Bottrop. Das Eigener Büdchen gibt es seit mehr als 50 Jahren in Bottrop. Betreiberin Michaela Hornung bekommt regelmäßig Unterstützung vom Papa (80).
Das Eigener Büdchen gibt es schon seit mehr als einem halben Jahrhundert, vor einigen Jahren hat Michaela Hornung den Kiosk im Kalten Eigen vom Vorgänger Guido übernommen und nach dem Neuanfang „ein bisschen hochgearbeitet“. Genug Erfahrung besaß die gelernte Maler- und Lackiererin durch ihre zehnjährige Tätigkeit im Kiosk am Wäldchen im Fuhlenbrock.
Durch die günstige Lage im kleinen Einkaufsgebiet mit Supermarkt, Post, Bankfilialen, Blumengeschäft, Apotheke, sowie Eisdiele und Radfahrer in den Sommermonaten gibt es viel Laufkundschaft, aber auch eine große Stammkundschaft hält die Treue. Es gibt Kunden, die schon seit über 50 Jahren kommen, eine Gruppe alter Kunden trifft sich regelmäßig einmal in der Woche am Abend auf ein kaltes Getränk an ihrer Bude. Viele Handwerker halten kurz an, um sich für die Pausen zu versorgen. Kaffee gibt es „to go“ im Isolierbecher, wahlweise Maschinen- oder Filterkaffee. Dazu kommen belegte Brötchen, heiße Bockwurst oder Rührei.
Eigener Büdchen in Bottrop: 80-jähriger Vater arbeitet noch stundenweise mit
Im Sommer ist Slush-Eis bei den Kindern der Renner, aber: „Gelegentlich kaufen sich Erwachsene Eis und ein Fläschchen Wodka und mischen in Eigenregie“, berichtet die Inhaberin über ausgefallenere Kundenwünsche.
Das Warenangebot entspricht dem üblichen Sortiment eines Büdchens: Tabakwaren, Zeitschriften, Getränke, Süßigkeiten. Wenige Lebensmittel wie Kaffee, Zucker oder Filtertüten ergänzen das Angebot für die Sonntagskunden. Bei der Riesenauswahl an Tabakwaren ist die Inhaberin besonders stolz auf das digitale Zigarettenregal mit Werbemonitor: „Das gibt es sonst nur in begehbaren Lokalen.“
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Große Drehständer vor dem Kiosk präsentieren die Vielfalt der Zeitschriften. Mehr als 100 verschiedene Süßigkeiten locken auch die Kinder der nahegelegenen Grundschule nach dem Unterricht an die Bude. Das kleine Mädchen, das um eine gemischte Tüte für die letzten 20 Cent bittet, wird selbstverständlich großzügig bedient.
Bei den langen Öffnungszeiten ist gutes Personal unabdingbar. „Es hat etwas gedauert, bis wir ein zuverlässiges Team zusammen hatten“, erinnert sich die Inhaberin. Auch ihr inzwischen 80-jähriger Vater arbeitet noch stundenweise mit.
Ärger über absolutes Halteverbot vor dem Kiosk und Schmierereien
Die Fuhlenbrockerin wünscht sich eine legale Möglichkeit zum Be- und Entladen. Das absolute Halteverbot an der Steinbrinkstraße sei ein Ärgernis, es habe schon mehrere Knöllchen beim Entladen gegeben. Lieferwagen passen oft nicht in die kurzen, schrägen Parklücken an der Kirchhellener Straße.
Zwar gebe es gegenüber an Tankstelle und Supermarkt genügend Parkplätze, aber „wir können doch die Getränkekisten und andere schwere Waren nicht über die Straße schleppen“. Städtische Politiker hätten sich schon mehrfach über das Problem informiert und Hilfe versprochen: „Die Visitenkarten liegen noch im Kiosk“, versichert Michaela Hornung, aber „bislang ist außer schönen Worten nichts geschehen“.
Ein weiteres Ärgernis ist das häufige Besprühen der großen Rolllade vor dem Kioskfenster mit Schmierereien, die Michaela Hornung nicht Graffiti nennen will. Kaum seien die Kritzeleien mühevoll beseitigt, betätigt sich über Nacht der nächste Möchtegernkünstler.
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Wie gewohnt will man auch am „Tag der Trinkhallen“ im Sommer wieder teilnehmen und hofft auf die entsprechende Genehmigung. Bei Annahme der Bewerbung wird es sicherlich wieder den Bierwagen, die Grillwurst und ein ansprechendes Programm geben. Auch die Wiederholung der „Tombola der 1000 Preise“ ist angedacht.