Bottrop. Die Kommunikation der Absage der Karnevalskirmes ist misslungen. Die Stadt hätte früher das Gespräch mit den Schaustellern suchen müssen.
Die Kommunikation rund um die Absage der Bottroper Karnevalskirmes ist misslungen. So klang es in einer Pressemitteilung der Stadt am Dienstag, als sei die Kirmes gar nicht abgesagt worden, als könne sie nur nicht in der Innenstadt stattfinden. Doch der Brief an die Schausteller kurz vor Weihnachten war eindeutig. Der Betreff lautete: „Absage der Bottroper Karnevalskirmes 2024“.
Da war keine Rede von möglichen Alternativen, da gab es keine Einladung zu Gesprächen. In dem Brief stand klar: „Leider haben wir schlechte Nachrichten. Entgegen meiner bislang sehr gut vorangekommenen Planungen hat der Ereignisstab, der wegen der Sperrung der A42 eingerichtet wurde, die Absage der Bottroper Karnevalskirmes beschlossen.“ Unterzeichnet ist die Absage von einem Mitarbeiter der Immobilienwirtschaft, zuständig für Kirmesveranstaltungen.
Absage der Bottroper Karnevalskirmes: Gespräche mit Schaustellern hätten früher geführt werden müssen
Nun stellt sich die Frage: Warum kann die Kirmes nicht an anderer Stelle, vielleicht kleiner stattfinden? Zum Beispiel am Pferdemarkt, Berliner Platz und Kirchplatz – auch wenn auf letzterem dann einmal der Wochenmarkt ausfallen müsste. Auf diese Frage kann die Stadt am Donnerstag keine Antwort geben und verweist auf ein für Montag geplantes Gespräch mit den Schaustellern. Aber warum ist man nicht gleich ins Gespräch mit ihnen gegangen, hat deutlich gemacht, wo die Verkehrsprobleme liegen und gemeinsam nach Lösungen gesucht?
Man kann zu dem Schluss kommen, dass ein alternativer Standort nicht möglich ist. Aber die Option prüfen hätte man sollen, bevor man die Schausteller „zutiefst schockiert“, wie Albert Ritter, Präsident des Bundesverbandes deutscher Schausteller, unserer Redaktion sagte. Er kritisierte die Kommunikation massiv: „Das ist doch keine Art. Bevor man eine Entscheidung trifft, muss man doch wenigstens mal mit den Betroffenen reden!“
Planungen für die nächsten Bottroper Großveranstaltungen
Viele bezeichnen die Absage zurecht als Armutszeugnis für die Stadt, deren Zentrum ohnehin in schlechtem Zustand ist, der jede Belebung guttut. Ob die zuständigen Entscheider nicht mit so viel Widerspruch gerechnet haben? Ob sie deshalb die Gespräche mit den Schaustellern nachholen, die sie schon vor Weihnachten hätten führen müssen?
Bleibt zu hoffen, dass die Planungen für kommende Großveranstaltungen mit mehr Weitsicht verlaufen. Denn schon Anfang Juni steht das Stadtfest an. Unklar ist, ob die A42-Sperrung bis dahin aufgehoben ist. Am Lamperfeld jedenfalls wird noch das ganze Jahr gebaut. Die Ausgangslage könnte also die gleiche sein wie jetzt.