Bottrop. Nicht nur die A42-Sperrung, auch viele innerstädtische Großbaustellen machen den Bottropern zu schaffen. Eine Übersicht der Arbeiten in 2024.
Keine guten Neuigkeiten für Verkehrsteilnehmer. Viele Straßen und Kanäle im Stadtgebiet werden auch 2024 erneuert. Rund 30 Maßnahmen sind auf der städtischen Internetkarte („Baustellenfinder“) angegeben. Wir haben uns vier Baustellen herausgepickt, bei denen die Betroffenen (weiterhin) gute Nerven beweisen müssen.
Bottroper Baustellen: Straßen um die Willy-Brandt-Schule müssen erneuert werden
Unter den Vieren ist zum Beispiel eine, die eigentlich schon in 2023 beginnen sollte: Brömerstraße. Einige werden jetzt denken: „Was für eine Straße?“ Die Brömerstraße ist die zentrale Straße an der Willy-Brandt-Gesamtschule, die von mehr als 1200 Schülerinnen und Schülern besucht wird – plus Lehrerinnen, Lehrern und Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen.
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Vor einem Jahr hieß es vonseiten des städtischen Fachbereichs Tiefbau, dass die Arbeiten im Herbst 2023 starten. Aktuell rechnet Fachbereichsleiter Steffen Jonek mit einem Beginn nach den diesjährigen Sommerferien. „Wir wollen die Maßnahme extern ausschreiben und begleiten lassen, da sind wir in der Auftragsvergabe.“
Angedacht ist ein externes Ingenieurbüro. Die Bauleitung, die Bauüberwachung und erster Ansprechpartner bleibt aber der städtische Fachbereich Tiefbau. Warum die externe Ausschreibung? „Es ist effizienter, bei großen Baumaßnahmen externe Hilfe dazuzunehmen“, sagt Steffen Jonek.
Große Baumaßnahme ist treffend beschrieben. Denn neben der Brömerstraße gehören zur Sanierung vier weitere Straßen in unmittelbarer Umgebung der Gesamtschule: In den Weywiesen, Agathastraße, Arminiusstraße und Ahornweg.
Der Neubau von „In den Weywiesen“ und „Brömerstraße“ umfasst einen Bereich von circa 9400 Quadratmetern. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von circa 15 Monaten. Und das ist erst der Anfang.
Sind die beiden Straßen fertig, sind nach aktueller Planung, die anderen drei Straßen dran. Der Bereich der Agathastraße, Arminiusstraße und des Ahornwegs werden vom Fachbereich mit rund 4200 Quadratmetern angegeben. Bauzeit? Mindestens ein Jahr.
Zusammengefasst wird es knapp zwei Jahre rund um die Willy-Brandt-Gesamtschule Kanal- und Straßenbaustellen geben. Los gehen soll es mit der Erneuerung des fast 80 Jahren alten Kanals in der Brömerstraße auf einer Länge von circa 350 Metern.
Arbeiten am Lamperfeld in Bottrop haben bereits begonnen
Am Lamperfeld haben dagegen die Bauarbeiten begonnen. Im ersten von fünf Bauabschnitten werden laut Fachbereichsleiter Versorgungsleitungen umgelegt. Heutzutage wird eine Straße in mehrere Schichten aufgebaut (Schotterschicht, Asphalttragschicht, Binder und Deckschicht). Die Anforderung an den Aufbau einer Straße beträgt insgesamt 65 Zentimeter. Das reicht zurzeit nicht, die Leitungen am jetzigen Baustellenstandort (Jahnstraße bis Ortbergstraße) liegen nicht tief genug.
Der zweite Bauabschnitt ist zwischen Jahnstraße und Hans-Böckler-Straße. Zunächst wird also im nördlichen Teil gearbeitet. Dann folgt der südliche Teil. Die Arbeiten für den Kreisverkehr an der Kirchhellener Straße sollen laut Fachbereich Tiefbau ab Sommer starten.
Es wird übrigens eine Premiere an der Baustelle Am Lamperfeld geben. Zum ersten Mal baut die Stadt Bottrop sogenannte Baumrigolen ein. Dieses Entwässerungssystem soll dafür sorgen, dass – etwa bei Starkregen – das Regenwasser von der Straße nicht vollständig in die Kanalisation geführt wird.
Vielmehr wird es in Rigolen unterhalb der Bäume geleitet. Das dort vorhandene Substrat speichert das Wasser – vergleichbar wie ein Schwamm. In Trockenphasen wie in Hitzesommern kann der Baum für eine längere Zeit darauf zurückgreifen.
Bottroper Umleitungsstrecke für Pendler wird ausgebaut
Lange im Wartestand war die Armelerstraße. Am 26. April 2022 fand einst die Informationsveranstaltung für Bürger im Barbaraheim im Stadtteil Lehmkuhle statt. Lange her. Nun soll es ab dem Sommer losgehen.
Die Armelerstraße dürfte vielen bekannt sein, nicht unbedingt, weil sie dort wohnen, sondern weil die Straße in der Vergangenheit häufig als Umleitungsstrecke für Pendler aus oder nach Essen genutzt wurde.
Die Straße soll auf einer Länge von 650 Metern beginnend an der Essener Straße bis zur Armelerstraße (Hausnummer 52) ausgebaut werden. Zwischen der Hausnummer 7 bis 22 wird der Kanal neu gebaut, im Rest der Straße hingegen saniert.
An mehreren Stellen des Teilstücks soll später ein roter Asphalt auf der neuen Fahrbahn aufgebracht werden. Die leuchtende Farbe soll Verkehrsteilnehmer, speziell Autofahrer, davon abhalten, aufs Gaspedal zu drücken. Denn auf den 650 Metern gilt die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Bauzeit bis zur Fertigstellung der Armelerstraße? Circa 15 Monate.
Kirchhellener Hackfurthstraße soll 2024 fertigwerden
Mit Warten und sich in Geduld üben, kennen sich auch die Kirchhellener aus. Mehrfach ist die Sanierung der Hackfurthstraße verschoben worden. Seit August laufen die Bauarbeiten. „Wir sind im Moment gut im Zeitplan“, sagt Steffen Jonek.
Der Schwerpunkt liegt aktuell im Bereich zwischen dem künftigen Kreisverkehr Dorfheide/Horsthofstraße und dem künftigen Kreisverkehr am Kirchhellener Ring, genauer gesagt die südliche Seite des Abschnitts. Bis März sollen die dortigen Arbeiten andauern.
Im Anschluss daran soll es weitergehen vom Kirchhellener Ring bis zur Rentforter Straße. Der südliche Teil, also die Seite, auf der sich der Rewe-Markt befindet, ist zunächst an der Reihe. Parallel dazu wird dann zwischen dem Kirchhellener Ring und der Dorfheide der nördliche Teil des Straßenabschnitts erneuert. Eine Fertigstellung der Hackfurthstraße wird vonseiten des Fachbereichs Tiefbau für Ende 2024 anvisiert.