Bottrop. Wann der Neubau der Bahnbrücke fertiggestellt sein soll – und warum die Stadt Bottrop dringend darauf wartet.
Die Deutsche Bahn wird die angeschlagene Bahnbrücke über die Prosperstraße sorgfältig im Auge behalten, aber erst Ende 2025 mit einem Neubau beginnen. Die Bauarbeiten werden wohl bis Mitte 2027 dauern, sagte eine Bahnsprecherin auf WAZ-Anfrage. Dieser Fahrplan macht einen anderen Plan der Stadt Bottrop zunichte.
+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal
Das 110 Jahre alte Bahn-Bauwerk über die Prosperstraße ist wegen Schäden am Unterbau im Sommer einen Monat lang repariert worden. In dieser Zeit blieb die Prosperstraße gesperrt. Seit der Sperrung der maroden A42-Brücke zwischen Bottrop und Essen haben bereits mehrere Lkw-Fahrer die Höhe der Unterführung überschätzt und der Brücke weitere Schäden zugefügt.
Lkw-Fahrer umkurvt Höhenportal vor der Brücke Prosperstraße
Zuletzt hat ein Lkw-Fahrer nach Auskunft der Stadt das extra installierte Höhenportal vor der Brücke offenbar kunstvoll umkurvt, um sich dann unter der Brücke festzufahren. Um diese auf mögliche Schäden begutachten zu können, wird die Durchfahrt unter der Brücke am Mittwoch, 31. Januar, für eine Stunde gesperrt. Auf der Brücke wiederum habe die Bahn AG wieder ein Gleis dicht gemacht. Alles Infos zu diesem aktuellen Vorfall lesen Sie hier.
Weitere Instandhaltungsarbeiten hatte die Bahn schon im Vorfeld angekündigt für Donnerstag, 7. März, und Dienstag, 26. März.
Stadt Bottrop wartet dringend auf den Neubau der Bahnbrücke
Die Stadt Bottrop wartet dringend auf den Neubau der Brücke, weil sie danach die Prosperstraße ausbauen und verbreitern will. Baudezernent Klaus Müller und Oberbürgermeister Bernd Tischler hatten im Sommer darauf spekuliert, dass die Bahn angesichts der massiven Brückenschäden den Neubau schneller angeht.
Dann hätte die Stadt den Ausbau der Prosperstraße mindestens teilweise finanzieren können mit Fördergeldern der EU. Für den Strukturwandel nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus hatte das Land den Städten im Norden des Ruhrgebietes 90 Millionen Euro aus dem „Just Transition Fonds“ (JTF) in Aussicht gestellt. Der Haken daran ist das enge Zeitfenster. Ein Großteil der Fördermittel muss bis 2026 verbaut sein. Der Ausbau der Prosperstraße ist auch wichtig für die Erschließung des Megaprojektes „Freiheit Emscher“ im Bottroper Süden und im Essener Norden.
- Security-Boss soll Frau vergewaltigt und verletzt haben
- Giftiger Stoff ausgetreten: Sechs Personen verletzt
- Viele Einsen: So gut haben die Abiturienten abgeschnitten
- Kletterarena öffnet nicht mehr für Einzelbesucher
- Kirchhellens Super-Spielplatz kommt 2025
Nach dem jetzt verkündeten Zeitplan der Bahn stehen die Fördermittel für den Ausbau der Prosperstraße nicht mehr zur Verfügung. Die Stadt muss zur Finanzierung nach einem Plan B suchen. Schade, sagt Baudezernent Klaus Müller. „Ich hatte gehofft, dass wir die JTF-Gelder für die Prosperstraße nutzen können, aber nicht wirklich damit gerechnet.“