Bottrop-Kirchhellen. Energieversorger Ele hat weitere Ladesäulen für Elektroautos in Betrieb genommen, drei davon in der Dorfmitte Kirchhellens. So geht es weiter.

Das Ladesäulennetz in Kirchhellen wird immer dichter. Das Energieunternehmen Ele hat wie geplant 19 weitere Säulen im Stadtgebiet aufgestellt, acht davon in Kirchhellen. An jeder Säule können zwei Pkw aufgetankt werden. „Wir haben unser Ladesäulen-Netz schwerpunktmäßig in Kirchhellen ausgebaut, weil unsere Erfahrungen zeigen, dass sie dort intensiv genutzt werden“, sagt Ele-Sprecher Peter Efing. Im Gegensatz übrigens zu den Ladestationen für E-Bikes, etwa auf dem Johann-Breuker-Platz.

„Unser geplantes Rollout für 2023 haben wir damit planmäßig erledigt“, sagt Efing. Bis Mitte des Jahres sollten die neuen Ladepunkte nutzbar sein, hatten Stadt und Versorger im April angekündigt. Weil die Säulen in Kirchhellen so intensiv genutzt werden, ist der Versorger durchaus offen für Vorschläge von weiteren Standorten, die auch noch in diesem Jahr entstehen könnten. Die können Bürger melden unter www.ele.de/ladesaeulenplan.

Außerdem ist der Versorger bereit, weitere Ladesäulen einzurichten auf öffentlich zugänglichen privaten Grundstücken. Das geht aber nicht von heute auf morgen, sagt Efing: „Dafür müssen wir Verträge aushandeln.“

Kaum genutzt: Ladestationen für E-Bikes

Was dagegen nach Angaben der Ele wenig bis gar nicht nachgefragt wird, sind Ladestationen für Elektrofahrräder. Das zeigt sich zum Beispiel an der Station auf dem Johann-Breuker-Platz Die wird so wenig genutzt, dass aus den Ladeschlitzen im Frühjahr und Sommer zuweilen das Unkraut heraus wuchert. „Wir registrieren an den Stationen sehr, sehr wenige Ladevorgänge“, sagt der Ele-Sprecher. „Wirtschaftlich macht ein weiterer Ausbau für uns keinen Sinn.“

Vor zehn Jahren eröffnet: Die Ladestation am Johann-Breuker-Platz war die erste in Kirchhellen. Unser Archivbild zeigt von links die damalige Bezirksbürgermeisterin Margot Hülskemper, Kurt Rommel von der Ele sowie Magnus Thesing von der Bezirksverwaltungsstelle.
Vor zehn Jahren eröffnet: Die Ladestation am Johann-Breuker-Platz war die erste in Kirchhellen. Unser Archivbild zeigt von links die damalige Bezirksbürgermeisterin Margot Hülskemper, Kurt Rommel von der Ele sowie Magnus Thesing von der Bezirksverwaltungsstelle. © Funke Foto Services | Winfried Labus

Kaum Interesse an E-Bike-Ladestationen? Ausgerechnet in Kirchhellen, wo immer mehr Menschen auf das Elektrofahrrad umsteigen? Efing führt das unter anderem zurück auf die wachsende Ladeleistung der Akkus. „Selbst bei dauernder Unterstützung durch den Elektromotor liegt die Reichweite des Akkus realistisch oberhalb von 40 bis 45 Kilometern. Wer mit dem Rad etwa von Dorsten nach Kirchhellen, Feldhausen oder auch zur Grafenmühle fährt, der braucht vor der Rückfahrt den Akku nicht an die Ladesäule zu hängen.“ Deshalb ist der Versorger auch, sagen wir: schwerhörig bei Forderungen aus der Politik nach weiteren E-Bike-Stationen etwa an der Grafenmühle.

„Wir wollen Grundversorger für E-Mobilität werden“

„Wir wollen Grundversorger für E-Mobilität werden“, sagt Ele-Geschäftsführer Manfred Ackermann während der Aufstellung der ersten neuen Ladesäule in diesem Jahr. Die gewählten Standorte richteten sich nach dem E-Mobilitätskonzept für Bottrop, das mit Akteuren der Stadtverwaltung, der Wohnungswirtschaft, der Wirtschaftsunternehmen sowie der Energiewirtschaft erarbeitet wurde.

Der Technische Beigeordnete Klaus Müller sieht vor allem in Siedlungsbereichen mit Mehrfamilienhäusern den Bedarf für öffentliche Ladesäulen. „Wir erleben einen Boom der E-Autos. Nicht jeder hat dabei die Möglichkeit, das Auto am Haus oder in der eigenen Garage zu laden.“

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Deshalb sind die 19 in diesem Jahr aufgestellten Ladesäulen nur ein Zwischenschritt für den weiteren Ausbau. An 60 weiteren Standorten sollen Ladesäulen entstehen. Gegenüber den im Elektromobilitätskonzept empfohlene Ausbauschritten sieht Müller die Stadt um etwa zwei Jahre voraus.

Ziel ist es, dass künftig jeder sein Fahrzeug entweder zuhause, auf der Arbeit oder während des Einkaufens laden kann. Dafür soll etwa alle 300 Meter eine Ladesäule aufgestellt werden. Die Stadt unterstützt den Bau von Ladesäulen und verzichtet auf Sondernutzungsgebühren der Betreiber.

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Die Parkplätze an den Säulen dürfen tagsüber für drei Stunden für Ladevorgänge genutzt werden. Neben dem Bedarf müssen weitere Faktoren bei der Standortwahl berücksichtigt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Parkraumsituation, die Erreichbarkeit und auch die Netzanschlusssituation. Die Ele rechnet mit Kosten von mindestens 15.000 Euro je Ladesäule. In der Regel nutzen die Eigner von E-Pkw Abonnement-Modelle bundesweiter Anbieter, an denen sich auch die Ele beteiligt.

Die Standorte der neue Ladesäulen in Kirchhellen: Burgstraße 17, Dorfheide 83, Gartenstraße 17 (Antoniuspark), Hauptstraße 7, Schmiedestraße 4, Schneiderstraße 62, Tappenhof 17, Von-Galen-Straße 13.