ließe nämlich auf eine gewerbliche Nutzung schließen.
Wöchentlich würden Mitarbeiter der Straßenmeisterei auf ihrer Patrouille an dieser Stelle Müll vorfinden und gleich beseitigen. Ob die am Ort vorhandene Eisenschranke über Nacht geschlossen werden könne, um so den Zugang per Auto zu erschweren, werde momentan geklärt. „Sollten Spaziergängern oder Anwohnern illegale Müllablagen auffallen, können sie sich an die städtische Mängelmelder-App wenden“, sagt Petra Vesper. Die Stadt informiere anschließend die zuständige Firma oder Behörde.