Bottrop. Der Schaustellerverband veranstaltet einmalig die Bottroper Karnevalskirmes. Die Planung in der Kürze der Zeit sei eine Herausforderung.
Die Planungen laufen auf Hochtouren. Für die Karnevalskirmes kristallisiert sich weiterhin ein möglicher alternativer Standort heraus. Darauf haben sich die Stadt Bottrop und der Schaustellerverband nach weiteren Gesprächen geeinigt.
Wegen der besonderen Situation will der Schaustellerverband außerdem einmalig Veranstalter der Kirmes werden. Das teilte die Stadt Bottrop mit. „In unserer Satzung steht, sollte eine Traditionskirmes aus Gründen gefährdet sein, ist der Schaustellerverband dazu berechtigt, diese Kirmes zu organisieren und durchzuführen“, sagt Albert Ritter, Präsident des Schaustellerverbandes, und fügt hinzu: „Das ist für uns Routine.“
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Als Veranstalter steht der Schaustellerverband dann aber auch in der Haftung, wenn etwas passiert. Ritter: „Wir haben ganz deutlich gesagt, dass das eine Notlösung ist. Wir wollen auf keinen Fall dauerhaft Veranstalter sein.“ Die Federführung soll bei den nächsten Kirmessen wieder die Stadt übernehmen.
Der Verband handelt nach der Devise: Lieber in Eigenregie planen, als eine komplette Absage. Der Grund liegt auf der Hand. „Wir wollen auf keinen Fall, dass ein Kirmesvakuum entsteht“, meint Ritter. Zu groß ist die Sorge, dass künftig die Besucher fernbleiben, obwohl die Karnevals- und Herbstkirmes regulär stattfindet.
Sicherheit- und Verkehrskonzept: Städtische Fachämter helfen bei der Aufgabe
Derzeit wird vom Schaustellerverband ein Sicherheits- und Verkehrskonzept erstellt, um zu überprüfen, ob die angedachte Lösung funktioniert. Dabei wird der Schaustellerverband von den Fachämtern der Stadt unterstützt.
„Das ist in der Kürze der Zeit eine Herausforderung“, sagt Ritter. Professionelle Hilfe erhält der Verband, wie er verrät, von einem früheren Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Vorruhestand der Stadt Haan, der unter anderem die dortige Haarner Kirmes betreut hat.
Karnevalskirmes Bottrop: Schaustellerverband will eine familienfreundliche Kirmes
Um was für eine „angedachte Lösung“ es sich in Bottrop handelt, darüber hüllt sich der Präsident des Schaustellerverbandes in Schweigen.
Ein Standort dürfte der Berliner Platz sein, den Oberbürgermeister Bernd Tischler jüngst selbst ins Spiel gebracht hat. „Der Berliner Platz ist unstrittig und wird wieder einer der Ankerplätze sein“, sagt Albert Ritter.
Er betont: „Von einer Kirmes darf keine Gefahr ausgehen.“ Außerdem muss auch der Aufbau der Kirmes gut geplant sein, damit keine Rettungswege blockiert werden. Dies passiert in einem Aufbaukonzept.
Mittels eines digitalen Planungstools bauen die Schausteller gerade daran, wie eine Kirmes am alternativen Standort aussehen könnte, so die Stadt. „Wir planen eine schöne Familienkirmes für Bottrop. Wir wollen, dass sich die Familien mit ihren Kindern wohlfühlen. Familienfreundlichkeit steht im Vordergrund. Wir wollen keinen Ballermann“, sagt Albert Ritter. Die Planungen und nötigen Sicherheits- und Verkehrskonzepte sollen laut Stadt in der kommenden Woche vorliegen.
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Die Schausteller brauchen schnellstmöglich Planungssicherheit. „Wir stehen Gewehr bei Fuß“, so Ritter. Interessant dürfte sein, ob die Anzahl an Schaustellern auf den teilweise neuen Flächen beibehalten werden kann. Die Karnevalskirmes im Vorjahr zählte 70. „Wir sind bestrebt, das Korsett der bisherigen Fahrgeschäfte wiederzuhaben.“
Schaustellerverband will so viel Platz wie möglich in der Innenstadt
2023 waren es bei der Karnevalskirmes knapp ein halbes Dutzend großer Fahrgeschäfte wie die Achterbahn „Crazy Jungle“, der traditionelle Autoscooter oder der Klassiker „Break Dance“. Der Präsident des Schaustellerverbands sagt: „Wir hoffen, dass wir von der Stadt so viel Fläche wie möglich bekommen, um so viel Kirmes wie möglich machen zu können.“ Nur Büdchen mit Süßwaren wird es laut Ritter nicht geben.
Wegen der Sperrung der A42 und zeitgleicher Bauarbeiten an der Straße „Am Lamperfeld“ kann die Kirmes in diesem Jahr nicht an ihrem angestammten Platz an der Osterfelder Straße stattfinden. Eine Sperrung für sechs Tage ist nicht möglich. Denn als wichtige Verkehrsader und Anfahrtsweg der Feuerwehr zu den westlich der Innenstadt liegenden Wohngebieten sowie für Rettungswagen zum Knappschaftskrankenhaus ist die Osterfelder Straße laut Stadt unverzichtbar.
Eine Sperrung für den überschaubaren Zeitraum von einigen Stunden während des Rosenmontagszuges ist aber möglich. Der Rosenmontagszug kann nach Angaben der Stadt stattfinden.